Computerspiele...
Meist geht es bei den Spielen um Bestätigung. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass er im normalen Leben nichts auf die Reihe bekommt bzw. bekommen würde, aber oft ist es bei Spielen einfacher. Jeder Mensch sucht nach Bestätigung, Anerkennung und Belohnung. Computerspiele sind so ausgelegt, dass man das relativ einfach erreicht, weil die Hersteller wollen ja, dass die Leute ihre Produkte und auch die Folgeprodukte kaufen. Oft sind die Spiele auch hinreichend komplex, dass diese Bedürfnisse über lange Zeit befriedigt werden.
Computerspiele sind nicht per se böse, auch nicht wenn viel gespielt wird, aber es kann kritisch werden, wenn Menschen sich nur noch dort ihre Bestätigung holen und ihr normales Leben nebensächlich wird. Soziale Isolation, beruflich wie finanzielle Probleme sind die Folge. Letztlich kann es sogar zur Sucht werden, wobei ich den Alarmismus, der manchmal von Medien, Politikern und Sozialarbeitern verbreitet wird, nur bedingt verstehen kann. Oft ist es nur eine Phase, die mit dem frühen Erwachsenenalter vorbei ist oder zurück in normale Bahnen kommt. Das echte Leben ist halt spannender als jedes Spiel, die Grafik ist meistens auch besser. ;-)
Was du machen kannst ist darauf zu achten, dass er Schule, Beruf und andere Sachen nicht zu sehr vernachlässigt. Positives Feedback, sprich Lob und Anerkennung, wenn er etwas gemacht hat (zum Beispiel Bewerbung geschrieben), ist ganz wichtig, aber auch nicht übertreiben. Ich denke, dass bekommst du mit etwas gesunden Menschenverstand hin. Nimm ihn mal mit auf eine Party, Kino oder ähnliches. Auch wichtig, lass dir seine Welt erklären, was er spielt, worum es geht und versuche es nicht ihm auszureden. Vielleicht kannst du sogar ein bisschen mitspielen und so besser zu ihm vordringen.