Hallo zusammen!
Zunächst mal ein ganz großes Lob an dieses Forum! Ihr habt mir schon viel weitergeholfen. Jetzt bin ich mal wieder in einer Situation in der ich eure Hilfe brauche.
Es geht um folgendes: Mein Mann kommt aus Costa Rica und ist für mich zu mir nach Deutschland gezogen. Er hat eine Tochter von acht Jahren und diese lebt in Costa Rica mit ihrer Mutter. Dort ist die Kultur natürlich total anders. Das Mädchen ist gewohnt mit der Mutter in einem Bett zu schlafen. Wenn sie bei ihm zu Besuch war (in seiner Wohnung in Costa Rica) hat sie auch immer bei ihm im Bett geschlafen. Das habe ich soweit verstanden, denn er hatte einfach keinen Platz und für ihre Besuche, die alle zwei Wochen stattfanden, war das auch nicht nötig. Nun hatten wir im Dezember unseren ersten gemeinsamen Urlaub mit ihr. Das Mädchen ist wirklich toll und ich mag sie sehr! Aber etwas hat mich sehr gestört: Die Reise mit ihr bedeutete, dass wir in jedem Hotel in dem wir untergekommen sind die Betten zusammengeschoben haben damit sie nicht alleine schlafen muss. Ich verstehe, dass sie das einfach nicht anders gewohnt ist und das braucht. Aber für mich war die Situation total komisch. Einmal ist er auch bei ihr im Bett eingeschlafen und das bedeutete das ich alleine im anderen Bett lag. Da kann ich mir richtig blöd vor. Ich weiß nicht wie ich das Gefühl genau beschreiben soll, aber es kam mir vor als würde sie meinen Platz einnehmen. Das Problem ist, dass mein Mann sehr allergisch auf dieses Thema reagiert. Er sieht seine Tochter natürlich nur sehr wenig da es jetzt so weit weg wohnt und möchte wenn er sie sieht ganz nahe bei dir sein. Das verstehe ich, aber er versteht meine Sicht der Dinge nicht (und versucht es auch nicht) und das verletzt mich. Ich bin mit dem Zusammenschieben der Betten einverstanden (wenn es denn sein muss), aber ich möchte dass er und ich in einem Bett liegen. Ich möchte nicht das Gefühl haben, dass sie meinen Platz einnimmt. Für mich sind die Nächte für ihn und mich reserviert und ich möchte ihn da nicht teilen. Auch nicht mit seiner Tochter. Ich bin mit meinem Latein wirklich am Ende, da er sich überhaupt nicht mehr über das Thema unterhalten möchte. Er ist da wirklich sehr empfindlich. Ich bin aber mit der Situation unzufrieden und möchte nicht das er mit ihr in einem Bett liegt während ich in einem anderen Bett liege. Ich habe keine Ahnung wie ich in meiner Sicht der Dinge näher bringen kann. Vielleicht bin ich aber auch das Problem und sehe alles zu eng. Schließlich sieht er sie ja kaum. Aber es ist doch auch mein Urlaub und auch ich sollte mich dabei wohl fühlen?! Ich glaube ich habe das Thema schon so sehr gewälzt dass ich gar nicht mehr klar denken kann.
Ein weiteres Problem diesbezüglich ist, dass wir auch Kinder möchten und er auch mit Ihnen in einem Bett schlafen möchte. Ich kann mir das aber nicht vorstellen. Natürlich bin ich noch keine Mutter und weiß nicht wie ich das später mal sehen werde, aber ich halte das nicht für gesund für die Entwicklung des Kindes, vor allem nicht wenn das Kind schon älter ist. Außerdem habe ich einen sehr leichten Schlaf und wache wegen jeder Kleinigkeit auf. Er hingegen hat einen sehr tiefen Schlaf. Deswegen hat er ja auch leicht reden. Wenn das Kind gelegentlich im Bett der Eltern schläft, ist ja nichts dagegen einzuwenden. Aber doch nicht jede Nacht?! Er hat seine Sicht der Dinge aber so sehr verinnerlicht, dass er sogar sagt, er wird mit unserem zukünftigen Kind auf jeden Fall in einem Bett schlafen egal was ich tue. Es wäre ja dann meine Entscheidung, wenn ich lieber alleine schlafen möchte. Das möchte ich natürlich auch nicht Natürlich ist das alles noch Zukunftsmusik, aber es macht mir trotzdem Angst. Eltern sollten ja schließlich an einem Strang ziehen. Ich weiß nur nicht wie wir einen Kompromiss finden können. Denn was kann der Kompromiss sein? Im Moment sehe ich nur unsere beiden Standpunkte: Er, der möchte, dass das Kind immer bei uns schläft und ich, die möchte, dass das Kind sein eigenes Zimmer hat (und das schon nach dem ersten Lebenjahr).
Ich hoffe eure Meinungen können mir helfen die Sache etwas klarer zu sehen. Vielleicht hat ja auch jemand einen Tipp wie ich das Thema mit ihm besprechen kann. Im Moment führt das immer wieder in eine Sackgasse: Er hat seine Sicht und ich meine... Er weicht nicht ab, also bin ich diejenige die nachgeben muss...
Ich danke euch vielmals!
Liebe Grüße,
Becca