Habe ich selber erlebt...
... und es war der Horror. Schlecht im Sport, gut in der Schule und allgemein einfach anders als die anderen. Feinfühlig (nah am Wasser gebaut) und doch mit unumstösslichen Zielen. Kam erschwerend dazu, dass ich ein Einzelkind war. Einsamkeitsgefühle und schlaflose Nächte (wachliegen bis 3 Uhr morgens) waren an der Tagesordnung. Meine Mutter hat versucht über die Lehrer zu intervenieren. Da die Lehrer damit total überfordert waren, brachte mich das noch mehr ins Abseits. Gebessert hat es erst, als ich die Schulstufen wechseln konnte und die Klassenzusammensetzung sich veränderte. Das Gefühl, nicht zu genügen, dass mit mir etwas nicht in Ordnung ist, verfolgt mich bis heute. Jetzt mit eigenen Kindern kommt ebenfalls vieles wieder hoch.
Ich würde dringend empfehlen: Warten Sie nicht zu lange, es könnte eine Abwärtsspirale bei Ihrer Tochter in Gang kommen. Versuchen Sie, Kontakte ausserhalb der Schule zu knüpfen. Das muss kein starrer Verein oder Kurs sein. Einfach zwei drei Mütter mit Kindern im selben Alter, mit denen sie regelmässig zusammen kommen. Es braucht eine gewisse Zeit, um sich das aufzubauen, die Kinder und die Mütter müssen sich ja auch mögen.
Parallel dazu können Sie immer noch die Situation in der Schule beobachten (vielleicht legt es sich tatsächlich wieder) und versuchen, Kontakte mit Kindern aus der Schule zu fördern, evt. auch mit einem anderen Jahrgang. Wichtig ist einfach, dass Ihre Tochter so schnell wie möglich Erfolgserlebnisse im sozialen Umgang erfährt um ihr Selbstwertgefühl zu erhalten/steigern.
Toitoitoi und ganz liebe Grüsse