... und ich lass mich fertigmachen!!!
Und jetzt weiß ich einfach nicht mehr weiter! :???:
Meine Geschichte:
Mein Freund und ich sind seit 3/12 Jahren zusammen. Er hat einen Sohn, 23, der in einer anderen Stadt studiert, und eine Tochter, 16, die bei ihm lebt. Ich habe einen 4 1/2 Jahre alten Sohn. Wir haben uns beide jeweils kurz nach der Trennung von unseren Partnern kennengelernt. Für uns beide war es die ganz große Liebe. 2007 haben wir beschlossen, dass wir zusammenziehen. Ich hab mich total gefreut, weil mein Sohn jetzt "eine Schwester und einen Bruder" bekam. Da er ein Haus besitzt, sind mein Sohn und ich zu ihm gezogen, nachdem wir das Haus mit viel Liebe grundlegend renoviert haben. Da haben wir uns noch alle gut verstanden.
Als wir dann zusammen wohnten, fing der Stress an. Seine Tochter, damals 14, meinte, sie könne tun und lassen, was sie wolle. Sie betrug sich wie eine ... Keine Benutzung der Toilettenspülung, Waschen? Was ist das? Sachen irgendwo fallen lassen und da liegen lassen, bis man drüber fällt. Unhöflichkeiten, Ignoration. Es folgten viele Gespräche, die zwar ein gutes Gefühl gaben, aber es änderte sich nichts. Irgendwann kam dann "DU HAST MIR GAR NIX ZU SAGEN!" Mein Freund sagte nix dazu. Dann mussten wir immer mehr Rücksicht auf sie nehmen, weil sie ja enormen Schulstress hatte und sie die Hausaufgaben natürlich im Esszimmer erledigen musste, weil sie in ihrem Zimmer noch nicht einmal einen Schreibtisch hatte. Wir mussten still sein, damit sie sich konzentrieren konnte. Wie man sich vorstellen kann, ist das mit einem kleinen Kind, noch dazu ein richtiger Junge, sehr schwierig. Sie hat nur noch rumgeprotzt. Ständig verwies sie uns darauf, dass das ihr Zuhause sei. Mein Freund hat einen halbherzigen Versuch unternommen, das in den Griff zu kriegen, als ich ihm sagte, dass ich das nicht aushalten würde auf Dauer. Mein Freund und ich hatten deshalb nur noch Stress. Es wurde alles nur noch schlimmer. Nach 3 Monaten zog ich mit meinem Sohn wieder in meine alte Wohnung.
Die Zeit danach war sehr schwierig für unsere Partnerschaft, weil ich fix und fertig war und nicht mehr weiter wusste. Viele Vorwürfe wurden gegeneinander vorgebracht, u. a. dass ich ihn einfach sitzen gelassen habe und seine Tochter nicht leiden könne; ich warf ihm vor, dass er eine "Affenliebe" zu seiner Tochter habe und nur auf ihre Belange konzentriert sei und nicht zu mir, zu meinem Sohn und auch nicht zu seinen eigenen Gefühlen stehe.
Ende 2008 bin ich dann mit meinem Sohn für 7 Wochen in eine psychosomatische Klinik gegangen. Mein Freund und ich haben dort ein Paartherapie-Gespräch geführt. Dort wurde von dem Therapeuten erklärt, dass die Tochter meines Freundes auf der Partnerebene stände und dort nichts zu suchen hat. Dies müsse er ändern. Er war begeistert von dem Therapeuten. ... Leider hielt das nur zwei Wochen an.
2009 lief es dann etwas besser. Ich war ja gestärkt. Ich habe mich trotz ihrer Feindseligkeit nicht unterkriegen lassen und immer wieder versucht, dass wir auf menschlichem Niveau miteinander umgehen können. Dann hat sich ihr Freund von ihr getrennt. Und auf einmal waren mein Sohn und ich wieder die Feinde Nr. 1. Grundlos. Im Gegenteil. Wir haben uns wieder richtig gut verstanden.
Als Hintergrund-Info noch Folgendes:
Die Tochter meines Freundes hat keinerlei soziale Kontakte. Sie definiert sich ausschließlich über ihren Vater. Sie sitzt nur zu Hause und liest. Sie hat zu Hause keinerlei Aufgaben. Sie muss lediglich zur Schule gehen und ihre Hausaufgaben erledigen. Gesellschaftlicher Umgang ist schwierig, weil sie immer auf die Befriedigung ihrer Bedürfnisse besteht. Gesellschaftliche Umgangsformen werden strikt von ihr ignoriert oder sie kennt sie nicht. Alles, was seine Tochter macht, ist für den Vater von enormer Bedeutung. Wenn sie Langeweile hat, ist der Vater für ihre Unterhaltung zuständig. Zu ihrer Mutter hat sie ein schlechtes Verhältnis. Der Umgang ist sehr unregelmäßig und es kam auch schon zu Handgreiflichkeiten.
Ich habe vor knapp drei Wochen das letzte Mal versucht, mit ihr zu reden, nachdem sie mich und meinen Sohn wieder mal einfach nur ignoriert hat. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir wünsche, dass unser Verhältnis sich verbessert und sie gebeten, mir zu sagen, was ich falsch mache, damit ich es besser mache. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich ihr Verhalten nicht verstehe. Sie hat mir gesagt, dass sie nicht mit mir reden will, und wenn sie Lust dazu habe, dann würde sie das tun. Ich solle ihre Privatsphäre nicht verletzen. Wichtig sei ihr, mit ihrem Vater zu reden. Sonst nichts. Ich habe dann zu ihr gesagt, dass, wenn sie mit mir reden möchte, ich da bin und sie jederzeit kommen könne und ich mich darüber freuen würde.
Seitdem war ich nicht mehr bei meinem Freund. Er kommt jetzt sporadisch zu mir. Mal auf ein Stündchen, weil er ja seine Tochter nicht allein lassen kann. Immer wieder werden gegenseitige Vorwürfe erhoben.
Er will an der Beziehung unbedingt festhalten.
Ich weiß im Moment gar nix mehr.
Ich bin einfach nur enttäuscht, mutlos und kraftlos. Die Beziehung belastet mich mehr als sie mir gut tut. Um meinen Sohn kümmert er sich gar nicht mehr.
Auf der einen Seite, möchte ich nicht aufgeben, auf der anderen Seite habe ich einfach keine Kraft mehr, den ständigen Stress auszuhalten.
Wie soll es weitergehen?
Wir wünschen uns so sehr eine gemeinsame Zukunft.
Ist mein Verhalten falsch?
Wer kann mir weiterhelfen?
Im Voraus vielen Dank für eure Hilfe. Ich kann sie sehr gut und unbedingt gebrauchen.


