Hallo
ich kann Dir nicht wirklcih einen Rat geben, aber ich kann mal aus eigener Erfahrung sprechen.
Auch ich habe als Kind mal meiner Mutter Geld aus der Börse genommen - schäm - und das zu einer Zeit, wo meine Mutter gerade mit uns 3 Kindern alleine war und für dieverse Dinge zum Sozialamt gehen mußte, weil mein Vater keinen Unterhalt zahlte.
Sonntags gab es Taschengeld, aber das war am Mittwoch meistens schon alle. Beim ersten Mal hatte ich große Angst vor dem Erwischt werden, aber ich habe einfach mal in die Handtasche meiner Mutter gesehen und wenn da mehrere Münzen drin waren, dann habe ich eine oder zwei rausgenommen.
Es ware ganz leicht, und ich glaubte, sie würde es nicht merken. Sie hat auch nichts gesagt. Beim ersten Mal.
Also, war die Hemmschwelle beim zweiten Mal nicht so groß.
Und dann kam der Ärger ! Eine riesen Diskussion, mit vielen Tränen auf beiden Seiten und ebensolchen Aussagen, wie Du sie beschrieben hast.
Einen wirklichen Grund konnte ich nicht nennen. Es war einfach so, das es anderen - und haben wir es mal wieder - besser ging.
Ich bekam mit 14 Jahren ein Monatlichen Taschengeld von 20 DM, meine Freunin bekam 50 DM. Das war gemein, und Eltern sind nun mal reich, jedenfalls in den Augen der Kinder. Die dürfen sich doch auch Dinge kaufen, die sie gerne hätten, warum dann nicht auch ich???
Das mit dem Geld verdienen, nun das ist schwierig, gerade in dem Alter. Ich mußte Küchendienst im Wechsel mit meinen Brüdern machen, jede Woche waren bestimmte Aufgaben von uns zu erledigen, wie zu den Mahlzeiten Tisch dekcen und abräumen, Katzen füttern, Staubsaugen und am Sonntag die Küche blitzeblank an den nächsten abgeben. Wenn dabei nicht alles in Ordnung war, mußte wir das in der darauffolgenden Woche nochmal üben.
Ich empfand es als " Sklavenarbeit" heute weiß ich, wie sehr mir das für mein weiteres Leben geholfen hat. Aber wie so vieles, lernt Kind immer erst im Erwachsenenalter, das die Kindheit auch eine Schule für das Leben ist.
Das mit dem Geld stehlen hat sich damals ganz schnell wieder erledigt. Meine Mutter hat sich mit uns hingesetzt und uns mal rechnen lassen, was so von dem, was sie an Geld hat, bezahlen muß. Sie hat uns klar gemacht, das auch sie viele Wünsche hat, die sie sich aber nicht immer und schon gar nicht sofort erfüllen kann, sondern das sie sparen muß und verzichten muß, und eben arbeiten muß, um dieses Geld zu haben.
Sag aber nicht, das sie sich das Geld verdienen muß, weil Du es auch tust, denn das würde und will sie nicht verstehen. Du stellst sie damit auf eine Stufe mit Dir, und das ist ja nicht so.
Mach ihr klar, das sie Dich fragen kann, wenn sie mal etwas braucht, und das sie Dir aber vorrechnen soll, wie sie sich die Finazierung gedacht hat. Biete ihr dann, wenn Du mit ihrer Rechnung einverstanden bist, an, sie mit einer Spende zu unterstützen, aber das es eine Außnahme ist und nicht zur Gewohnheit werden soll.
Vielleicht hilft auch das gemeinsame durchsehen einer Buchführung über ihr Geld. Wofür sie es ausgegeben hat und was ihre Ziele sind für die nahe Zukunft?
Auf die Frage, warum? darauf hatte ich nie eine wirkliche Antwort, schon gar nicht meinen ELtern gegenüber.
LG von Romara