Mein Name ist Judith, ich bin fast 17 jahre alt und ich habe seit fast fünf Jahren Depressionen.
Seit meinem fünfzehnten Lebensjahr befinde ich mich in einer schweren depressiven Episode.
Entstanden ist diese Depression nach und nach.
Der hauptgrund ist/war das Mobbing an meiner alten Schule (bin seit einem Jahr an einer neuen Schule) .
Dazu erzähle ich euch einmal das Gröbste:
Ich wurde in der ersten Klasse Gymnasium geschlagen, beschimpft, mir wurden Schwämme in's Gesicht gedrückt, sogar der Arm wurde mir geprellt.
Nachdem mir die Lehrer nicht halfen boxte ich mich selbst durch, fand Freunde und Freundinnen.
In der zweiten Klasse Gymnasium ging es mir sehr gut.
Ich war sehr beliebt, wurde für mein musikalisches Talent und die Begabung für's Tanzen, für meine lustige und offene, herzliche Art bewundert.
Dann plötzlich...in der dritten Klasse ging es los. Wie eine Verschwörung.
Hinter meinem Rücken wurde auf einmal gelästert, Gerüchte wurden verbreitet, ich wurde nirgends eingeladen, lachte mich aus und machte mich nach. Oft saß ich alleine in einer Ecke der Schule, während die anderen in riesigen Gruppen (das Mobbng war noch dazu Klassenübergreifend) lästerten.
Ich hatte vier sehr gute Freunde zu dieser Zeit, die mir sehr zur Seite standen. Darunter meine beste Freundin und mein bester Freund. Im Laufe der Jahre entfernten auch diese sich von mir und mobbten mit. Jeden Tag musste ich mich zur Schule schleppen obwohl ch nicht mehr konnte. Fehlte sehr oft.
Als ich in der vierten Klasse Gymnasium meinen jetzigen besten und festen Freund kennenlernte wurde mir klar, dass hinter meiner Traurigkeit, hinter dem Ritzen und dem Abmagern mehr lag. Wir fuhren zusammen im Mai 2010 in ein akh und ch ließ mir helfen, weil ich auch einen Selbstmordversuch hinter mir hatte,
Seither befinde ich mich in psychologischer Behandlung. Die Medikamente nehme ich seit vier Monaten nicht mehr, weil ich glaubte dass es bergauf ging.
Schulisch geht es mir auch besser, da ich endlich schule gewechselt habe im vergangenen Jahr.
Allerdings gibt es noch die andere Seite meines Lebens...das ist meine Familie, der Privatbereich meines Lebens.
Als das Mobbing begann hatten meine Eltern noch dazu eine Ehekrise.
Ich glaube sie haben bis heute nihct realisiert wie schwer vor allem das für mich war.
Die können sich nicht vorstellen, wie es für eine dreizehn jährige war tränenüberströmt heim zukommen weil sie schon wieder sechs stunden in der Schule niedergemacht wurde und dort dann auch nicht erwünscht zu sein. Niemanden zu haben. Weil ein halbes Jahr lang jeden Tag meine Eltern gestritten haben....meine Mutter hat nur geschrien und geweint, mein Vater geschimpft und geschrien. Fast täglich stand ich zwischen ihnen und musste auch noch meine Schwester vom Streitfeld wegbringen, die damals gerade einmal vier Jahre jung war.
Nachdem ich sie einmal angschrien habe, dass sie endlich eine Therapie machen sollen...taten sie das und die Ehe läuft tadellos.
Gedankt hat mir nie jemand, dass ich das durchgestanden habe. Ganz im Gegenteil.
* Wenn meine Mama mal wieder ihren launischen Anfall hat, dann kommt sie zu mir und krisitiert die Beziehung zwischen meinem Freund und mir.
"Ihr tut als wärt ihr schon weiß gott wie lang zusamm. Ihr müsst euch nicht so oft sehen" usw.. Wir sind seit einem Jahr und vier Monaten zusammen und waren davor fast zwei Jahre beste Freunde.
* Wenn ich sie bitte, dass sie damit aufhören soll, weil ich sehr glücklich mit ihm bin und ich genau so meine Freundinnen treffe und ich mich auch nicht in ihre Beziehung einmische, dann sagt sie (ernsthaft!): ,, Ja wer hat sich vor ein paar Jahren in die Beziehung vom Papa und mir eingemischt?".
