Guten Morgen!
Unser Sohn ist 2 Jahre und 3 Monate alt und geht seit Januar halbe Tage in den Kindergarten. Er ist dort das Jüngste Kind.
Seit Oktober letzten Jahres bin ich mit ihm zusammen jeweils Donnerstags vormittags dorthin gegangen, zur Eingewöhnung. Ich fand das gut, denn die Kindergärtnerin ist noch dieselbe, die ich damals hatte! Ich hatte nie Probleme mit ihr.
Jetzt ist sie natürlich nicht mehr die Jüngste, wie damals. Und ich verstehe, daß Frauen dieses Alters eventuell kein gutes Nervenkostüm mehr besitzen.
An den Donnerstagen im letzten Herbst fiel mir bereits auf, daß sie sehr herrisch geworden ist. Klar muß mal geschimpft werden. Aber den Kindern muß auch vernünftig erklärt werden, was sie warum falsch gemacht haben. Einige Male zuckte ich als Erwachsene zusammen, weil sie ihre Stimme aus dem Nichts heraus so erhob.
Vor 3 Wochen holte ich meinen Sohn mittags ab und mir wurde berichtet, daß er einen anderen Jungen (2J., 7Mon.), der vor ihm auf der Treppe ging, getreten habe. Dieser fiel 3 Stufen herunter und hatte ein Veilchen. Mit meinem Jungen wurde natürlich geschimpft (ok), er durfte als Konsequenz nicht mehr auf die obere Ebene (ok), und sie haben ihn den Rest des Vormittages "links liegen lassen", wie sie mir sagten. Da runzelte ich dann doch etwas die Stirn. Ich sprach mit der Mutter des Veilchenträgers - sie war total locker und meinte, ich solle mir bitte keinen Kopf machen. Es sei nichts weiter passiert und ihr Sohn hätte das genauso gut machen können, es seien eben Kinder und sie glaube nicht, daß mein Sohn in böser Absicht gehandelt habe.
Unser Junge hat an dem Mittag nichts gegessen und auch seinen üblichen 2stündigen Mittagschlaf nicht gemacht, weil er so aufgewühlt war.
Und dann gestern....
Mittags steige ich vorm Kindergarten aus dem Auto und höre schon durch die gekippten Fenster, wie der Name meines Jungen durchdringend gerufen wird.
Ich ging hinein, die Kindergartenleitung fegte im Gruppenraum gerade etwas zusammen und die Erzieherin daneben wedelte mit seinen Pantoffeln und befahl ihm, diese bei ihr abzuholen. Ich stand vorm Türrahmen und wartete. Ich weiß, daß er die Puschen nicht gern trägt und ich finde es auch ok, wenn er erst seine Spielsachen wegräumen soll, bevor er geht.
Plötzlich fängt die Leitung an zu keifen, daß es mir durch Mark und Bein gegangen ist. "WAS SOLL DENN DAS? MENSCH! STEH AUF, DAS DARF DOCH WOHL NICHT WAHR SEIN! GUCK WIE DU AUSSIEHST! SETZ DICH DA SOFORT AUF DEN STUHL"
Gelesen klingt das jetzt nicht dramatisch, aber wie so oft im Leben macht der Ton die Musik. Nach diesem Keifer war es mucksmäuschenstill im Gruppenraum. Die Kinder starrten mit offenem Mund und die anderen 2 Erzieherinnen hielten mit der Arbeit inne.
Ich stand wie gesagt VOR dem Türrahmen im Flur und steckte daraufhin meinen Kopf durch die Tür um zu sehen, warum sie so erbost war. Mein Sohn hat sich auf dem Weg zu der neben ihr mit Pantoffeln wedelnden Erzieherin mal eben in den Dreckhaufen fallen lassen.
Klar ist das nervig, aber jetzt auch kein Grund, so derart auszuraten und das Kind so unsanft auf einen Stuhl zu verfrachten.
Dann sah sie sich noch um und wiederholte noch zweimal in einem sehr hysterischen Tonfall "Habt Ihr das gesehen? Ich glaube es ja nicht, der lässt sich einfach in den Dreck fallen"
na hey, das sind eben Kleinkinder!!! Die machen Sachen, auf die man nicht vorbereitet ist!
Alle waren furchtbar erschrocken. Sie stand völlig neben sich und fuchtelte wie irre mit dem Besen herum.
Also das ging mir jedenfalls zu weit.
Ich ging auf sie zu, sprach sie mit ihrem Vornamen an (das ist so üblich) und wollte ein deeskalierendes Gespräch mit ihr führen. Stattdessen fuhr sie herum und brüllte mich mit hochrotem Kopf an: "NEIN! JETZT NICHT"
ich habe sie dann gelassen, weil sie so außer sich war, daß ich befürchtete, sie wird gleich noch handgreiflich.
Sowas habe ich noch nie gehört. Und das Schlimmste fand ich, daß mein Sohn beinebaumelnd und völlig gleichgültig auf diesem Stuhl saß, als ob ihm derlei Verhalten total geläufig ist!!!
Ich wurde gestern immer wütender, je länger ich darüber nachgedacht habe. Glücklicherweise haben wir unseren Sohn für August in einem anderen Kindergarten angemeldet.
Dennoch möchte ich das nicht so stehen lassen und wollte heute morgen mit der Leiterin sprechen - niemand da. Es war nur die Jahrespraktikantin ganz alleine da. Ist das überhaupt erlaubt?!
Wie soll ich mich jetzt verhalten, wie reagieren? Wo kann man sich eigentlich über die Zustände in einem Kiga beschweren? Oder ist das alles sinnlos?
Ich möchte nicht, daß ein Kind derartig angeschrien wird. Egal, was passiert ist. Wir leben nicht in einer Schreckensherrschaft.
Es kann nicht sein, daß eine Diktatorin alle in Angst und Schrecken versetzt, ihre Macht ausspielt um alles nach ihrem Gusto zu haben.
Ich erkenne diese Frau nicht wieder. Was soll ich jetzt bloß tun, falls sie einem Gespräch weiterhin aus dem Weg geht?
Danke für's lesen schonmal!!