Hallo Mara,
danke für die Info, dass Autismus angeboren ist, wusste ich nicht.
Ich kann dir nur beipflichten, ein kleines Kind kann noch nicht in der Lage sein, Entscheidungen selbst zu treffen. Es sucht seine Grenzen, immer wieder, das sehe ich an meiner kleinen Tochter (fast 17 Monate). Und ganz ohne Tränen läuft es nun einmal nicht ab. Aber auch ich denke, dass es ein Kind sehr schwer hat, sich in der Gesellschaft zurecht zu finden, wenn es keine Regeln lernt und seine Grenzen nicht kennt. Und das tragische daran ist, dass das Kind an sich nichts dafür kann, sondern seine Erziehungspersonen, aber das Kind wird der Leidtragende sein.
Es ist sicherlich auch ein Zeichen, dass das Kind abends nicht ins Bett gehen will, nur einschläft, wenn sich Oma oder Papa erbarmen, 1-2 Stunden neben dem Kind zu liegen, bis es schläft - das ist dann evtl. so gegen 22 Uhr. Und dann wacht es trotzdem oft nachts wieder auf und weint bitterlich.
Ich habe den Eltern und der Oma vorsichtig den Rat gegeben, dass sie nur konsequent sein müssen (essen, schlafen, zuhören). Aber ich stehe auch ein wenig "dazwischen", denn ich sehe diese Nichte aufgrund der Entfernung vielleicht 2 Mal im Jahr, und dann eben bei ihr zuhause (wo auch die Großeltern wohnen, die mehr Zeit mit meiner Nichte verbringen als ihre Eltern).
Meine Schwägerin, die Mutter des Kindes, mag mich nicht besonders - wenn wir da sind, ist unser Kind im Mittelpunkt (sie ist 10 Monate jünger), alle sind begeistert, was meine Tochter schon kann, wie viel sie schon versteht und wie gut erzogen sie ist. Das hilft natürlich nicht unbedingt, dass ich mich in "ihre Erziehung einmischen" kann. Meine Schwägerin empfindet es als pure Provokation. Ich weiß nicht, was ich wirklich tun kann.