Hallo nach Nernberch..
..ja, das kennen wir doch irgendwoher.
Als bei uns im Kiga die Buchungszeit eingeführt wurde, hatte ich auch einen Riesenbammel. Hatte nämlich die Flexibilität immer gebraucht, da ich auch berufstätig bin und es ganz toll fand, meinen Sohnemann mal um 15, mal um 16, oder eben auch mal mittags abholen zu dürfen.
Mit der Buchungszeit sollte sich dann alles ändern. Die Erzieherinnen bekamen ernste Gesichter und erzählten uns Schauermärchen vom katholischen Kindergarten nebenan, der sogar Stechuhren eingeführt hatte. OHNE SCHEISS! Wir mussten dann beflissen unsere Anmeldebögen ausfüllen und uns würde ins Gewissen geredet, bitte ja ganz pünktlich zu sein - das Damoklesschwert hing praktisch über uns.
Nun ist alles genauso wie vorher. Die Erzieherinnen kümmern sich lieber um wichtigere Dinge, als jeden Morgen zum Heftchen zu rennen und einzutragen, wer wann kommt. Sie halten sich nur an die Kernzeiten (also Kind bis spät. 8:45 Uhr da und frühstens 15 Uhr ab). Die bis-zum-Mittagessen-Kinder natürlich ausgeschlossen. Und da bin ich doch froh drum.
Was das Essen anbelangt finde ich es vollkommen ok, wenn die Erzieherinnen auch mal ein Machtwort sprechen. Bei uns gibts viele Migranten-Kinder und ohne jetzt abwertend oder sonstwie rüberzukommen: die haben jeden Tag Fertigfood (Schokocroissants vom Lidl) oder trockene Cornflakes oder ähnlichen Scheiss dabei und unsere Erzieherinnen meinten ganz klar: eine ausgewogene Mischung aus Brot, Obst, Gemüse und Joghurt. Klaro geb ich meinem Kurzen auch mal 2 Fruchtzwerge mit. Aber eben ganz ganz selten. Und er ist heilfroh, dass er ein ordentliches Brot mitkriegt, und frisches Obst und Gemüse. Seine Brotzeitbox ist immer leer.
Was ich auch gerne mache, und mich damit quasi einschleime, ist kleine Geschenkchen machen. Ich bringe unregelmässig Bastelzeugs mit oder backe mal nen Kuchen oder spendiere den Damen zu Weihnachten ein paar Euro, damit diese am Betriebsausflug ein wenig Taschengeld haben. Kommt gut an. Ich bin dort gerne gesehen, he he he.
Wir zahlen im übrigen auch 12 Monate vollen Beitrag (130 Euro) plus Essengeld (60 Euro) plus Trink- und Spielgeld und müssen einen Teil des Gehalts der Putzfrau bezahlen, da die ev. Kirche das Budget gekürzt hat. Es geht also nicht nur euch so, mit dem Geld.
Das sich die Politik, wie so oft, keine Kopf darüber gemacht hat, wie das Ganze nun mit der Praxis zu vereinbaren ist, ist kein Wunder. Uns fragt ja keiner. Also muss man es andersherum probieren.
Be more clever than the others!
Gruss, kiki