Mein freund und ich sind seit 7 Jahren zusammen. Wir sind durch allerhand Höhen und Tiefen gegangen und die meisten Tiefen hatten/haben mit seiner Familie vor allem mit seiner Mutter zu tun.
Mir ist eigentlich schon seit dem ersten Tag unserer Beziehung aufgefallen, dass die Mutter eine sehr dominante Rolle im Familienleben gespielt hatt. Sie war bei allen Aktivitäten der Kinder dabei und wollte immer bei allen Entscheidungen der Kinder mitsteuern. Ihr Mann war total passiv und irgendwie desinteressiert. Mein Freund hatt dadurch den Platz vom Mann im Haus eingenommen. Von Anfang an hatt das mit mir nicht sehr gut zusammengepasst. Ich wurde von meinen Eltern unterstützt meinen eigenen Weg zu finden und auch meine Entscheidungen zu treffen. Ich bin ehrgeizig und zielstrebig und war sehr früh finanziell unabhängig. Das einmischen seitens Eltern war ich auch einfach nicht mehr so gewohnt! Anfangs dachte ich ok das wird schon ich muss mich da einfach auch wieder mehr anpassen und in die Familie finden.
Nach und nach ist mir aufgefallen, dass seine Mutter irgendwie seltsame Verhaltensweisen an den Tag gelegt hatt. Zum Beispiel Manipulation von Mitgliedern Ihrer Familie um das Stimmungsbild und die Meinung über Menschen zu beeinflussen. Vorne rum immer nett und überschwänglich freundlich hinten rum gehässig und böse. Das ging bis hin zum Wahrheit verdrehen um seine Ansichten zu unterlegen.
Folglich waren ständig Spannungen zu spüren! Bei jedem Familienfest, bei jeden Zusammensein wurden ständig irgendwelche Gehässigkeiten fokussiert und irgendwie waren die Brennpunkte auch nie erloschen. Wenn sich in Punkt geklärt hatt war der/die nächste dran. Zu dem Zeitpunkt dachte ich mir: ok, Ihre Persönlichkeit ist einfach nicht mein Fall. Habe weiterhin versucht an Ihr vorbeizukommen...
Zu diesem Zeitpunkt habe ich mitbekommen warum die Eltern meines Freundes Jahre zuvor Ihr Haus verloren hatten. Die Mutter hatte Briefe der Bank zum Zahlungsverzug versteckt und solange geheim gehalten, bis das Haus zur Zwangsversteigerung kam. Auf nachbohren hin bekam ich nach und nach Antworten von meinem Freund, dass er seine Mutter oft selbst nicht verstehen könnte! Das er sie ablehnen würde, wäre es nicht seine Mutter usw.
Sie jammerte zusehends über Ihre Situation, machte aber nichts um diese zu verbessern. Sie war sehr unselbstständig für eine Frau mit 50. Die Kinder sollten am Besten Ihr Glück hinten anstellen um Sie zu unterstützen. Außerdem gab es ständig zu jammern über Ihre finanzielle Situation. Wobei beide arbeiten und abgesehen von Ihrer niedrigen Miete keine außergewöhnlichen Belastungen haben. Es war irgendwie komisch!
Nach ca. 4 Jahren Beziehung ist es mir dann wie Schuppen von den Augen gefallen. Zu diesem Zeitpunkt hatte mein Freund von seinem Onkel der sehr schnell an Krebs verstorben war das Elternhaus seinen Vaters im gleichen Dorf wo seine Eltern wohnten geerbt. Es war alles ein riesiges Chaos für meinen Freund. Klar war ich werde ihm helfen wo ich kann! Wir brachten Monate zu das Papierchaos zu ordnen, die Müllberge die er angehäuft hatte zu entsorgen und das Haus auszuhöhlen. Ich bezahlte tausende von Euro mit für Entsorgungen und Pläne von einem Architekten, der prüfen sollte was uns der Umbau kosten würde um es für uns wieder wohnbar zu machen. Im Blick zurück muss ich sagen das alles mit der Erbschaft war ein rießen Fehler und mein Freund gab im Nachgang auch zu er habe das alles nur angetreten aus Verantwortungsgefühl! Langer Rede kurzer Sinn, wäre mehr Geld reinzustecken gewesen als ein Neubau und Bauplatz war auch nicht der Hit (Hauptstraße, Rücksicht auf Friedhof, sehr kleines Grundstück). Folglich entschieden wir auch aus finanziellen Gründen (Der Onkel hatte null vorgesorgt) das Haus zu verkaufen.
