ich schreibe mal einen Beitrag, weil mich interessiert, wie es anderen mit dem Thema geht oder wie andere über meine Situation denken.
Erstmal zu mir: ich bin 20 Jahre alt, Studentin und lebe noch bei meinen Eltern. Ich habe noch einen Bruder, der aber nicht mehr zu Hause wohnt.
Nun ist es so, dass bei uns in der Familie nicht viel über persönliche Dinge gesprochen wird: zwar wird gesprochen, aber immer nach dem gleichen Schema. Es kommen immer wieder die selben "Sherze", immer wieder die selben Antworten, immer wieder die gleichen Reaktionen auf Gesagtes. Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was ich meine, aber ich hoffe es. Am Tisch läuft immer das selbe ab: meine Mutter erzählt tausend Dinge von ihrem Arbeitstag, mein Vater antwortet das, was sie hören möchte (das ist immer offensichtlich) und ich hab keinen Bock auf solche Gespräche und halt mich eher raus. Komme ich auf ein Thema, das mich interessiert, wird kurz darüber gesprochen, dann aber oft abgeblockt.
Das andere ist, dass bei uns wie gesagt kaum über persönliche Dinge geredet wird: aufgeklärt hat mich meine Mutter mit einem Buch (bzw. zwei Bände), aber das Wort "Sex" oder so kam noch nie in unserer Runde vor. Niemals würden meine Eltern darüber reden (ich würde mich niemals trauen, meinen Vater darauf ansprechen, weil er das "überhören" würde und total abblocken würde). Als ich fast 17 Was uns 1 Jahr mit meinem Freund zusammen, ging es um das Thema Pille und irgendwann hab ich mit meiner Mutter darüber gesprochen und das Gespräch was übel verklemmt und sie hat mir eben gesagt, dass sie da nicht dafür ist und dass sie eigentlich dachte, ich könne mich da selbst entscheiden/darum kümmen.
Über Gefühle können wir auch nicht sprechen, da meine Mutter immer total pauschal reagiert und pauschal denkt. Dabei geht es mir im Moment richtig schlecht (psychisch), aber sowas können meine Eltern gar nicht verstehen und aus diesem Grund lasse ich mir das auch nicht anmerken (ich kann ziemlich gut meine Gefühle überspielen- vielleicht kommt das daher).
Früher habe ich das nie so gemerkt, aber in der Familie meines Freundes ist das anders und ich merke, wie viel mir fehlt.
Natürlich habe ich jetzt meinen Freund, um über wirklich alles zu reden, aber trotzdem wurmt mich das irgendwie, dass meine eigene Familie da so komsisch und so "verklemmt" ist. Das ist nicht schön!
Ich hoffe, mein Beitrag war nicht zu lang und nicht zu konfus! Wahrscheinlich denkt ihr jetzt nur: "na und? Was soll mir das jetzt sagen?".....
Ich musste es aber mal loswerden und ich denke, das ist nicht "normal", oder?