Hallo ! Ich brauche dringend Rat!
Meine Geschichte wird euch seltsam vorkommen, denn
ich bin schon 36 Jahre verheiratet , Töchter 13 und 11
und erwarte mein drittes Kind. Alles normal, werdet ihr denken-Pustekuchen! Immer wieder holt mich meine
Vergangenheit ein und zwar in Form meiner Mutter.
Aber mal von Anfang an: Bereits in meiner Kindheit war meine Mama sehr komisch und ich dachte: " Mensch , die anderen Mütter sind ganz anders." Leider bin ich ein Einzelkind und mußte mit der Situation alleine klarkommen. :TRISTE: Meine Mutter hat ständig geputzt,
unser Haus war zu jeder Tages-und Nachtzeit klinisch rein.
Sie war unberechenbar, wenn sie einen Wutanfall bekam egal weswegen, ging man besser in Deckung. Sie rastete
total aus , fing an zu schreien und zu toben und machte mir eine Heidenangst. Leider macht sie das heute noch genauso. Danach herrschte eine Totenstille, in der sie bis zu zwei Tagen mit mir und meinem Vater nichts redete und dann kamen unendliche Schuldzuweißungen.
Bis ich in die Schule kam , lebte ich fast ausschließlich
bei meiner Oma. Dann wollte ich meine Eltern besser kennenlernen. Ein folgenschwerer Fehler!
Für mich begann ein Matyrium zwischen Putzwahn, Zoff
und Alkohohl. Denn schließlich begann meine Mutter zu trinken. Da war ich ungefähr 11. Ich war ein ganz stilles , unkompliziertes Kind. Denn ich wollte ja überleben.
Das schützte aber weder mich noch meinen Dad vor den
ständigen "Diskussionen " , wie sie das nannnte.
Leider machte mein Dad ,der sehr liebevoll ist und war
nie meinen Traum war, mit mir wegzugehen.
Materiell hatte ich alles , aber ich wollte frei sein . Meine
Eltern waren beide sehr fordernd. Und ich rutschte in der
Pubertät in eine Magersucht , an der ich beinahe starb.
Ich wollte den Menschen zeigen, dass ein blitzsauberes Haus nicht gleichbedeutend ist , mit eine gute Mutter zu sein.


Heute bin ich selbst Mutter, Ehefrau, Erzieherin und
Hobbyautorin. Totzdem lässt sie mich nicht los.
Sie tyrannisierte mich , bis ich vor kurzem den Kontakt abbrach mit Anrufen-5x am Tag. Sie redet mir in alles rein,
fordert ständig irgendwelche Unternehmungen und
beschwert sich, dass ich sie viel zu wenig unterstütze.


Zufällig ( oder doch nicht)habe ich zwei große Hunde.
Vor denen hat sie Angst, deshalb kann sie nicht zu mir nach hause.


Alles habe ich mitgemacht, wegen Papa. Er tut mir so
leid. ER tut alles für sie. Wenn man sich beschwert
beteuert er , dass doch das Verhalten nicht so schlimm gewesen sei. Ich glaube, er ist co-abhängig oder so etwas.


Dann wurde alles anders: Sie rief meine damals zwölfjährige Tochter an und beschimpfte sie am Telefon ,
weil sie nicht nach ihr gefragt hätte und sie krank gewesen sei. Die Kleine war völlig aufgelöst und sagte:
"Oma soll aus meinem Leben verschwinden!"


