Hallo Burgunde,
hast Du gerade meinen Sohn beschrieben? Er kam zwar nicht zu früh, aber er schrie schon im Krankenhaus und nur eine einzige Krankenschwester hat es geschafft, ihn zu beruhigen. Trotzdem war er kein! Schreikind (laut Untersuchungsergebnis).
Heute ist er fast sechs und verhält sich genau wie Deine Tochter. Die großen Kinder sind von ihm jedoch nicht genervt, mit denen kann er super toll spielen.
ADHS wurde bei uns auch vom Kinderarzt ausgeschlossen, angeblich ist er nur aufgeweckt und lebhaft. Ich habe auch schon an Hochbegabung gedacht, aber war in der Beziehung noch nicht aktiv.
Derzeit bin ich nervlich auch sehr angespannt und freue mich schon auf die nächste Woche, wo mein Sohn mit Oma und Opa in den Urlaub fährt. Da kann ich endlich mal durchschnaufen.
Wenn es bei uns sehr laut wird, dann versuche ich ihm hinterher in einer ruhigen Minute zu erklären, warum ich so aufgedreht habe und frage ihn, wie er sich gefühlt hat. Ich erkläre ihm auch, was mich an seinem Verhalten gestört hat und wie schlecht ich mich in der Situation gefühlt habe. Dann überlegen wir gemeinsam, wie wir es besser machen können und erinnern uns ständig gegenseitig daran. Das funktioniert wenigstens eine zeitlang.
Ansonsten habe ich auch kein Allheilmittel. Wenn es mir sehr schlecht geht, dann versuche ich mir immer die positiven Eigenschaften meines Sohnes aufzulisten. Das hilft mir, ihn wieder positiv wahrzunehmen.
Vielleicht kannst Du einen neutralen Außenstehenden mal einschätzen lassen, wie Du mit den Kindern umgehst.
Kommt Deine Tochter vielleicht etwas kurz und versucht deshalb, aufzufallen? Du weißt doch, Kinder wollen lieber negative Aufmerksamkeit als gar keine. Hast Du mit Deiner Tochter darüber mal geredet, ob Sie was vermisst?
Wie gesagt, so aus der Ferne kann man nicht wirklich helfen. Nur sagen, daß Deine Tochter sicherlich nicht "unnormal" ist und daß Du nicht daran verzweifeln darfst.
Liebe Grüße,
andi4hep