[s:p/zou]
Ich kann total gut nachempfinden, wie Dir zumute ist- bei mir ist es ähnlich, nur dass ich mich genau deshalb dagegen entschieden habe, mit meinem Freund zusammen zu ziehen. Ich bin 46, habe einen 18-jährigen Sohn und bin beruflich sehr eingespannt. Mit meinem Sohn ist soweit alles in Ordnung, wir verstehen uns prima :-) . Mein Freund ist 9 Jahre jünger als ich und seit einem Jahr lebt er getrennt von seiner Frau, inzwischen ist er auch geschieden. Er hat zwei Töchter ( 8 und 10), die er jedes zweite Wochenende, jeden zweiten Dienstag und fast seinen kompletten Urlaub über bei sich hat. Mit der älteren komme ich nicht gut zurecht, ihr Verhalten stresst mich zunehmend, dabei tut sie mir persönlich gar nichts, es ist mehr ihr Wesen, das mich zurückweichen lässt. Inzwischen ist mir auch bewusst geworden, dass ich mich vor allem über meinen Freund ärgere, weil er sich bisher kaum bemüht hat, darauf zu reagieren- er ermahnt sie halbherzig oder reagiert eher gar nicht und das ist eine Seite an ihm, die ich nicht besonders schätze... mein anfänglicher Wunsch, mit diesem Mann schnellstmöglich zusammen zu leben, wich immer mehr der Sorge und Befürchtung, dass ich keine ganzen Wochenenden geschweige denn Urlaube mit seiner Tochter ertrage, dass mein Erholungswert in meiner Freizeit gegen Null gehen wird, wenn ich ihr nicht mehr ausweichen kann... Ich weiß nicht , inwiefern dieses Mädchen "verzogen" oder tatsächlich gestört ist- die Trennung der Eltern wirft ja viele Kinder ziemlich aus der Bahn... Als schwierig empfinde ich auch, dass sich um ihre Bildung kaum bemüht wird, die Art wie sie redet und was sie sagt...
Mit der jüngeren komme ich zurecht, aber wenn die ältere zum Beispiel von ihrer Mutter abgeholt werden will, nur weil der Papa es gewagt hat, Zwiebeln ins Essen zu tun, dann fällt mir echt nichts mehr ein... Manieren hat sie auch keine, es gibt kein "danke" und kein "bitte"... Und bei alle dem es gibt es diesen Mann, ihren Vater, den ich von einer anderen Seite erlebe, einer eher passiven und hilflosen und nicht konsequenten... mich bedrückt das...und zugleich habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich spüre, dass er mich mehr in seinem Leben wünscht... dass es ihn kränkt, dass ich seine Tochter ( und auch ihn )so kritisch hinterfrage. Aber ihm zuliebe so zu tun, als wäre mir egal, wie sie sich benimmt, das Zusammensein mit ihr über Gebühr in Kauf zu nehmen, nur um mit ihm zusammen sein zu können, das werde ich nicht tun. Ich habe lange alleine - also ohne Partner - gelebt und gelernt, auf mich zu achten... Zugleich macht es mich traurig, denn ich werde in absehbarer Zeit NICHT mit ihm zusammenleben. Ich besuche ihn oft erst abends spät, wenn die Kinder bei ihm sind und manchmal auch gar nicht, ich werde nicht mehrere Tage am Stück mit ihm zusammen sein, weil er seinen Urlaub hauptsächlich für die Kinder und deren Ferien aufbraucht. Selbst wenn die beiden einfach nur süß, clever und hübsch und niedlich wären, würde es mir wahrscheinlich oft schwer fallen, mich ihnen längere Zeit zu widmen, weil nicht nur mein Sohn sondern auch ich diesem Alter entwachsen sind...So empfinde ich es aber als völlig unmöglich...
Ich habe mich meinem Freund inzwischen mehrfach erklärt, und er will sich bemühen, mehr auf ihr Verhalten zu achten und zu reagieren.... nur das, was er offensichtlich Jahrelang mehr oder weniger versäumt hat, wird er weder nachholen noch direkt anders machen können...
Und deshalb liebe Rysina, weiß ich Dir eigentlich auch nichts zu raten... Dass Du mit den Kindern Deines Partners nichts zu tun haben willst , ist verständlich aber dass Du mit ihnen nichts zu tun haben WIRST , obwohl ihr bald zusammen leben werdet und seine Kinder dann auch regelmäßig bei Euch sein werden, ist doch eher unrealistisch... Es sind nun mal SEINE Kinder und ein Teil seines Lebens... bringst Du es wirklich fertig, von ihm zu erwarten, dass er sie aus Deinem Leben raushält, obwohl ihr ein gemeinsames zu Hause habt?
Würde mich sehr freuen, wenn Du mich auf dem Laufenden hältst...:-)