Hallo,
auch ich habe ein mittlerweile großes Problem mit meiner "Patchworkfamilie". Es wäre wirklich für mich sehr hilfreich, hier Tips oder Ratschläge zu bekommen, denn ich weiß einfach nicht mehr wie es weiter gehen soll. Ich beginne einmal von vorne.
Ich habe vor etwa zwei Jahren meinen Lebensgefährten kennengelernt. Es war "Liebe auf den ersten Blick". Ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem leben geliebt um meinetwillen und dachte auch, mit diesem Menschen alt werden zu können. Ich selbst habe zwei Söhne damals im Alter von 13 und 15 Jahren. Natürlich war ich auch froh zu sehen, dass er mit den beiden keine Probleme hatte und die zwei auch nicht mit ihm. Allerdings hatte mein Jüngster zu diesem Zeitpunkt eine Menge Probleme in der Schule, keine Lust etwas zu machen und auch im respektvollen Umgang mit seinen Klassenkameraden und Lehrern, irgendwann kamen dann auch noch heftigste Probleme mit seinem Bruder hinzu. Mir gegenüber war er total lieb, ausserhalb von zu Hause bzw. wenn ich arbeiten bin, ging hier allerdings der Punk ab. Der Große hat mir dann zwar immer wieder erzählt, was los gewesen ist, aber ich habe das was er sagte immer in Frage gestellt, weil es mir unmöglich vorkam. Nach vielen nicht enden wollenden Gesprächen mit ihm, seinen Lehrern, dem Pfarrer, wo er im Konfirmandenunterricht war und genauerer Beobachtung, habe ich feststellen müssen, dass mein Ältester wohl nicht so ganz unrecht hatte mit dem was er sagte.
Also beschloss ich mir Hilfe zu holen. Ich habe ihn bei einem Kinder- und Jugendlichentherapeuten vorgestellt. Dieser gab nach 3 Monaten auf und sagte mir, er empfehle eine Tagesklinik, in der er ganztags beobachtet werden könnte. Auch das habe ich getan. Ergebnis nach weiteren drei Monaten: Wir kommen nicht weiter, der Junge ist sehr sehr schwierig, weil er seine "Aktionen" immer hintenherum, wenn keiner von uns es wirklich mitbekommt, startet und er hat keinerlei Respekt vor uns.
Also - was tun? Man empfahl mir eine 5-Tage Wohngruppe. Auch das habe ich dann mit getragen. Er war dort fast ein Jahr - und ich kann Ihnen allen sagen, mit was für einem Erfolg!!! Das meine ich jetzt erhlich. Er hat die Schule gewechselt - schreibt heute nur noch 2-3, geht gerne in die Schule, hat viele Freunde, ist beliebt - und auch mit seinem Brunder versteht er sich (bis auf die normalen Querelen) einwandfrei. Das war ein harter Weg - für uns beide - aber es hat sich gelohnt.
Etwa ein dreiviertel Jahr bevor er in die Wohngruppe ging, zog mein Lebensgefährte zu uns ins Haus. (ich habe das Haus nach der Trennung behalten, es ist sehr groß und ich hatte einen Teil vermietet, um es finanzieren zu können) Nochmal vier Monate später (im Oktober 07) hatten wir hier die Situation, dass der Sohn meines Lebensgefährten, er ist auch 13 gewesen, ebenfalls hier zu uns zog. Seine Mutter kam nicht mehr mit ihm zurecht. Er drohte zu verwahrlosen, Alkohol, Drogen, Großstadt - und die Mutter hat ihre neue Freiheit ausgiebig genossen und sich nicht gekümmert. Mit einem Karton voller Müll, Kleidung, Spiele etc. hat er ihn bei seinem Vater abgeliefert. Sein Zeugnis - eine Katastrophe. Da wir ihm hier sicherlich bessere "Bedingungen" bieten können, war ich dafür, ihn zu uns zu nehmen. Klar sagte sein Vater mir immer wieder, er braucht nur Unterstützung, dann kriegt er das alles hin. Er muss aus diesem Milieu raus. Sein Vater, Manager in einem großen Unternehmen, lebt dieses Niveau definitiv nicht. Er ist äussert pingelig was Sauberkeit usw. angeht und verdient wirklich sehr gut. Also, seine Kinder sind der graße Gegensatz zu ihm, in allem. Sie sind eher wie ihre Mutter. Den ganzen Tag Video schauen, auf der Couch liegen, nichts aufräumen, nichts kochen, alles Opa und Oma machen lassen usw.
Während der Papa Karriere gemacht hat, hat sie sich mehr oder weniger um die Kinder und die Erziehung gekümmert.
