Hi,
all die Geschichten in diesem Forum sind sehr hilfreich und natürlich auch interessant, ich denke da stimmt mir jede zu ;-)
Zu diesen ganzen Problemen, die eine Patchwork-Familie mit sich bringt, möchte ich aber auch mal erzählen, dass es auch durchaus gut gehen kann! Vielleicht bekommt die ein oder andere dadurch ja auch ein wenig Mut und Willen.
Meine Situation ist prinzipiell sehr verzwickt, zumindest hört es sich anfangs so an. Selber bin ich ein Scheidungs-Kind und mein Vater ist gestorben, als ich 16 war.
Heute lebe ich mit meinem Fraund zusammen, er hat eine 7-jährige Tochter, die an den Wochenenden (es gibt natürlich auch mama-tochter-zeiten ;-) ) und ab und an in der Woche bei uns ist. Mit ihr verstehe ich mich super!!! Klar gibt es manchmal Probleme, aber keine, die nicht auch in einer "normalen" Familie vorkommen. Anfangs (vor über zwei Jahren) dachte ich noch, das gute Verhältnis wird sich bestimmt ändern und irgendwann ist sie eifersüchtig auf mich. Sie ist schon sehr auf ihren Vater fixiert, und die Situation ist nunmal so, dass ich ihn jeden tag sehe und sie nicht. Aber dieser Tag vor dem ich Angst hatte, der Tag an dem sie gegen mich sein wird, der kam nie und ich bin mir soooooo sicher, er wird auch nicht mehr kommen.
Und auch mit Ihrer Mutter verstehe ich mich super. viele glauben das nicht oder denken "wie kannst du nur so normal mit ihr umgehen", aber das war von anfang an selbstverständlich.
Mein Freund und sie waren auch schon fast 5 jahre getrennt, als ich "in ihr leben getreten" bin. eifersucht war nie ein thema. ich kenne ihn ja auch gar nicht anders, als dass er wegen der kleinen natürlich viel kontakt mit ihr hat.sogar ihre eltern haben mich in ihr leben aufgenommen. sie haben mal gesagt: "wir haben keinen schwiegersohn verloren, wir haben eine schwiegertochter gewonnen". das war wohl mit das schönste, was mir je ein mensch gesagt hat.
wir sind eine große patchwork-familie, denn auch meine familie ist sehr groß und hat alle super aufgenommen.
Hört sich an als könnte es gar nicht besser laufen, aber die typischen probleme, die es in diesem forum gibt, haben auch wir. man macht sich eben in einer situation wie meiner viele gedanken und geht mit vielen dingen anders um, als es dem "naturell" entspricht. ich denke aber das ist ganz normal. und auch gedanken wie eifersucht - ob auf die ex oder auf die tochter - tauchen ab und zu auf. aber wenn man genau drüber nachdenkt, zumindest geht es mir so, ist es meistens so was von lächerlich. man sollte das leben mit allem was in einer patchwork-familie dazu gehört, genießen. ich habe so viel gewonnen in den letzten beiden jahren - ich bin erst 26 und mitverantwortlich für eine fast achtjährige, das schlaucht schon manchmal ganz schön, aber es macht spaß, weil man so viel zurück bekommt wenn man sich auf ein kind einlässt!!!
natürlich sind auch kleine geschwister geplant (irgendwann - evtl. bald ;-) ), mal schaun wie es sich dann weiter entwickelt.
Also ich kann nur allen ans herz legen: kopf hoch!
Und wenn es Euch zuviel ist, dann überlegt lieber zwei mal ob es eien situation ist, nein, ob es ein LEBEN ist, auf dass ihr euch einlassen wollt, denn sich in einen mann mit kind(ern) zu verlieben bedeutet auch, auf die kinder rücksicht zu nehmen. man sollte sich schon gut überlegen, ob man diesen mann wirklich von ganzem herzen liebt, denn die kinder würden unter einer trennung am meisten leiden. es prägt sie für ih ganzes leben!
Liebe Grüße und wacker weiter kämpfen :-)