Hallo...
Also in der Situation war ich noch nicht, aber ich bin ein "Kind" dem genau das vor einem Jahr passiert ist.
Meine Mutter hat sich seit 5 Jahren durch die Ehe gequält bis sie durch jemand Neues endlich den Mumm hatte die Scheidung einzureichen. Sie hat auch wegen uns Kindern (4) damals gezögert und weil sie keine Zukunftsperspektive hatte.
Ich kann jetzt nur für sie sprechen und sagen, dass sie es in keiner Weise bereut. Nur vielleicht, dass sie es nicht eher gemacht hat.
Klar, war es echt schwierig. Sowohl für sie, als auch für mich, obwohl ich schon seit 2 Jahren ausgezogen war. Eine Scheidung bedeutet nicht, dass man seine Kinder im Stich lässt. Es gibt geteiltes Sorgerecht und ab einem gewissen Alter können sich die Kinder auch aussuchen bei wem sie leben wollen. (Erfahrungsgemäß muss das auch nicht immer bei der Mutter sein.)
Für mich war es nicht so schwer, dass meine Eltern sich scheiden lassen wollten, sondern eher die Frage, ob meine Mutter mich denn noch lieb hat, weil ich ja eher nach meinem Vater gekommen bin. Zeigt man seinem Kind jedoch, dass sich mit der Scheidung nichts geändert hat, können die meisten damit gut umgehen. Ich persönlich habe mich schlecht gefühlt, weil meine Mutter solange in einer für sie furchtbaren Ehe geblieben ist, nur damit wir uns besser fühlen.
Doch die Eltern müssen an einem Strang ziehen: Absprachen treffen, den gegnerischen Elternteil nicht schlecht machen und vor allem kein Tauziehen um die Kinder starten. Aber genau das ist meistens das große Problem.
Außerdem sollte der Mann genau überlegen. Neue Frau hin oder her, ob er die Ehe versuchen wollen würde zu retten und wie seine Gefühle zu seiner jetzigen Frau stehen. Eine Scheidung oder auch Trennung ist der letzte Schritt und lässt sich nicht mir nicht dir nichts rückgängig machen.
Lieben Gruß
MiezeFussel