Hallo, nach einiger Sucherei und verzweifelten letzten Monaten, bin ich auf die Idee gekommen mir ein diskussionsforum zu suchen, um evtl. Hilfe finden zu können, bzw. mit gleichgesinnten mich austauschen zu können.
Die Vorgeschichte ist etwas komplex, aber für den Anfang versuche ich mich kurz zu fassen und aufs wesentliche zu beschränken.
Ich habe einen 6 jährigen Sohn, der seit einem halben Jahr zur Schule geht. Als mein Sohn 4 Jahre alt war, habe ich mich vom Kindesvater getrennt.
Über ein Jahr später lernte ich einen Mann kennen und lieben und habe nach langem reiflichen Überlegen beschlossen, die beiden miteinander bekannt zu machen.
Mein Sohn besucht seinen Vater regelmässig aller 14 Tage am WE und geriet somit auch in regelmässigen Kontakt mit der neuen Frau seines Vaters. Beide haben sich relativ wenig um ihn gekümmert und versucht mit Geschenken und ewigen Freiräumen ihn zu beschäftigen, bzw. durfte sich dann der 14 jährige Sohn der neuen Frau sich um meinen Sohn kümmern.
Seit ca. 5 Monaten schwankt diese Ehe und mein Sohn besucht nicht mehr seinen Vater aber die Großeltern väterlicher Seits, wo der Vater stets seinen Sohn besuchen kann. Diese regelung wurde getroffen, damit der kleine nicht erneut in Trennungsprobleme mit reingezogen wird.
Ich selbst habe mich die ersten 3 jahre nur relativ wenig um meinen Sohn gekümmert da ich werktätig war und er überwiegend bei den Großeltern aufwuchs. Wenn ich dann am WE zeit hatte fühlte ich mich wohl überfordert mit meiner Mutterrolle bzw. sah ich damals noch nicht, das ein Kind mehr Zuwendung benötigt, als Verpflegen und einkleiden.
Es fehlte also meinem Sohn viel an Aufmerksamkeit bzw. gemeinschaftlichen Unternehmungen. Trotzallem hatte ich einen sehr freundlichen und kontaktfreudigen Jungen der sozial und auch geistig nicht auf der Strecke geblieben ist.
Als ich mit meinem Sohn allein in eine Wohnung zog erkannte ich, wie schön die gemeinsame Zeit mit meinem Sohn ist und beschäftigte mich viel intensiver mit ihm.
Nun, wo ich meinen neuen Freund habe strömen Probleme noch und nöcher auf uns ein.
Mein Sohn ist wirklich täglich mit allem unzufrieden, ständig am knatschen wenn er dies oder jenes nicht bekommt, erfreut sich kaum noch an Dingen die wir mit ihm unternehmen, findet nie ein Ende und bockt rum wenn er nicht bekommt was er will.
Ich habe schon eine Erziehungsberatungsstelle aufgesucht, aber so richtig komme ich nicht weiter. Sie meinte, da es in der Familie väterlicher Seits nie Regeln gab und er alles durfte müsste ich konsequenter werden. Das sieht bei ihr so aus, das in erster Linie das fernsehen und playstation spielen aufs minimale reduziert werden soll.
Klare Regeln und Anweisungen soll ich dem Kind geben, was mir auch fast immer gelingt, aber trotzallem nichts nützt. Denn er bockt zum ersten mal wenn er früh aufsteht und fern sehen will aber nicht darf und hört abends auf, wenn ich ihn, aus was für gründen auch immer, mal keine Geschichte vorlesen lasse.
Ständig ist er am knatschen. Heute waren wir auf dem Trödelmarkt. Er hat sich gefreut aber ich habe ihm von Anfang an gesagt, es kann sein das es keine Stände weiter gibt, da die Wetterverhältnisse einfach nicht gut genug dafür waren. Er wollte trotzallem hin und schauen. Das ende vom Lied, er knatschte erneut rum und bockte, weil kaum noch ein Stand geöffnet war.
Natürlich geraten mein Freund und ich ständig aneinander weil er immer meint, all das gute Reden nützt bei meinem Sohn nichts da er uneinsichtig wäre und uns auf den Nerven rumtrampel. Ständig führen wir Diskussionen bis wir am Ende alle Streit bekommen, weil keiner zufrieden ist. Es sei denn wir geben nach einem langen tag nach und er bekommt seinen willen, dann haben wir ein zufriedenes Kind aber wir sind bereits total entnervt.
Mein Freund meint immer, der Junge braucht mal eine gewaltige auf den Hintern. Ich sträube mich natürlich dagegen und versuche viel mit erklären, in der Hoffnung das es mein sohn irgendwann doch mal versteht und auch einsieht. Auch gegen verbote wehre ich mich, da ich immer das Gefühl habe meinen Sohn bestrafen zu müssen, was die Eltern väterlicher Seits verbockt haben, bzw. was ich die ersten 3 Jahre seines Lebens nicht so als wichtig betrachtet und versäumt habe.
Kann mir jemand vielleicht einen Tip geben wie ich meinen Sohn dazu bewege wieder fröhlich durchs leben zu gehen ohne ständig zu knatschen oder bockisch zu sein? Die Wochenenden strengen nur noch an und belasten nicht nur das Familienleben sondern auch der Kontakt zwischen Sohn und meinem Freund und natürlich auch meine Beziehung zu meinem Freund.
Ich hoffe, es meldet sich jemand auf meinen Beitrag und kann mir helfen.