Ich kochte vor Wut und brach jeglichen Kontakt ab. Meine
Kinder gingen nicht mehr zu den Besuchswochenenden.
Ich atmete auf .
Dann starb mein Opa und meine Mutter rief wegen der Beerdigung an. Sie tat , als ob nichts wäre . Dann machte
sie mir Vorwürfe , ich müsse nach meinem Vater sehen
und fing an zu weinen. Ich wurde sauer und fragte , wo mein
Vater denn war, als sie mich und mein Kind fertiggemacht habe. Da sagte sie:"Das, was ich gemacht habe war richtig!"
Mir schoß das Adrenalin von den Zehen in den Kopf und ich machte meiner Wut Luft. Ich habe so geschrien . Meine
Tochter sagte:"Mama , du hattest Glück , dass niemand die
Polizei rief."
Dann rief mein Vater an und fragte , wie ich es mir erlauben könne, so mit meiner Mutter zu reden!" Ich erklärte es ihm in ungefähr derselben Lautstärke.
Ich ging nicht zu der Beerdigung . Ich hatte einen Termin beim FA. Dort stellte sich heraus , dass ich wieder schwanger bin. ;-)
Eigentlich müsste es mir gutgehen. Aber ich fühle mich schlecht. Meine Mutter läuft im Ort rum und macht mich überall mies. Ich habe Schuldgefühle meinem Vater gegen-
über. Ohne ihn hätte ich meine Kindheit nicht überlebt. :???: Und er weiß nix von dem Baby. Ich will das meine Mutter eine Therapie macht. Bin verzweifelt. :-(

  • Danke! Du hast mir sehr geholfen!
    Ich gehe durchs Leben und suche nach Antworten.
    Das war endlich mal so eine auf die ich gewartet habe.
    Denn das Gefühl schuldig zu sein , überschattet mein Leben.
    Wenn mich jemand frei spricht von dieser Schuld, dann hilft mir das. Nur hat es noch nie jemand so deutlich ausgedrückt.
    Woher weißt du so viel über diese Thematik? Oder ist es eigene Erfahrung?

Wieso soll deine Mutter eine Therapie machen,
du kannst deine Mutter nicht ändern, aber du kannst deine Einstellung ändern. Was du mitgemacht hast, ist sehr schwer, aber ihr seid in Co-Abhängigkeit. Warum ziehst du nicht weg.
Hol dir Rat bei Diakonie oder Caritas. Ich bin der festen Überzeugung, dass du dein Leben in einer Therapie aufarbeiten mußt. Komme zur Ruhe, das brauchst du in der Schwangerschaft, denn dein Kind macht jede Gefühlsregung und Aufregung mit.
Gruß melike

    iris_12527557

    Ja,schade.


    Ja, ich verstehe,was du meinst. Allerdings habe ich schon eine Therapie gemacht. Die Therapeutin hat mir genau das
    gesagt, was du geschrieben hast. Sie hat gemeint, es wäre
    schön gewesen , wenn wir zusammen die Therapie gemacht hätten, ging aber nicht,
    Ich würde es mir nur sehr für meinen Vater wünschen, weil dass ich mich von meiner Mutter distanziere, bedeutet auch die Trennung von ihm und dass er seine Enkel nicht sieht.
    Denn meine Kinder haben mittlerweile Angst vor ihrer
    Oma.
    Wegziehen würde ich wohl, aber ich habe nicht so weit gedacht, dass die Entfernung nicht groß genug ist und
    habe das Haus,in dem ich wohne,gekauft.
    Es bleibt wohl nur mich irgendwie emotional zu trennen.

    16 Tage später

    Danke! Du hast mir sehr geholfen!
    Ich gehe durchs Leben und suche nach Antworten.
    Das war endlich mal so eine auf die ich gewartet habe.
    Denn das Gefühl schuldig zu sein , überschattet mein Leben.
    Wenn mich jemand frei spricht von dieser Schuld, dann hilft mir das. Nur hat es noch nie jemand so deutlich ausgedrückt.
    Woher weißt du so viel über diese Thematik? Oder ist es eigene Erfahrung?

    Danke für den Tipp!
    Ich werde ihn beherzigen.Ich fühle mich gestärkt auf meinem
    neuen Weg.

