khloe_12732643Ja, was ist normal?
Hallo!
Hab bislang still mitgelesen...
Ich brüte im Moment auch auf dem Thema herum.
Vor etwa vier Wochen hatten mein Sohn und seine Freundin (beide 5, kennen sich seit dem Babyalter) die merkwürdige Idee, sich Steinchen in den Po zu stecken (nicht gegenseitig). Die Mutter des Mädchens ist dann vorsorglich mit den beiden zum Arzt und hat beiden erklärt, daß sie keine Gegenstände in Körperöffnungen stecken dürfen- "Rest" war also okay. Damit gehe ich komplett einig und auch mit dem Grundsatz der Freiwilligkeit usw.
Das Mädchen meinte dann am gleichen Nachmittag, daß sie auch einem Jungen im Kindergarten Bescheid sagen wolle, daß er das auch nicht mehr bei ihnen machen dürfe. Dies hatte mir die Mutter aber erst gestern gesagt... sie hatte dem nicht so viel beigemessen...
Ja und ich habe mich in letzter Zeit gewundert, denn mein Junge meinte, als das besagte Kind zum ersten Mal bei uns zum Spielen eingeladen war, daß er sich aber nicht ausziehen müsse (!), wenn xy käme. Ich bestätige ihm das und daß er allein entscheidet, ob er das will, und daß er nein sagen darf usw. Eigentlich ist mein Junge ein Kind, das genau weiß und sagt, was es will und was nicht, nur hier merke ich, daß er an einer Stelle ist, wo er unsicher ist und die "Meinung" anderer hinnimmt, obwohl ihm nicht wohl dabei ist.
Ich habe es ihm überlassen, wie weit er darüber sprechen will, um ihm nicht das Gefühl zu geben, daß etwas vielleicht in Ordnung ist- bei ihm! Er weiß, daß es nicht okay ist, wenn er "überredet" wird, obwohl er nicht will, und Gegenstände in Körperöffnungen sind auch nicht okay (hatte ich schonmal... ;-) )
Ja und gestern kam der Hammer am Morgen. Wir stehen fast in der Haustür auf dem Weg in den Kindergarten und mein Sohn meint unvermittelt, daß er nicht mehr möchte, daß ihm der Junge Stöckchen in den Po steckt. Ich war perplex! Erste Maßnahme "nein, was Du nicht möchtest, gilt und wenn Du ihm das sagst, dann gilt das auch für ihn und Du mußt nicht mit ihm gehen..." Dann habe ich gefragt, wo sie das überhaupt spielen. "In den Büschen, aber die sind jetzt weggeschnitten." Das ist ein Hammer, denn entweder geht es jetzt an anderer Stelle in vielleicht anderer Form weiter oder das kam meinem Jungen gerade in den Sinn. Allein der Eindruck, daß diese Handlung keine angenehme Erinnerung für meinen Sohn ist, ist unangenehm. Und ich weiß immer noch nicht, ob das aktuell ist, denn eine Rückfrage im Kindergarten ergab, daß sie tatsächlich "das" hatten, daß sie mit den Kindern besprochen hatten, daß Gegenstände nicht gehen. Und daß sie den Raum umgestaltet haben, darauf achten, daß die Kinder nicht in "Ecken verschwinden". Nur wir Eltern sind nicht informiert worden. Immerhin: ansonsten haben wir über die Doktorspiele an sich gleiche Meinungen.
Und so wundere ich mich über die Bröckchen in den letzten Wochen... allein die Einordnung der Steicnchenaktion vor ein paar Wochen mit der Reaktion des Mädchen... Wir, d.h. die Mutter des Mädels und ich, hätten nicht gedacht, daß das so weit reicht.
Warum auch immer hatte ich nach dem ersten Spielenachmittag für mich entschieden, daß ich das nicht wiederholen möchte. Mein Junge äußert auch keinen Wunsch, zu dem Kind zum Spielen zu gehen.
Ich hoffe, daß wir in der nächsten Zeit die Möglichkeit (geht von ihm aus) haben, nochmal darüber zu sprechen und werde das Gespräch mit dem Kindergarten suchen und halten, denn das ist mir zu wichtig. Was von Kindergartenseite wegen des anderen Jungen passiert, ist mir wurscht- ich denke, es ist allein Sache des Kigas, da was zu tun. Aber ich mag mir gar nicht ausmalen, was das mit ihm machen könnte, wenn er immer wieder erfährt, daß sein Nein nicht viel gilt...
Viele Grüße
Liane