Nun gut, mir tat der Junge leid - und natürlich - nachdem ich darüber mit meinen Jungs gesprochen habe, konnte er zu uns ziehen. Da ich den Direktor an der Schule hier gut kenne, bin ich mit hin um ihn anzumelden, somit ermöglichtet man ihm sich trotz der Vergangenheit noch auf den "Mittleren Bildungszweig" einzuschiessen, wenn die Leistung und das Verhalten stimmt. Es hat geklappt, er ist nun auf dem "M-Zweig". Seine Mutter hatte ihn danach 3 Monate komplett ignoriert. Kein Weihnachten, keine Anruf - nichts. Erst ab Februar 08 fanden langsam wieder allerdings unregelmäßig Besuchswochenenden statt. Ich habe mich um ihn gekümmert, war für ihn da wenn er mich brauchte, habe ihm Tips und Ratschläge gegeben, wie er das alles in den Griff bekommen kann. Er ist fettleibig, selbst da haben wir es geschafft, dass er einige Kilos abspeckt. Es war ein ganzes Stück Arbeit, und ich machte mir natürlich Vorwürfe, warum ich so vieles bei meinem Sohn nicht ohne Hilfe hinbekam, aber gut. Dann kam der Sommer 2008. Klar war, dass mein Lebensgefährte mit seinen Kindern in Urlaub fährt - so wie jedes Jahr. Im ersten Jahr in dem wir uns kannten war er mit Ihnen in die Domrep. Ohne mich - er hat, wenn ich so im nachhinnein überlege überhaupt nicht gefragt ob wir mitfahren würden, wobei wir uns einen Urlaub in der Größenordnung auch gar nicht hätten leisten können.
Nun gut, Juni 2008. Seine Tochter hatte Abschlussfeier von der Realschule. Wir wollten dann endlich mal wissen wie es jetzt bei ihr weitergehen soll. Antwort: Sie will Physiotherapeutin werden. Hat aber noch keine Zusage von der Schule (eine Private, wie wir heute wissen, die - wer sonst, er hätte bezahlen sollen). Den Anmeldezeitpunkt für die Fachoberschule hätten sie und ihre Mutter verpasst. Das wäre ihr eigentlich lieber gewesen. Also bliebe sie jetzt erst einmal zu Hause bis im nächsten Jahr die Physioth. schule beginnen würde. Weder ihre Mutter noch deren Lebensgefährten hätten ihr geholfen, jetzt hätte sie halt keine anderen Wahl. Auch fühle sie sich dort nicht mehr wohl, weil der Lebensgefährte ständig an ihr was auszusetzen hätte. Es wäre einfach nur noch schlimm. Nachts höre sie die Liebesspiele Ihrer Mutter, ständig ginge diese Sexspielzeug kaufen, anstatt ihr mal was neues zum anziehen zu kaufen und und und. (Anmerkung: er zahlte über 500 Euro pro Kind Unterhalt und jährlich nochmal pro Kind 1500, sie bekam 40 Euro Taschengeld, davon musste sie alles kaufen). Ihr könnt euch sicher schon denken was jetzt kommt, ja auch sie wohnt jetzt bei uns. Ich habe die Mieterin gekündigt, damit wir Platz haben und sie ist hier eingezogen. Ich habe ihr durch meine Beziehungen einen Ferienjob besorgt, sie an der FOS angemeldet und die hierfür erforderlichen beiden Praktikumsstellen habe ich auch geregelt. Dann sind wir vier in Urlaub gefahren (meine Jungs hatten ihren Urlaub mit Freunden bzw. ihrem Vater verplant).
Als wir aus dem Urlaub zurückkamen, ging der Sohn meines LG noch ein paar Tage zu seiner Mutter in Ferien.
Freunden verplant).
