Gebt euch und dem Kind Zeit- ich weiß wovon ich rede!
Hallo besorgte Mamis,
das, was ihr beschreibt habe ich mit meinem Sohn (heute fast 6) auch hinter mir. Schon ganz früh bei der Tagesmutter mit Beissen an und wurde schlimmer. Er konnte nicht teilen, musste sich immer durchsetzen, war egoistisch- und dass obwohl er von klein auf mit anderen Kindern zusammen war. Ich war am Ende mit meiner Kraft- so wie ihr. Ich brauche das nicht ausweiten, wir hatten die gleichen Probleme wie ihr und die Tipps der anderen, "sei geduldig, es wird besser" halfen absolut nix. Hier meine Tipps, das was mir und meinem Sohn geholfen hat:
- meidet die Situationen nicht! Geht trotzdem in den Spielplatz, trefft euch mit anderen Müttern, ladet Kinder zu euch ein (in seinem vertrauten Umfeld, wo er sich wohl fühlt) begegnet eher die Situation, nur so kann er lernen sich in ihr zurecht zu finden und du lernst damit umzugehen
- verurteilt/beurteilt euer Kind nicht! sagt ihm nicht ständig was es falsch macht, sondern was es lieber machen sollte, gebt die Richtung zur Problemlösung an
- versucht der Grund für die Handlung zu verstehen! damit meine ich, nicht zu fragen "Warum hast du das gemacht", sondern schaut einfach dahinter, vielleicht will euer Kind mit den anderen spielen, kann das nur nicht äußern. Solche Handlungen entstehen meistens aus Frust, weil man sich nicht zu helfen weiß. Kinder können mit Emotionen nicht so gut umgehen wie wir. (kleine Babies"hauen" ja auch vor Freude mit den Händen vor sich hin und her) Wenn dein Kind mit Sand schmeißt will es dem anderen sagen, "Hallo ich bin da, nehme mich wahr"
- aus dem stichpunkt davor könnt ihr ableiten, dass Kommunikation wichtig ist. Übt das mit euren Kindern. Sprecht viel mit ihnen, auch über eure Gefühle... "ach jetzt hat das Kind die Schaufel zu erst genommen, das ist ja ärgerlich. Was meinst du, was können wir an Stelle der Schaufel nehmen, meinst du diese Form geht?"
- ich habe meinem Sohn dann besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt und ihn in seinem Spiel begleitet, nicht wie die anderen Mamas auf der Bank am Quatschen oder mit dem Smartphone "Nein, dass muss er selbst lernen" Wenn die Kids aus der Phase raus sind und alleine spielen können oder freundlich mit den anderen spielen, dann kann man sie auch alleine machen lassen
- steigert euch nicht rein in die schlechten Ereignisse, schaut euch die positiven Eigenschaften eurer Kinder an. Sie hören manchmal nicht, sie beissen oder hauen, aber einige von ihnen teilen gerne, oder helfen zuhause oder sind sportlich oder essen ordentlich... je mehr ihr die schlechten dinge fokosiert desto schlimmer wirds. ihr werden frustriert uund die kinder merken das und denken ihr liebt sie nicht mehr
- das Verhalten außerhalb der Situationen ist wichtig! Mein Lieblingsritual am Abend (machen wir seit 3 Jahren und heute noch!) Nach dem Vorlesen sagt jeder noch mindestens eine Sache, die ihm besonders gut an diesem Tag gefallen hat. Meistens sind es Kleinigkeiten, aber die werden uns dadurch bewusst und wir erleben nochmal die Freude darüber. das kann was ganz banales sein zB dass er makl endlich auf dem roten Stuhl in der Kita sitzen durfte. Und dann erinnern wir uns worüber wir heute gelacht haben. Jeder von uns lacht, an jedem Tag. Das fällt uns garnicht auf. So beendet ihr den Tag mit einem schönen gedanken und glücklich über die schönen Dinge, die passiert sind. Ich liebe dieses Ritual, weil es nicht nur meinem Sohn geholfen hat sondern auch mir und meinem Partner. Denn wenn wir ins Bett gehen, bedanke ich mich für eine Sache, die er an diesem Tag gemacht hat. Aich wenns eine Kleinigkeit war. Ein Danke geht oftmals in der Hektik des Alltags verloren und immer mehr Dinge werden selbstverständlich!
Habt Gedult. Mit euch und mit euren Kindern. Vertraut euch und euren Kindern. Das sind alles gute Wesen, die unsere Unterstützung brauchen, also ist es unsere Aufgabe ihnen zu zeigen, wie das Leben funktioniert.
Die Trotzphase geht wirklich vorbei, aber wie sich eure Kinder entwickeln, hängt von eurem Verhalten während dieser Phase ab.
Ich habe damals (als er drei war und es so schlimm gerade war, dass ich nicht mal das Haus mit ihm verlassen wollte) mal ein Plakat mit einem furchtbar traurigen Jungen in seinem Alter gesehen und darauf stand.
"Liebe mich, wenn ich es am wenigsten verdiene, denn dann brauche ich es am meisten" das hat sich in mein Gedächtnis gefressen.
Ich bin keine Psychologin oder dergleichen. Eine einfache Mutter, die viel gelesen und probiert hat und ich habe eine glückliche Beziehung mit meinem Sohn, weil ich gefunden habe, was für uns beide funktioniert!
ich drücke euch die Daumen, dass ihr euren Weg findet!
Grüße
Tatjana