"Wenn die Kinderseele weint"
so heißt das Buch, das ich gerade lese.
Hallo erstmal !
Ich kann das Buch empfehlen, Verlag: Kösel, Autor: Ingrid Romberg-Asboth.
Und weil ich gleich helfen möchte, schreib ich mal ein bißchen von dem, was ich gerade gelernt habe (aus dem Buch). Ich muß kurz ausholen. In dem Buch steht, daß Verletzungen der Seele, unerfüllte Wünsche beispielsweise, Ängste ...., Wut oder Ärger - wenn es sich nicht ausdrücken konnte, ausweinen konnte oder nicht verstanden und getröstet wurde, diese Gefühle, - die also weh tun, oder weh taten, wurden so vergraben, dass sich das Kind selbst nicht mehr daran erinnert. Bei bestimmten Anlässen kann so ein Gefühl herausbrechen - ohne das es das Kind will - und vor allem, ohne dass es das Kind kontrollieren kann.
Übrigens auch bei Erwachsenen: dazu ein Beispiel:
Ein Vater flippt aus, weil sein Kind mit dem Lineal herumspielt (anstatt sich auf die Hausaufgaben zu konzentrieren).
Bei der Psychotherapie kommt heraus, dass der Vater von seinem Vater mit dem Lineal auf die Finger geschlagen wurde (dies wußte er nicht mehr ) .....
Viele seelische Verletzungen, die ein Kind einstecken muß, verdrängt es. Jede Art von Hilflosigkeit empfindet es als Schwäche.
Und statt Schwäche zu zeigen, langt Deiner hin und haut - um stark zu sein.
Das ist gut (auf jeden Fall besser - als die anderen richtig kranken - seelisch kranken Kinder mein ich - die sich selbst verletzen oder depressiv werden).
Natürlich ist es nicht gut - wenn er so unangenehm auffällt.
Aber seid erst mal positiv - statt verzweifelt!
Du schreibst, du bist sehr streng.
Mußt du denn immer so streng sein - oder hast du auch Humor ?
Überrasch ihn doch mal mit einer Reaktion - die er nicht von Dir erwartet !
Vielleicht hilft es auch, wenn du mal selber schwach bist.
Sag ihm, daß Du nicht weiter weißt.
Zeig ihm, daß du auch Schwächen hast - und nicht alles weißt und kannst.
Man kann sich auch mal bei seinem Kind entschuldigen, wenn man überreagiert hat - finde ich.
(Ich glaube sogar - ihr seid deshalb so hilflos, weil er Euch hilflos braucht !!! - nicht immer nur stark und mächtig.)
Ich hab meinen Sohn 3 1/2 mal gefragt:
Jetzt hab ich Dich geschimpft, ich hab dir auf den Popo gehaun, ich hab Dich in dein Zimmer geschickt - ich hab die "Gute Nacht Geschichte" gestrichen - bitte sag mir, was soll ich tun, damit du "...dies oder jenes" (sorry - weiß nicht mehr was es war) tust ?
Und er sagte : Spielen
Dann haben wir gespielt.
Lies das Buch bei Gelegenheit.
Und denkt Euch eine Möglichkeit aus, wie Dein Sohn Gefühle (Ärger, Wut, Angst, Schamgefühl, Hilflosigkeit, Schmerz...) ausdrücken darf. Vielleicht erarbeitet ihr Euch verschiedene Methoden gemeinsam.
Hoffentlich konnte ich Euch helfen !
Viel Glück und viele liebe Grüße
Manuela
PS: Der Erzieherin im Kiga würde ich sagen "wir machen eine Therapie - wir schaffen das !"