Dann nahm alles seinen Lauf. Aus dem Urlaub zurück, hatte der Sohn meines Lebengefährten noch ein paar Tage Ferien bei seiner Mutter verbracht. Als er zurückkam, war er wie verwandelt. Alles was ich für ihn getan hätte, wäre gar nicht nötig gewesen, er hätte das selbst auch hingekriegt. Ihm würde das alles stinken, Schule etc. - er wolle wieder zu seiner Mutter ziehen. Ich fiel aus allen Wolken. Als die Schule wieder begann, schrieb er nur noch schlechte Noten und sein Umgang waren nur noch die Chaoten der Schule. Dann wurde er dreimal beim Rauchen erwischt, bekam einen Schulverweis und die Empfehlung, ihn wieder auf die Hauptschule zurückzustufen. Ich muss noch dazu sagen, ich verdiene mein Geld im Aussendienst bei einer Bank. Sehr viele meiner Kunden sind Beamte, Lehrer usw. Auch der Lehrer, der ihn erwischt hat, ist ein Kunde von mir. Wir leben hier auf einem Dorf, ich bin auf diese Menschen angewiesen. Mein Ruf und der meiner Kinder ist daher sehr sehr wichtig für micht. Es ist unsere Existenz! Das ich darüber stinksauer war, ist ja wohl verständlich. Und nun lernte ich meinen LG das erste mal von einer ganz anderen Seite kennen. Alles was ich sagte, wurde in Frage gestellt. Selbst Aussagen die mir gegenüber getroffen wurden, einfach alles. Der Junge lag wieder den ganzen Tag im Bett wenn er frei hatte, nach der Schule auch. Egal welches Wetter er lag im Bett - ich sah so viel schief laufen, was mir auch leid tat für das Kind, aber irgendwie hat er es immer wieder geschafft seinen Vater um den Finger zu wickeln.
Ich war vor einigen Jahren einmal an einem Burn-out erkrankt. Ich hatte das Gefühl, ich werde wieder krank. Mein LG meinte, ich solle doch mal zu meiner Neurologin fahren, mir Medikamente geben lassen, er hätte das Gefühl ich würde depressiv werden. Ok. Ich bin hin. Ich nehme seither täglich Medikamente.
Trotz dem war - und bin ich - oft heute noch nicht in der Lage, meinen Job zu machen. Es fällt mir unendlich schwer bei meinen Kunden eine Maske aufzusetzten, wenn ich tief unglücklich bin. Jedenfalls gibt es seither immer wieder Streß. Seine Tochter hatte bis vor ca. drei Wochen immer noch keinen Kontakt mit ihrer Mutter. Selbst auf ihre Hochzeit war sie nicht. Sie hat uns innerhalb von 4 Monaten 4 "feste Freunde" angeschleppt. Breitet ihr ganzes Privatleben im Internet aus. Selbst mein LG hat sie übelst beschimpft, sie solle damit aufhören, ja wir haben sogar eine Anzeige machen müssen gegen einen der Typen, weil der sie nicht mehr in Ruhe ließ. Mein ältester kriegt das natürlich von seinen Freunden immer wieder "aufs Brot geschmiert". Es werden immer hintenherum Bemerkungen gemacht. Er fühlt sich äusserst unwohl damit. Vor zwei Wochen hatte das ganze dann seinen finanlen Höhepunkt. Sie hat sich am Faschingsumzug so betrunken, dass sie vor allen Leuten auf die Straße "gekotzt" hat. Zuvor hat sie intensiv mit irgendeinem Typen rumgemacht, was wir aber erst später erfahren haben. Der hat sie dann auch nach Hause gebracht. Mein Sohn, der auch dort war, hat sich dermaßen geschämt. Aus Sorge um sie ist er ihr noch fast einen Kilometer hinterhergelaufen, um zu wissen, ob sie gut zu Hause angekommen ist. Das war sie, sie lag sturzbetrunken im Bett. Mein LG, am nächsten Tag, hat sie mit seiner "Wattebällchen" Methode mal wieder zur Rede gestellt. Wir haben dann nochmal mit ihr gesprochen, dass sie sich, wenn sie sich in der Öffentlichkeit so benimmt, einen schlechten Ruf einhandelt. Das meine Kinder und auch ich mich dabei nicht wohlfühle, weil wir schon länger hier leben, uns jeder kennt, ich hier arbeite (Existenz) usw.
Drei Tage später ist mein LG für drei auf Geschäftsreise ins Ausland gefahren. Er mache seinen Kindern die klare Ansage, sich zu benehmen. Bereits am ersten Tag traf sich die junge Dame nach der Arbeit schon wieder mit einem neuen Typen, der brachte sie dann auch nach Hause. Die Jungs hatten es gesehen und mir erzählt. Jetzt erfuhr ich auch, dass sie, trotz der Bitte, die Jungs mit denen sie sich einlässt, erst einmal besser kennenzulernen, die Sache vom Faschingsumzug. Ich bin ausgeflippt und habe zu ihr gesagt, die nächsten vier Wochen brauche sie gar keine Verabredungen einzugehen. Sie hätte Stubenarrest. Ich war stinksauer.
Was macht sie, sie ruft - nach monatelangem stillschweigen - ihre Mutter an. Diese dann wiederum den Therapeuten ihres Bruders (den wir zwischenzeitlich eingeschaltet haben) und meine LG im Ausland.
