Hallo Reenemäuschen
Ich schließe mich Dir auch an. Es müssten klare Regeln und Grenzen festgesetzt werden. Und wenn er dies nicht tut, ist nicht wirlich der feste Wille da sich auf eine Partnerschaft einzulassen.
Allerdings sehe ich bei dem Mann in diesem Zusammenhang mehrere Blockaden. Zum einen habe ich den Eindruck dass er das Verhalten des Kindes selbst durch seine Haltung gegenüber dem Kind erzeugt hat. Also ist bei ihm von einer Unfähigkeit zu sprechen, ein normales Vater-Tochter Verhältnis herbei zu führen.
Ich denke dass er nicht den festen Willen hat, etwas großartiges Verändern zu wollen und es lieber sehen würde wenn es auch so funktioniert und zwar auf Kosten der Threaderstellerin.
Er kann auch nicht bei etwas, was er selbst herbeigeführt hat, so stark auf den Tisch hauen, weil es sein eigenes Werk ist. Er müsste erst einmal an sich etwas verändern.
Zum anderen sind hier bereits festgefahrene Strukturen vorhanden. Der Unterschied zu Reenemäuschen ist, dass das schräge Verhalten der Tochter nicht nur durch die KM erzeugt wurde, sondern ebenso durch den Vater selbst.
Und dass Vater und Tochter bereits ein eingespieltes Team in diesem Zusammenhang waren, als die Threaderstellerin hinzu kam. Entscheidend ist hier auch dass es sich um eine Tochter handelt, die dann auch eine Art Partnerin-Stellung eingenommen hat, mit fast allen Zuwendungen vom Vater die für gewöhnlich einer Partnerin zukommen. Bei Reenemäuschen war es so dass der Junge in die Konstellation später hinzu kam und selbst auch sich dafür entschieden hat.
Bei der Tochter hingegen, kam die Threaderstellerin dazu und ist somit der Störenfried der Idylle. Wer später hinzu kommt hat es immer schwerer und muss die oft die Regeln akzeptieren die bereits eingefahren sind. Daher empfindet hier die Tochter die Threaderstellerin als Eindringling, samt ihren Kind.
Es ist gerade in solchen Konstellationen, wo die Eltern auseinander gegangen sind und noch keine neue Frau vorhanden ist, oftmals die Gefahr, dass sich hier Strukturen einfahren, in denen Personen Rollen einnehmen die ihnen nicht zustehen. So können die Personen entweder besser mit der Situation umgehen oder auch die Situation für sich ausnutzen.
Hier haben sich eher zwei Schiffbrüchige aneinander geklammert, so hört es sich für mich an.
Bei meinem Ex z.B. war auch sowas krankes. Jedes WE hatte er die kleine Tochter. Weil sie im Heimatort wohnte, fuhr er jedes WE hin und sah sie in der Wohnung seiner Mutter. Tja, als ich dazu kam, wurde ich mit etwas konfrontiert, was mir erst allmählich klar wurde. Nämlich dass seine Mutter die Rolle der Mutter eingenommen hat, indem sie alles für das Kind und ihn tut und er die Rolle ihres Ehemannes, der sich auch um alles bei ihr kümmert. Sie waren also eine kleine Familie. Seine Mutter war von ihrem Mann geschieden und somit alleingelassen. Da hat sie die Lücke die sich auftat für sich genutzt um ihren Sohn kurzerhand zum Ehemann umzufunktionieren, mit allen Abhängigkeiten und festgefahrenen Strukturen, die nur krank waren. Seine Zärtlichkeit holte er sich bevor ich da war vom Kind, indem er mit ihr im selben Bett schlief und Streichelstunden eingelegt wurden. Das alles war wie weggeblasen als ich dazu kam.
Für die Mutter war ich natürlich ein absolutes Dorn im Auge, da ich ja überflüssig war, da sie ja der Partnerersatz war. Also musste ich elegant weggeekelt werden, was sie nach 2 Jahren auch geschafft hat.
Es war auch ein Kampf dass ich dafür kämpfte dass das Kind zu uns in die Wohnung kommt und nicht wir jedes WE bei der Frau hocken wegen dem Kind und es gesünder wäre, wenn er ein Kind das so weit weg ist, 350km, nicht jedes WE sieht, weil er sonst kein Privatleben haben kann. Während sie dafür kämpfte, dass es jedes WE stattfindet und die andere Tochter die von einer anderen Frau war auch noch immer mit dazu kommt um die Familie zu vereinen.
So kann es auch gehen. Das schreibe ich als Beispiel, dass es nicht selten ist, dass Personen Rollen einnehmen, die ihnen genehm sind und das ganze irgendwo pervertiert. Wenn man dann in sowas rein gerät, weiß man nicht mehr wo einem der Kopft steht.
Entweder macht man das kranke Spiel mit und findet sich mit Fremdbestimmtheit und der Rolle als Beiwerk, wie Reenemäuschen es so schön formuliert hat, ab. Oder man versucht auf den Tisch zu hauen, was Du sicher schon getan hast, jedoch ohne Erfolg. Wenn sich nichts ändert MUSS man leider gehen.
In mir hat sich beim Anblick dieses kranken Schauspiels auch immer sehr viel Wut und Machtlosigkeit angestaut.
Reenemäuschen hat in ihrem Beitrag sehr schön das Szenario ausgemalt, wie es eigentlich ablaufen müsste, wenn das ganze gesund verlaufen soll. Nämlich dass er sich mit Euch an einen Tisch setzt etc. Nur so ginge es und nicht anders.
LG