* Außerdem sind meine Eltern Musiker. Ich passe auf jeden Fall jeden Monat...mindestens fünf Tage durchgehend auf meine kleine Schwester auf, weil meine Eltern nicht da sind. Wenn ich sage, dass mir das jetzt zu viel ist, dann sindmeine Eltern total grantig. Von wegen das darf kein Problem sein, weil man mit seiner Schwester eben auch was tun muss und sie sich kein Kindermädchen leisten können.Schön! Aber die Oma ist eh da. Und nru weil die Oma zu einfallslos ist um mit dem Kind zu spielen für zwei tage , ,muss ich dann immer hier sein??
Seit meine Schwester auf der Welt ist passe ich auf sie auf. Ich liebe sie sehr, aber sie ist kein einfaches Kind und ich werde auch gerade erwachsen und habe meine Sorgen.
* Auch sagt sie ständig zu mir ich soll lockerer, gelassener werden....ich soll nicht alles so ernst sehen.
Ich habe schulisch hohe Ansprüche und lerne sehr viel...fernsehen tue ich so ziemlich gar nicht, obwohl ein Fernseher in meinem Zimmer steht...ich bin nur immer wieder gern am Computer. Da sehe ich mir gerne ma Schminktutorials an, Reportagen oder höre Musik.
Vorhin kommt mama her und schreit mich an, was ich da immer für einen Blödsinn ansehe im Internet.
"Schau intelligentes an! Irgendetwas gscheites! Nicht so einen Dreck!!! Ich mein, sag mir mal, was du intelligentes bis jetzt gesehen hast?! Schau Dir andere Menschen an, interessante und auch arme Menschen" sagte sie vor einer halben stunde aufbrausend.
Zum einen soll ich lockerer werden und dann soll ich mich durchgehend mit der Armut auf der Welt beschäftigen, VERDAMMT! Ich denke so viel nach über die Probleme auf der Welt, so viel!
Ich unterschreibe überall, wo ich weiß, dass ich helfen kann. Lese viele traurige Sachen über die Schicksale von menschen....!
Und ganz nebenbei: Die mama ist es, die sich immer wieder so schwachsinnige Dinge im Internet/Fernsehen reinzieht, wie "Germanys next topmpdel". Sie beshcäftigt sich zwar sehr sehr sehr sehr sehr viel mit Buddhismus etc, aber da kann sie mir doch nicht an den Kopf werfen, dass ich nur Blödsinn ansehe, wenn es nicht mal stimmt.
* Ich habe vorhin musik angesprochen.
Da meine Eltern Musiker sind, bin ich mit dieser auch aufgewachsen. mit vier Jahren ging ich in musikalische Früherziehung und mit sechs Jahren lernte ich Blockflöte. Mit achteinhalb Jahren begann ich mit der Querflöte, die ich bis heute liebend gerne spiele. Mit zwölf Jahren fand ich das Singen für mich. Das ist meine größte Leidenschaft.
Von FreundInnen, SchulkollegInnen und LehrerInnen bekomme ich immer Komplimente und natürlch auch Tipps was ich besser machen könnte. Da ich in einer Schule mit musikalischem Schwerpunkt bin seit einem Jahr (mit Gesangsunterricht) ist mit der kritik zu rechnen und mir gefällt das auch. Immerhin will ich meine Stimme weiterbilden.
Aber meien Eltern...selbst die tollen (behaupten aber immer dass es depat ist Musiker zu sein. Stimmt ja auch geldmäßig teilweise, weil es hart verdientes Geld ist)...haben noch nie zu mir gesagt, dass ich es super mache. Ich möchte etwas machen. Ob Musical oder Chor oder eine Band....und ständig kommen ansagen wie: ,,, ja da muss man schon ziemlich gut sein!".
Wenn ich zuhause singe (hinter geschlossener Türe,weil es mir eh so unangenehm ist zu singen wenn eltern da sind und das wissen sie auch!) ...dann kommt Papa oftmals her und sagt nur "du singst zu nasal" "du musst das so machen" ...aber nie ein "aber sonst gut gemacht"...noch nie!!!!!!
Ich merke wie es mir jetzt wieder schlechter geht. Die letzten Wochen habe ich mich wieder aufgefangen...undjetzt...diese ständige nörgeln an mir...das bedrückt mich, laugt mich aus, macht mich schwach.
Wieso tun meine Eltern das?
Wieso müssen sie immer wieder meine Gefühle/Wünsche hinunterspielen?
Kennt das jemand von euch?
Eure saraju1