    ein Monat später

    Ich werde mich heute mit meinem Vater treffen!
    Heute werde ich mich mit meinem Vater treffen.
    Meine Tante, mit der ich mich sehr gut verstehe,hat mir davon
    berichtet, dass es meinem Vater wohl sehr schlecht geht-
    auch gesundheitlich(Herz). Er muß wohl furchtbar unter
    der Trennung von seinen Enkelkindern leiden. :cry: Ich fand das traurig. Irgendwie ist es aber auch schwer zu verstehen ,
    dass er nicht angerufen hat,wenn das so schlimm für ihn ist . :???:
    Ich habe irgendwie ganz heftige Angst vor der Begegnung!
    Ich will nicht weinen müssen ,aber mein Vater ist ein sehr
    sensibler Mensch. Wenn ich weinen muß,wäre das schlecht,
    denn dann kann ich nicht rüberbringen,dass mir das ernst
    ist mit meiner Abwendung von meiner Mutter.
    Schon als Kind wollte ich nichts mehr, als sie aus meinem
    Leben streichen und nur wegen Vater, habe ich immer
    wieder klein beigegeben. Nun ist die Zeit, wo ich es endlich getan habe. Aber warum nur ist das schwieriger, als sich von
    seinem Mann zu trennen.
    Es scheint als Sakrileg zu gelten sich von einem Elternteil abzukehren. Dabei ist Scheidung von dem Lebenspartner
    heutzutage ja Gang und Gebe.
    Ob das noch aus einer Zeit stammt, als unsere Gesellschaft
    stark kirchlisch geprägt war? Ich kann mir das nicht erklären,
    dass ich so viel negative Rückmeldung erhalte.

    17 Tage später

    Bin traurig! Mache mir viele Gedanken!
    Überstehen ist das richtige Wort.Hatte meine Tante mir meinen Vater als gebrochenen
    Mann beschrieben,entwickelte er ungeahnte Leidenschaft mich umzukrempeln. Erstens fand ich es total unpassend,dass er mich und meine
    Kinder in ein total leeres Büro buchsierte
    und um eine Aussprache bat,obwohl mir eine zwangloses Treffen lieber gewesen wäre.
    Aber es war ja in meiner Kindheit schon so, dass meine Eltern der Meinung waren,alles vor den Kindern zu zerreden, würde nichts
    schaden. Es schadete aber:Während mein Vater meine Mutter als eine Art heilige Oma verteidigte und mir Vorwürfe machte:
    Zitat: wir haben dich doch immer unterstützt. Du hattest Musikunterricht
    und durfstest in unserer Eigentumswohnung zur Miete wohnen....
    wurde ich immer sauerer. Er ließ keinen
    Zweifel daran ,dass er die Kinder nicht ohne meine Mutter besuchen wolle. "Ich will nicht
    guter Opa böse Oma spielen.!"
    Meine Tochter berichtete von dem schlimmen Telefonat und fing bitterlich an zu weinen.
    Mittlerweile war ich sauer und sagte , dass
    ich mein Kind aber nicht zwingen würde meine
    Mutter zu sehen. Amelie schluchzte und ich konnte sie nicht mehr beruhigen und erklärte,
    dass wir nicht zu einer Einigung kämen und das es meinem Kind zu nah geht und ich jetzt gehe. Das war schlimm!Auch ich habe mir mehr Kontakt zu meinem Papa gewünscht und mache mir große Sorgen. Wenn er weiter so unnormal zu ihr hält,verliert eralles , was er sonst noch liebt. :TRISTE: Aber da gibt es noch was . Wieder sehr viel Schuld. Er hat gesagt:
    "Sie ist seitdem nur noch traurig!"
    Ich weiß, dass ich nichts von ihr wissen will,ist eins , aber das Amelie nundas Gleiche denkt,das ist hart!Dafür gbt sie mir die Schuld. Und wenn sie traurig ist , trinkt sie dann mehr? :?: Zum ersten Mal weiß ich echt nicht weiter. Ich habe angefangen mich nach einer Therapie umzusehen,habe aber noch nichts gefunden.