Und ich - wusste von allem nichts. Im Internet schrieb sie den Satz in Ihren Status "Das Schicksal micht die Karten, aber DU spielst das Spiel" - wir redeten kein Wort miteinander, ihr Vater telefonierte ganz normal mit mir. Donnerstags kam er wieder, ich freute mich so sehr auf ihn, hatte noch ein Geschenk für ihn besorgt. Er kam spät abends nach Hause, kam zu mir ins Schlafzimmer und teilte mir mit, er müsse mit mir reden, ich hätte seine Tochter nicht zurechtweisen dürfen, sie hätte in ihrer "Verzweiflung" ihre Mutter angerufen - diese den Therapeuten, usw. Jetzt war mir klar was der Spruch und das hochnäsige Verhalten in der Zwischenzeit sollte! Ich fühlte mich von allen hintergangen. Das war einfach zu viel. Ich habe monatelang alles dafür getan, die "Familie" am laufen zu halten. Wie oft konnte ich nicht arbeiten, also kein Geld verdienen, weil ich mit den Nerven unten war. Wie oft habe ich meinen eigenen Kindern gegenüber ein schlechtes Gewissen gehabt, wie viel Zeit - auch gemeinsame Zeit - habe ich mit meinem LG verloren, weil immer wieder Stress mit seinen Kindern war. Viele Dinge wurden mir plötzlich bewusst. Es ist jedes mal das selbe. Wenn ich ein "Problem" mit seinen Kindern habe, haben wir beide Streit. Das ist aber nie so, wenn er ein Problem mit meinen Kindern hat. Dann ist es mir wichtig, gemeinsam mit den Kindern eine Lösung zu finden - und das funktioniert, weil meine Jungs das auch respektieren. Aber mit seinen beiden - nein, jedesmal haben wir Streit und zwar heftig. Die Gute geht jetzt auch alle 14 Tage zu ihrer Mutter - und im Internet hat sie verkündet: Ja klasse, kann wieder alle 14 Tage Party machen.
Mit meinem ältesten Sohn hat mein LG mittlerweile ein riesen Problem, weil er der Meinung ist, dieser wolle seine Tochter nur schickanieren und wäre eine Petze. Super. Von mir erwartet er, dass das Verhältnis zwischen seinen Kindern und mir, wieder liebevoll sein sollte. Das es nicht mehr so sein könnte wie früher verstehe er ja, aber doch wieder "normal". Als Regel gilt jetzt, er kümmert sich um seine Kinder und ich mich um meine. Super er arbeitet 60 km weit weg, ich bin doch diejenige die sich um alles kümmern muss. Wie soll das denn funktionieren. Seine Kinder können sich alles rausnehmen und werden nicht sanktioniert - meine dürfen das nicht, weil wir unter anderem von unserem Ruf leben. (Ich muss dazu sagen, mit meinem ältesten Sohn hatte ich bisher keinerlei Probleme, auch nicht mit rauchen, Alkohol etc. er ist sehr beliebt und auch selbstbewußt. Und mit dem Jüngeren läuft es jetzt - wie gesagt - auch wirklich gut) Mein LG merkt gar nicht, wie ihn seine Kinder um den Finger wickeln. Jeder bestimmt mein Leben, ja sogar die EX-FRAU, die dann noch den Therapeuten anruft, nur weil ich mir mal Luft gemacht habe. Was soll ich tun??? Bisher war auch Geld nicht das Thema. Er zahlt mir 600 Euro monatlich, (inkl. aller Nebenkosten, wie auch die Putzfrau die 2 x pro Woche kommt) den Einkauf teilen wir uns. Doch mittlerweile denke ich, wenn er eine Wohnung mieten müsste, kostet die sicher mehr. Sie nutzen hier ein ganzes Haus mit riesigem Grundstück. Voll möbeliert. Wenn etwas fürs Haus angeschafft werden muss, zahle ich oder jeder die Hälfte. Auch das stinkt mir mittlerweile. Auch ist mir aufgefallen, dass je netter ich zu seinen Kindern bin, desto netter ist er auch zu mir und meinen beiden. Die haben übrigens zu mir gesagt, sie könnten sich sehr gut vorstellen, dass wir wieder alleine leben. Mit seinen Eltern kann ich nicht reden, seine Mutter hat Lungenkrebs im Endstadium. Die wissen von all dem nichts. Sie mögen mich sehr und sind wohl die einzigen die mir dankbar sind.
Ich brauche dringend einen Rat, ich bin nicht mehr objektiv. Ich fühle mich benutzt, ausgenutzt. Was soll ich nur tun. Trennung? Nach seinen Regeln leben, in dem Haus für das ich so gekämpft habe damit die Jungs und ich ihr zuhause nicht verlieren? HILFE!!!!!!