Hallo zusammen.
Ich möchte mir heute so gerne einiges von der Seele schreiben.
Dazu eine hoffentlich kurze Vorgeschichte:
Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 16 Jahre war. Ich war darüber sehr glücklich (ja!), weil mein Vater sehr zur Gewalt neigte. Meine Mum und ich zogen aus, und ich dachte es würde endlich Ruhe einkehren. Bis dorthin hatte auch ich sehr viel mitgemacht. Das Trennungsjahr wurde bei uns sehr wörtlich genommen. Sogar der Kühlschrank hatte einzelne Facher, in denen jeder sein Essen lagerte. Als ich mich vor lauter Hunger am Wurstfach meines Vaters bediente, verlangte der eiskalt Geld von mir. Ich würde ihn im Monat eh schon viel zuviel Geld kosten. Womit klar war, das ich für ihn wohl sowas wie Ballast war und er endlich froh wäre, wenn meine Mutter und ich endlich weg wären. Ok, als wir dann endlich eine neue Wohnung hatten, vergingen keine 2 Monate und ich wurde rausgeworfen...und das auf eine feige Art und Weise. Mein Freund hatte sich am Vorabend geweigert meiner Mutter beim Aufbau eines Schränkchens zu helfen, das aber nur weil es schon nach 22 Uhr und er die Bormaschine nicht mehr anwerfen wollte. Am nächsten Tag kam ich von der Schule heim, da hing ein Zettel an meiner Zimmertür: "Das ist keine Basis für ein weiteres Zusammenleben. Bitte pack deine Sachen und verlasse meine Wohnung. Punkt. Mich traf es wie ein Blitzschlag, auch weil ich nicht wußte warum. Was war passiert? Ok, ich denke sie brauchte wahrscheinlich nach dem jahrelangen Gezeter mit meinem Vater auch mal ihren Abstand. Aber das sie mich ohne auch nur ein Wort mit mir zu reden vor die Tür setzte machte mich sehr traurig. Zum Glück hatte ich meinen Freund und dessen Mutter, bei der ich wohnen durfte. Ich meldete mich nicht mehr bei meiner Mutter und sie sich auch nicht mehr bei mir. Doch eines Tages stand sie vor der Tür. Versuchte zu erkären, warum alles passierte, aber trotzdem habe ich bis heute nicht verstanden warum.Das Verhältnis besserte sich etwas und wir hatten auch wieder regelmäßigen Kontakt. Das ging einige Jahre gut, obwohl sie mich in der Zeit immer so behandelte als könnte ich ohne ihre Hilfe nicht existieren. Immer hatte sie etwas zu meckern. Sei es meine Ausbildung, meine Schulden oder sonstwas.Es war ja nicht so, das ich ihr auf der Tasche lag, klar gab es finanzielle Probs, aber ich hab sie nie um Geld gebeten. Vielmehr war es so, das sie mir ständig etwas schenkte oder mitbrachte. Ich dachte dann das sie das schlechte Gewisssen plagt und sie mir deshalb so den Popes puderte. Wenn ich gewußt hätte, das sie mir das eines Tages zum Vorwurf macht, dann hätte ich alles nie angenommen.Aber hauptsache sie hatte wieder was, worüber sie mit mir meckern konnte. Großes Vertrauen in mein Können hatte sie auch nie, ließ mich immer spüren das alles was ich anfing doch eh zum Scheitern verurteilt war. So ging das schon immer.
Bis der Tag kam, an dem sie krank wurde. Sie konnte immer schlechter laufen und war ans Haus gebunden. Da kamen mein Freund und ich gerade recht. Sie rief ständig an, sie brauche dies und jenes und wir Deppen kamen auf Kommando!!
Sie hat meinem Freund auch ab und zu Benzingeld gegeben, weil er mal wieder nur um Briefmarken zu kaufen, in der Gegend rumgegondelt ist. Natürlich war auch das wieder ein Anlaß um zu meckern. Wir beide, hatten die Schnauze gestrichen voll, und waren dementsprechend gereizt wenn wir nur einen Piep meiner Mutter vernahmen. Das Ganze spitzte sich dann zu, als sie mal was brauchte und mein Freund "Nein" sagte. Im Gegensatz zu mir kannte er das Wort.Der Ofen war natürlich wieder aus. Ich hab es wieder nur auf ihre Krankheit geschoben, weil welcher Mensch hält es solange in seiner Bude aus...so ganz ohne soziale Kontakte. Denn die einzige Freundin, die sie hatte, hatte sich auch schon verabschiedet...warum wohl?
Ich ließ den Kontakt etwas schleifen, was sie mir sehr übel nahm. Zu Weihnachten bekam sie nur eine Karte und keinen Besuch, den wünschte sie nicht. Zum Geburtstag hab ich ihr wiederum nur ne Karte geschickt (wie sie mir..) die hat sie aber wieder zurückgesandt. Mit den Worten sie hätte keinen Bock auf meinen geistigen Schwachsinn (war ne Juxkarte :-) und ich sollte doch endlich mal mein Leben in Ordnung bringen und nicht nur auf Kosten anderer Leben, Große Sprünge mit kleinem Beutel dürfe man sich nicht erlauben. Klar weiß ich doch, aber wir mußten Schulden machen, weil mein Freund krank war und ich den gesamten Lebensunterhalt verdienen mußte. Das war harte Arbeit, worüber sie nur lächelte. Wer lebt da wohl mehr auf Kosten anderer? Sie, die in einer Eigentumswohnung vom Sozi lebt, oder ich, die sich versucht durch sämtliche Nebenjobs der Welt zu schlängeln? So viel zum Thema, es hat sich also wirklich bewahrheitet. Die Vermutung, die ich hatte das meine Mutter so über mich denkt. Faule Socke, nimmt mit was sie bekommen kann. Taugt nix - leistet nix. So denkt sie über mich. Echt erschreckend, da das in meinen Augen einfach nicht stimmt. Ich racker jeden Tag für mein Geld. Und jetzt muß ich lesen, ich soll ihr ihr Testament zurückschicken und ich soll sie in Ruhe lassen!!! Was hab ich denn falsch gemacht, außer zu exsistieren? Sie ist leider die letzte die ich von unserer Familie noch habe, und ich verstehe nicht warum sie nicht im entferntesten mal mit mir darüber geredet hat! Soll ich einen Schritt auf sie zu tun, oder einfach mein Leben leben? Wie denkt ihr darüber?
Sorry, für den langen Text, aber es ist auch eine lange Geschichte, die mir da auf dem Herzen brennt!
LG Buschicat