    19 Tage später

    Du bist nicht allein!
    Hallo,
    ich habe in etwa die selbe Lebensgeschichte. Hast du schon daran gedacht, weg aus dem Ort zu ziehen? Deine Mutter wird sich nicht ändern, egal was passiert. Das Problem ist, solche Menschen, wie unsere Mütter, verstehen nicht, dass sie selbst für die Menschheit ein Problem sind. Du brauchst deine Kräfte für deine Kinder. Indem du weit weg von ihr bist, löst du das Problem nicht wirklich, aber es wird erträglicher. Es ist sehr hart, ich weiss - schließlich, sind es unsere Mütter und nicht irgendjemand... Konzentriere dich an deine Familie - die ist es, die du jetzt brauchst und die dir in Zukunft erhalten bleibt. Ich wünsche dir gute Nerven und viel Glück!

    ein Monat später

    Mir geht's ähnlich...
    auch ich habe massive Probleme mit meiner Mutter. Bin schon 41, hab 2 Kinder und meine Mutter wohnt in derselben Straße wie wir. Meistens klappt das Verhältnis ganz gut. Aber manchmal meint meine Mutter, daß wir irgendwas falsch gemacht haben und spricht dann tagelang nichts mit uns...Sie ist sehr dick und kann deshalb nur sehr schlecht laufen. Ihren Haushalt versorgt sie noch selber, aber einkaufen geh ich für sie. Meine Kinder helfen ihr auch, aber wehe, die Kinder vergessen mal irgendwas....oh je, oh je...Neulich hat mein Sohn (5) vergessen, daß meine Mutter ihm angeschafft hat, ihre Blumen zu gießen...Da war sie sogar ihm einen ganzen Tag lang beleidigt! Das muß man sich mal vorstellen!!! Außerdem wird sie mit zunehmendem Alter (74) immer böser! Wenn auf der Straße wildfremde Leute im Parkverbot stehen, schreit sie gleich aus dem Fenster...Ich schäme mich dann immer für sie, wenn sie mir sowas erzählt. Außerdem beschwert sie sich, daß wir sie zuwenig besuchen kommen...Also ich bin täglich 2x bei ihr und die Kinder gehen auch täglich hin..und wenn man bei ihr ist, schaut sie nur fern oder schimpft über andere Leute! Hab ihr schon oft klargemacht, daß sie es einem schon sehr schwermacht...Dann klappt es wieder für ein paar Wochen und sie nimmt sich zusammen, aber dann findet sie wieder irgendwas und ist dann tagelang beleidigt. Mir persönlich ist das mittlerweile egal, ich kenn das ja schon seit meiner Kindheit, aber meine Kinder leiden sehr darunter..

      unique_12684502

      Sie ist sehr abhängig!
      Es ist schon ähnlich bei deiner Mutter, aber auch wieder anders. Meine Mutter hat ja in meinem Vater einen
      wahnsinnig liebevollen Mann und motzt trotzdem ständig an ihm und dem Rest der Menschheit rum. Alle tanzen ständig nach ihrer Pfeife. Nur ich nicht. Ich habe ja seit einem
      halben Jahr garkeinen Kontakt. Und es geht mir besser. :lol:
      Früher habe ich mich dann und wann beim Nägelkauen erwischt,nun ist das aber Geschichte.Meine Mutter hat viel
      Geld und wollte mich dann und wann mit ihrem Erbe
      unter Druck setzen.Mir egal -ich habe mich selbst enterbt
      und ihr gesagt ,dass ich nix von der Kohle will.
      Aber nun habe ich auch endlich die Nummer von einer Beratungsstelle und ich bin froh dort bald hinzugehen.
      Nur die räumlische Nähe macht mir noch was aus.
      Ich gehe nie ins Dorf, wenn ich weiß sie ist dort und das
      nervt. Aber ich kann nicht noch wegen ihr mein kleines Häuschen verkaufen. Das wäre echt zuviel verlangt und
      das ist es mir auch nicht wert!!!! :-/ Ich denke deine Mutter ist halt sehr
      abhängig und auch schon älter. Grundsätzlich kann man sich natürlich Einiges erlauben, solange man niemand anderem
      schadet. Aber einem 5-jährigen böse zu sein , weil er etwas vergisst, das geht garnicht! :NON: Das müßte sie
      auch verstehen. Er ist noch in einer Phase , wo er so in sein Spiel vertieft ist , dass er theoretisch vergessen kann zu essen oder aufs Klo zu gehen.
      Ich hoffe Du findest eine Lösung , denn ich habe das Gefühl von alleine wird es nicht besser.