Es ist schon wieder etwas passiert. In diesem Fall habe ich heute die Gruppenzuteilung im Kindergarten hinter mich gebracht und bin eher bewegt als beruhigt. Vielmehr sitze ich wie auf Nadeln und frage mich: haben die mir überhaupt zugehört?
Gut, wir alle wissen, das Leben ist weder Ponyhof noch Wunschkonzert. Aber ich habe zeitgerecht mein Kind angemeldet, war dahinter, als sie die Unterlagen nicht wie versprochen zugesandt habe, mich selbstständig (wie es sich ja auch grundsätzlich gehört) um ein Anmeldegespräch bemüht und immer wieder eben meine Erziehungsstil(e) erklärt.
Fakt ist, der Kindergarten wird durch eine kirchennahe Organisation geführt. Es gibt keinen Gemeindekindergarten, somit auch keine Auswahl. Es werden zwei Häuser unter einem gemeinsamen Dach geführt. Eine stellt das Kind in den Mittelpunkt und versucht christliche Werte (die eigentlich menschliche Grundwerte sind, wie Moral und Ethik) zu vermitteln. Die andere stellt den christlichen Jahreskreis mit all seinen Festen und seinen Gläubiger-Verpflichtungen in den Vordergrund.
Meine Tendenz ging klar zum ersteren. Mein Wunsch-Haus sozusagen. Das wurde vermehrt kundgetan und immer wieder wurde ich bereits darauf aufmerksam gemacht, dass das Leben kein Wunschkonzert sei, aber man fix darauf Rücksicht nehmen würde, dass ein guter Freund des Kleinen bereits in das Haus geht zwei weitere Spielkameraden auch dort sind, etc. etc.
Dann heute. "falsches" Haus. Gut, damit kann man ja auch noch leben. Wenn denn die Erzieherin eben auch die Erziehungsstile der Eltern zumindest annähernd berücksichtig. Doch in diesem Fall: Token-System (Belohnungs-System, Sammelpass zur Bestärkung eines als positiv wahrgenommenen Verhaltens, ohne dem Kind die Notwendigkeit dieses Verhaltens näher zu bringen); der Glaube, die Eingewöhnungszeit des Kindes wäre dazu da, dass es sich in den Ablauf der Gruppe integriert und nicht dazu, dass es sich an die neue Bezungsperson "bindet", etc. pp. Also unterm Strich durchwegs alte Schule
Und da hakt es. Nicht nur, dass es schon zwischenmenschlich hakt, sondern auch noch dass die Erziehungsmethoden auch nicht mit meiner korrelieren. Und nein, mein Kind tanzt mir (dennoch) nicht auf dem Kopf herum, haut nicht,... bzw. lernt gerade seine Trotz- und Zornphasen anders auszuleben (und wenn es mal exzessives Malen ist).
Als ich habe demnach – imho – keinen kleinen Tyrannen zuhause sitzen, sondern sehr wohl jemanden, der Strukturen kennt und Regeln und Rücksichtnahme auf andere. Aber eben mit anderen Erziehungsmethoden.
Gut und ganz persönlich hinzu kommt, dass die Erzieherin mich an meine Grundschullehrerin erinnert und diese bei mir mit diesen Methoden so einiges ins Arge gebracht hat (von ich gehe gern zu Schule bis ich heule jeden Tag, wenn ich hingehen muss) und mein Kind in seinem Charakter und seiner Art mir da sehr ähnlich ist.
Also lange Rede kurze Frage:
Hat jemand persönlich Erfahrungen, ob man auf Anfragen einer anderen Gruppenzuteilung aus diesen Gründen erhört wird?