LG

Kann nicht schlafen ;-) :roll:
Also schreib ich dir mal was :-)


Es sieht so aus, also ob Dein Freund bereits während der Beziehung zur Ex eine ungesunde Symbiose mit der Tochter eingegangen ist, die sich nun nur fortsetzt. Die beiden haben sich wohl, aufgrund der Probleme mit der Partnerind/Mutter aneinander geklammert. Und dieses kranke Verhältnis setzt sich hier nur fort.
So dass Du als Außenstehende, kurz nachdem er sich trennte, in ein absolut krankes Spiel hinein geraten bist, wo Dir natürlich Deine Rolle streitig gemacht wird, weil sie bereits vorher besetzt war.


Grundsätzlich ist es für jedes Kind, das seine Mutter aus welchem Grund auch immer verloren hat, sehr schwierig. Die Mutterliebe ist etwas besonderes. Wenn eine Mutter einfach auf ein solch junges Kind verzichten kann, dann ist da sehr viel im argen. Und darunter leidet die Tochter sehr und ihr schräges Verhalten ist ein Ausdruck davon. Gerade als Teenager kommen solche Dinge besonders zum Tragen.
Aber auch das Verhalten des Mannes ist ein Ausdruck dafür, dass er um den Verlust der Mutter dieses Kindes weiß und es versucht auszugleichen.


Gleichzeitig ist bei beidem ein gewisser Egoismus vorhanden. In dem Sinne, dass der Mann immer mehr an seiner Tochter klammern wird, je unsicherer er mit Dir ist, weil Du Dich immer wieder entziehst. Er hat ja dann immerhin sie und ist dann auch nicht alleine. Das ist ein negativer Teufelskreis, Denn er vergrault Dich mit der Tochter, weil er so an ihr klammert und wenn Du weg gehst, klammert er sich noch mehr an sie bzw. Fühlt sich in seinem Verhalten bestätigt. Ob bewusst oder unbewusst.


