Gründe
Und Sie sprechen mir aus der Seele, marcchagall (pardon, ich sehe gerade: marcshagall schreiben Sie sich). Wenngleich Übereinstimmung natürlich kein Kriterium für die Qualität eines Arguments ist, im Allgemeinen ;)
Ja, ich frage mich auch, weshalb in jüngster Zeit soviele Mütter mit extrem ungezogenen, verhaltensauffälligen Jungs in der Öffentlichkeit auffallen. Ist es nur eine Frage meiner Wahrnehmung? Doch es scheint nicht subjektiv zu sein, da mir auch andere kluge Beobachter von genau demselben Phänomen berichten: an allen Ecken und Enden treten hilflos verzweifelte Mütter auf, die die tollsten Eskapaden, Schreikrämpfe, Tretereien und Schlägereien ihrer noch windeltragenden Kinder hinnehmen. Und fast immer sind es Söhne.
Wir haben einen ähnlichen Fall in der Familie (Neffe meines Mannes), doch es ist definitiv kein Einzelfall. Von den Müttern, auf ihr Erziehungsverhalten ngesprochen, hört man nur Aussagen von Ratlosigkeit oder sogar Aussagen wie "ein Junge braucht mehr Bewegung etc.". Nichts gegen Bewegung! Aber kein Kind darf seine Eltern offen missachten oder gar schädigen, und zwar weder Mädchen noch Junge, und dass bei letzterem Ausnhmen scheinbar immer noch, oder gar derzeit verstärkt, gemacht werden, stimmt mich sehr besorgt.
Ich frage mich, wo eigentlich mittlerweile 120 Jahre Kampf für die Gleichberechtigung geblieben sind? Wenn zuletzt die Mütter dem "Sohnemann" (tolles Wort) erlaubt, sich als Alphatier zu setzen und die Mutter als Underdog? Diese falsche Haltung prägt sich LEBENSLANG ein. Zum Schaden vieler, vieler Frauen (und auch gut sozialisierter Männer), die den Weg des solcherart falsch sozialisierten Kindes später mal kreuzen.
Ja, wie setzen sich solche Frauen "ansonsten" im Beruf durch? Ich weiss von meiner Schwägerin die Gründe: super-autoritärer und dabei bildungsschwacher Vater (in puncto Autorität könnte man sich einen padrone vorstellen, das triffts), dazu ein rbeitsleben im subalternen Sektor, ohne viel Gelegenheit zur Selbständigkeit. Aber das ist nur EIN Beispiel und man kann nicht von einem Einzelfall auf die Gesamtheit schliessen. Ich habe den Verdacht, dass so manche Frau, die eigentlich ganz selbstständig im Leben steht, in der Mutterrolle plötzlich in Verhaltensweisen zurückfällt, die auf Glaubenssätzen aus ihrer indheit beruhen. Schade. Sehr schade. So gibt man falsche Geschlechts- und Machtbilder weiter. Und: die Frau von heute erzieht nicht nur den Chef von morgen, sondern auch die Chefin von morgen und den Mann, der ihr Untergebener wird. Ein Junge, der im formbaren Alter lernt, dass Frauen ihm unterlegen sind, wird die schlimmsten Probleme verursachen, wenn er "unter" einer kompetenten Dame arbeiten muss..