Liebe Anna
Du klingst ganz schön frustriert, Du Arme, das ist schade! Hast Dir das alles irgendwie romantischer vorgestellt, oder? Aber Schwangerschaft und Geburt und was danach kommt... das ist nicht so idyllisch, wie man es immer im Fernsehen sieht oder in Hochglanz-Bildbänden.
Wichtig ist jetzt: tu Dir Gutes!! Höre auf Deinen Bauch, aber sei nicht zu radikal mit den Verwandten, die sich einfach mitfreuen. Mein Tipp: Bleibt die erste Zeit vor allem allein (die Ruhe braucht man, hab selbst 3 Kinder und war gerade beim 1. oft von den vielen Besuchern genervt, auch wenn's nett gemeint war), aber gebt den anderen eine Chance, d.h.: klare Besuchszeiten. Die Bude muss nicht immer offen sein. Verabrede eine bestimmte Zeit und sag danach auch ruhig, Du bist jetzt müde, Du möchtest in Ruhe stillen, was auch immer - Aufwiedersehn! Wer dann eingeschnappt ist, ist selber schuld. Die meisten werden es aber einsehen.
Schwierig fände ich, wenn Du das Kind jetzt als eine Art Rettungsanker siehst und Dich mit all Deiner Emotion darauf stürzt. Behalte auch Energie für Deinen Mann und andere Menschen übrig. Ganz wichtig!! Sonst stehst Du vielleicht irgendwann alleine da. Gib das Kind später auch ruhig mal ab, klammere nicht zu sehr. Deine Ehe ist jetzt schon in der Krise, das Kind wird eine zusätzliche Belastung sein. Rede mit Deinem Mann, rede und rede.
Deine Empfindlichkeit (gegenüber an für sich wohl harmlosen Äußerungen) hängt sicher z.Zt. auch mit den Hormonen und dem ganzen Stress zusammen. Hol Dir Entspannung, wo Du kannst. Und da, wo Bemerkungen oder Reaktionen (vor allem durch Deinen Mann) NICHT mehr harmlos sind: wehr Dich!!
Viel Glück
und alles Liebe mit dem Baby