1. Klasse
Mein Sohn ist im August 2001 geboren und besucht nun seit September die 1. Klasse. Die ersten Wochen hatten wir riesige Schwierigkeiten, weil er sich auch nicht konzentrieren konnte. Ich habe dann mit der Lehrerin gesprochen und diese hat gemeint, dass sie meinen Sohn nun in die 1. Bank setzt, damit er von Schülern, die vor ihm sitzen, nicht abgelenkt wird. Hat prima geklappt. Auch einen neuen ruhigeren Banknachbarn hat er bekommen. Mein Sohn liest ganz nett, aber auf keinen Fall fließend. Fließendes Lesen wird erst am Ende der 2. Klasse erwartet. Mein Sohn hat dafür mit dem Rechnen mehr Schwierigkeiten. Er versteht manchmal nicht, was er machen soll bei bestimmten Aufgabenstellungen. Aber das ist auch schon besser geworden. Was das Lesen bei Deiner Tochter betrifft, so kann ich Dir sagen,dass der Sohn meiner Nachbarin in der 2. Klasse ist und er das gleiche Problem beim Lesen wie Deine Tochter hat. Meine Nachbarin ist deswegen total fertig und hat mit der Lehrerin gesprochen, da sie ebenfalls gemeint hat, dass ihr Sohn ein Legastheniker sein könnte. Die Lehrerin hat meine Nachbarin aber total beruhigt und gemeint, dass es bei vielen Kindern so ist, dass sie einfach das Zusammenlesen nicht kapieren. Aber das habe mit Legasthenie noch nichts zu tun und habe sich erfahrungsgemäß immer von selbst erledigt. Vielleicht könntest Du dich mal erkundigen. Ich habe mal im Internet gelesen, dass es für diese Kinder ein extra System zum Lesenlernen gibt, irgendwie mit bestimmten Silben, bei denen es leichter ist zusammenzulesen und dann wird das ganze später auf ganze Wörter ausgedehnt. Mach Dich nicht verrückt. Bei meinem Sohn in der Klasse sind auch ein paar sehr gute Kinder, die aber ebenfalls nicht fließend lesen können. Vielleicht hat die andere Mama übertrieben oder sie hat ein Kind, das ein absoluter Ausnahmefall ist. Ich rede zum Beispiel nicht mehr mit anderen Müttern über die Leistungen, da ich stets das Gefühl hatte, alle sind Wunderkinder und nur mein Sohn hat Probleme. Ich habe z.B. auch eine Freundin, die gibt sogar zu, andere Mütter wissentlich anzuschwindeln, wenn es um ihre Kinder geht. Z.Bsp. Sie hat mir einmal erzählt (ihr Sohn hat Dyspraxie und ist in der Frühförderung), dass ihr Sohn trotzdem einen überdurchschnittlich hohen Intelligenzquotient hat. Ich habe das geglaubt, habe mich zwar gewundert, da man es dem Kleinen eigentlich nicht anmerkte. Irgendwie hat sie dann scheinbar vergessen, was sie mir da erzählt hat und hat mir einen Bericht über ihren Sohn vom Kinderpsychologen lesen lassen, in dem schwarz auf weiß stand, dass ihr Sohn unbedingt einen Förderkinder bzw. später eine Förderschule besuchen sollte und das sein allgemeiner Intelligenzquotient weit unter dem Durchschnitt läge. Jetzt nur zum Verstehen. Es gibt viele Mamas, die mehr als übertreiben. Drum kläre die Probleme mit Deiner Tochter ausschließlich mit der Lehrerin. Es ist auch so, dass jede Mutter andere Anforderungen an ihre Kinder stellt. Die eine erzählt, ihr Kind kommt nicht mit und dann erfährt man, dass es zu den besten gehört, weil die Mutter übertriebene Erwartungen stellt und bei den einen ist es gerade andersherum. Verlaß Dich auf die Aussage der Lehrerin, lobe Deine Tochter immer und sporne sie an und gehe zum HNO. Das halte ich auch noch für eine gute Idee. Kopf hoch.