Begleitet wurde diese Zeit von familiären Enttäuschungen auf allen Ebenen. Es war klar diese Familie ist nicht mehr intakt, war es vielleicht nie. Geholfen haben uns immer meine Eltern und seine Schwester mit Partner. Von Mutter, Vater und Bruder meines Freundes war keinerlei Hilfe angeboten worden es waren nur Vorwürfe zu hören hinsichtlich des Verkaufs. Seine Mutter sagte als Standartsatz bei jeden Mittagessen du magst mich ja eh nicht zu mir und teilte immer groß aus natürlich wollte sie auch bei allem mitsprechen jedoch ohne selbst mitzuhelfen. Ich habe das die meiste Zeit geschluckt einfach auch weil ich selbst zu fertig war. Die Beziehung zwischen mir und meinem Freund war zu diesem Zeitpunkt zum reißen gespannt! Ständig Spitzen und Enttäuschungen von seiner Familie, dazu finanzielle Probleme mit der Erbschaft
Ungefähr zu dieser Zeit begab sich meine Schwiegermutter in psychologische Behandlung. Es war klar: sie hatte ihr Leben nicht mehr im Griff! Zu Hause bei Ihr stapelten sich Berge von benutztem Geschirr, Ihre kompletten Beziehungen hatte sie durch ihre Manipulationen und Ihre Art entweder verloren oder unter unerträgliche Spannungen gebracht. Die Verhältnisse zu den anderen Schwiegerkindern waren noch schlechter als zu mir. Die Ehe der Eltern meines Freundes war eine einige Schlacht: Vorwürfe, Unverständnis, Streit usw.! Sie hatte keinen Kontakt mehr zu Ihrem Vater, Ihren Geschwistern und es auch noch zusätzlich mit den Geschwistern Ihres Mannes verscherzt.
Zum Supergau kam es dann beim Geburtstag meines Freundes nachdem alle Gäste bis auf uns gegangen waren. Sie macht mir zum Vorwurf wir hätten das Haus nur verkauft weil ich Sie eh nicht mag und konnte trotz sachlicher Hinweise hinsichtlich Finanzen und Bauplatz nicht akzeptieren, dass wir uns so entschieden hatten. Das ging soweit, dass sie Selbstmord androhte um somit zu verhindern, dass mein Freund nicht das tat was sie sich wünschte bzw. sich von Ihr entfernte! Außerdem erzählte sie in ihrem Zusammenbruch sie wolle sich scheiden lassen. Das kranke war Ihr Ehemann saß bei geöffneter Tür im Wohnzimmer ungefähr 3 Meter weiter und hatt nichts getan! Sich einfach wie immer nur passiv zurückgezogen.
Irgendwie kam bei diesem Gespräch eindeutig heraus die normalen Argumentationen einer Diskussion mit einem psychisch gesunden Verstand funktionieren hier nicht mehr. Ich bin irgendwann aufgestanden und habe zu meinem Freund gesagt, dass das hier nichts mehr bringt weil sie wirklich total außer sich war und ich den Fehler des Verlaufs dieses Gesprächs nicht bei mir sehen würde!
Im Nachgang daran Stand unsere Beziehung mehr als auf der Kippe ich habe einfach nur zu ihm gesagt wenn dich jemand liebt will er nur das beste für dich und ich hätte lange Zeit versucht trotz ihrer schwierigen Persönlichkeit ihm zuliebe an ihr vorbeizukommen. Sie dagegen hatt gelogen, manipuliert, hatt mich beleidigt und versucht eine Trennung herbeizuzwingen.
Mein Freund hatt sich trotz alldem für ein Leben mit mir entschieden. Ich musste sehr dafür kämpfen und ihn sozusagen vor die Wahl stellen. Aber wen wundert das beim Druckmittel Selbstmord? Mittlerweile wohnen wir fast 30km weit weg von seinen Eltern und versuchen unser eigenes Leben zu leben. Mit gewissem Abstand und vielen Gesprächen zwischen mir und meinem Freund können wir irgendwie mehr oder weniger damit Leben wie alles geworden ist. Wir haben uns so unsere Überlebenstaktiken und Verhaltensweisen angewöhnt um an Ihr und dem ganzen Familien-Tramtram vorbeizukommen.
Allerdings kämpft er immer wieder im Kopf mit seiner Vergangenheit. Irgendwie scheint er mit dem gewissen Abstand erst die Dinge seiner Vergangenheit zu ordnen. Er erzählt mir immer wieder mal Situationen die ihm jetzt bewusst werden aus seiner Jugend, dass seine Mutter schon lange lange Zeit in die falsche Richtung gelaufen ist und er das einfach nicht bemerkt hatt, weil es für ihn normal war.
Habe Angst er hatt aus dem ganzen auch schon einen psychischen Schaden genommen und weiß nicht so recht wie ich damit den Rest meines Lebens umgehen soll.
Es sind zum Teil auch schon Enkelkinder (von seinem Bruder) da und der Umgang mit Oma ist einfach immer schwierig. Alles wird auf die Goldwaage gelegt, nichts ist einfach nur mal entspannt. Angeblich ist sie wegen Depressionen in Behandlung aber ehrlich gesagt weiß ich das nicht so genau und mein Freund will gar nicht mehr zu genau nachfragen, weil man nie weiß was man als Reaktion auslöst.
Wie soll man in so einer Situation heiraten? Kinder bekommen? Wie geht man mit dieser Situation um als Ehefrau und dann auch Teil dieser Familie? Oder als Mutter der Kinder?
Momentan bin ich ratlos, bin jetzt 28 Jahre alt und habe das Gefühl ich muss ab jetzt für immer büßen, was bei ihr kaputt ist! Ich habe schon so oft gezweifelt und abgewägt ob ich das alles aus Liebe auf mich nehmen kann und ich denke ja das kann ich dass haben mir die letzten schweren Jahre bewiesen aber ich weiß manchmal einfach nicht wie??!!!
Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um? Wie hab ihr euch entschieden?