Ich brauche ganz dringend mal die Hilfe von anderen Muttis, die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Mein Sohn schaltet manchmal total auf „Durchzug“ und ich weiß mir einfach keinen Rat mehr!!!! Was wir sagen, interessiert ihn manchmal nicht die Bohne und er macht einfach, was er will und „versaut“ es sich immer mehr mit uns, so dass ich langsam nicht mehr weiß, was ich mit ihm noch machen soll, weil ich selbst das so für mich auch einfach nicht mehr akzeptieren kann und möchte.
Er ist erst 7 Jahre alt und tanzt uns mehr oder weniger schon auf der Nase rum, da fragt man sich, wo das noch hinführen soll.
Da es heute wieder besonders krass war, möchte ich mir hier Rat und Hilfe holen.
Einige Beispiele:
1. Vergangene Woche war Elternsprechstunde in der Schule, wir bekamen zu hören, dass unser Sohn, soweit ein guter Schüler, der die Anforderungen eigentlich sehr gut bis gut bewältigt, in den Stunden trotz mehrfacher Ermahnung der Lehrerin spielt (mit Schreibutensilien Flugzeuge baut oder auch mit kl. mitgebrachten Spielsachen) und nach bestimmten Dingen gefragt keine Antwort geben kann, weil er eben beim Spielen abgeschalten hatte. Am selbigen Tag durfte er ein kl. Spielzeug mitnehmen, aber mit der Maßgabe, damit nicht im Unterricht zu spielen und er verneinte und tat es doch, wie die Lehrerin am Abend nun erzählte. Für uns logische Konsequenz, dass er vorerst (bis sich offensichtlich eine Besserung einstellt und er versteht, das Spielen auf die Pausen zu verlegen, was wir in regelmäßigen Abständen bei der Lehrerin hinterfragen wollten) kein Spielzeug mehr mitnehmen darf, was wir ihm in einem vernünftigen Gespräch erklärten, warum, wieso, weshalb. Heute nun haben wir ihn nachmittags erwischt, wie er ein Lego-Spielzeug aus der Jackentasche holte, dass er schnell wegtun wollte bevor es jemand bemerkt. Ratlos!!! Es ist erst drei Schultage her, als wir es ihm verboten hatten, aus Gründen, die er ganz genau kannte und es schließlich an ihm selbst, an seinem Verhalten liegt, wann und ob er wieder was mitnehmen darf.
2. Bei den Hausaufgaben, Rechnen, hatte er ein paar Fehler reingemehrt. Ich bat ihn, um ihn zum überlegen zu bewegen, dass er selbst drauf kommt, alle Aufgaben noch mal durchzusehen und die 3 Fehler zu finden und die richtigen Ergebnisse mit Bleistift dahinter zu schreiben. Sagte ihm aber nicht warum, vielleicht war das auch mein Fehler. Es war ein Arbeitsheft, die Aufgaben teils schon dünn vorgedruckt... eben auch kein Platz zum Neuschreiben der ganzen Aufgabe. Jedenfalls kam er wieder und hatte es natürlich mit Füller geschrieben, aber hatte danach gefragt sehr wohl verstanden, dass er es mit Bleistift schreiben sollte...
3. Da er mit dem Schulbus fahren muss, benötigt er einen Schirm. Logische Konsequenz, wenn er Schirm, wie heute morgen, nass wird, müsste man ihn in der Schule zum Trocknen aufstellen, aber nicht bei meinem Sohn, denn er ist unheimlich vergesslich, und um das im Alltag möglichst gut zu kompensieren, lasse ich mir inzwischen für viele Dinge schon was einfallen, dass er es erst gar nicht vergessen kann. So sollte er den Schirm, in der Schule in einen Beutel packen und wieder in den Ranzen und wir stellen ihn zu Hause zum Trocknen auf. Jedenfalls ist der Schirm heute weg, weil er eben wieder nicht gehört hat, obwohl er den Sinn des „Schirm in den Beutel packens“ kannte...
Mancher mag jetzt denken, die spinnt. Sind doch nur Kleinigkeiten – grad 2. und 3., aber das zieht sich so mit ähnlichen Dingen durch unseren Alltag und ich hab den Eindruck, dass ich bzw. wir sagen können, was wir wollen, es interessiert ihn eh nicht und er macht einfach, was er für richtig hält, obwohl ich ihm in der Regel auch erkläre, warum er es eben so oder nicht so machen soll, dass er nicht nur ein Verbot oder eine Weisung hingeknallt bekommt und sich richten muss sondern eben auch den Sinn versteht.
Grad heute fühle ich mich einmal mehr total hilflos ihmgegenüber und weiß einfach keinen Rat mehr. Er hat für das „Spielzeug“ trotz Spielzeugverbot 2 Wochen Fernsehverbot (er guckt in der Regel höchstens 2-3 Mal die Woche und insofern ist`s vielleicht nicht zu viel?!) und zwei Wochenenden zeitig ins Bett gehen, also 19:30 statt 21:00 als Strafe bekommen. Ich wollte etwas finden, was ihn auch wirklich „trifft“, aber ich glaube wie jedes Mal, wird es ihm nichts ausmachen und er es wieder tun. So habe ich es in der Vergangenheit schon oft genug erlebt.
Anfang März sind wir bei einem Kinderpsychologen bestellt, weil es da noch ein paar andere Kleinigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten gibt – da habe ich ja auch Hoffnung, dass der ihm mal ein paar Dinge klar machen kann.
So wie ich ihm vorhin noch mal erklärt habe, dass es im Leben nun mal so ist, dass die Eltern ihm ein paar Regeln stellen, an die er sich halten muss, einfach weil sie manchmal eher wissen, was gut oder besser für das Kind oder überhaupt ist, weil sie einfach mehr Lebenserfahrung haben.
Ich muss auch sagen, dass mein Sohn mir sehr intelligent scheint und man auch sagen könnte, er macht es so, weil er es einfach für besser hält, wie er denkt. So wie mit dem Pkt. 2, er sagte nämlich, dass es doch einheitlich aussehen müsse, also hat er es mit Füller geschrieben und nicht mit Bleistift. Aber ich denke auch, er muss lernen, dass unsere Entscheidungen vor den seinen kommen oder er sie wenigstens zur Diskussion stellen müsse, bevor er es anders tut. Warum also sagt er mir das nicht vorher, dass er es besser mit Füller machen will, weil... und wir reden erst drüber... Aber nein, Mutti sagts so und ich mach
s einfach wie ich will.