Es war richtig dass Du Dich aus diesem Verhältnis erst mal befreit hast und auch die Möglichkeiten dazu erhalten hast. Das bist Du ja auch Deinem Kind schuldig und aber auch Dir. Man kann einen Mann sehr lieben, aber manchmal gibt es Bedingunen die diese Liebe so trüben, dass man trotzt aller Liebe gehen muss und das fällt besonders schwer, lässt besonders trauern und macht den Absprung schwer.


Also als Fazit kann ich sagen dass Du da in die Reste einer sehr kranken Familienkonstellation hinein geraten bist und man vielleicht akzeptieren muss, dass da kein Platz für Dich ist und es Dir nicht gut tut.
Bei einem Mann mit Kind muss man ja erst einmal gucken ob er alles gut geregelt bekommt. Man schaut dann hinter die Kulissen und erfährt, leider oftmals erst dann wenn man schon richtig verliebt ist und nach einer gewissen Zeit erst, dass es total schräg abläuft und tut sich dann sehr schwer da wieder rauszukommen.
Diesen Mann gibt es nicht ohne dieses Problem und Du wirst es auch nicht lösen können. Nur eine Therapie für Vater und Kind könnte hier etwas bewirken. Weiß nicht in wieweit er offen dafür ist.


Es tut mir sehr leid für Dich. Du musst nun selbst entscheiden ob es Dir reicht ihn aus einer gewissen Entfernung heraus zu lieben oder ob Du Dich trennen willst um auch einem Mann eine Chance zu geben den Du vielleicht voll und ganz haben könntest.


LG

Hallo Reenemäuschen
Ich schließe mich Dir auch an. Es müssten klare Regeln und Grenzen festgesetzt werden. Und wenn er dies nicht tut, ist nicht wirlich der feste Wille da sich auf eine Partnerschaft einzulassen.


Allerdings sehe ich bei dem Mann in diesem Zusammenhang mehrere Blockaden. Zum einen habe ich den Eindruck dass er das Verhalten des Kindes selbst durch seine Haltung gegenüber dem Kind erzeugt hat. Also ist bei ihm von einer Unfähigkeit zu sprechen, ein normales Vater-Tochter Verhältnis herbei zu führen.
Ich denke dass er nicht den festen Willen hat, etwas großartiges Verändern zu wollen und es lieber sehen würde wenn es auch so funktioniert und zwar auf Kosten der Threaderstellerin.
Er kann auch nicht bei etwas, was er selbst herbeigeführt hat, so stark auf den Tisch hauen, weil es sein eigenes Werk ist. Er müsste erst einmal an sich etwas verändern.


Zum anderen sind hier bereits festgefahrene Strukturen vorhanden. Der Unterschied zu Reenemäuschen ist, dass das schräge Verhalten der Tochter nicht nur durch die KM erzeugt wurde, sondern ebenso durch den Vater selbst.
Und dass Vater und Tochter bereits ein eingespieltes Team in diesem Zusammenhang waren, als die Threaderstellerin hinzu kam. Entscheidend ist hier auch dass es sich um eine Tochter handelt, die dann auch eine Art Partnerin-Stellung eingenommen hat, mit fast allen Zuwendungen vom Vater die für gewöhnlich einer Partnerin zukommen. Bei Reenemäuschen war es so dass der Junge in die Konstellation später hinzu kam und selbst auch sich dafür entschieden hat.
Bei der Tochter hingegen, kam die Threaderstellerin dazu und ist somit der Störenfried der Idylle. Wer später hinzu kommt hat es immer schwerer und muss die oft die Regeln akzeptieren die bereits eingefahren sind. Daher empfindet hier die Tochter die Threaderstellerin als Eindringling, samt ihren Kind.


Es ist gerade in solchen Konstellationen, wo die Eltern auseinander gegangen sind und noch keine neue Frau vorhanden ist, oftmals die Gefahr, dass sich hier Strukturen einfahren, in denen Personen Rollen einnehmen die ihnen nicht zustehen. So können die Personen entweder besser mit der Situation umgehen oder auch die Situation für sich ausnutzen.
Hier haben sich eher zwei Schiffbrüchige aneinander geklammert, so hört es sich für mich an.
Bei meinem Ex z.B. war auch sowas krankes. Jedes WE hatte er die kleine Tochter. Weil sie im Heimatort wohnte, fuhr er jedes WE hin und sah sie in der Wohnung seiner Mutter. Tja, als ich dazu kam, wurde ich mit etwas konfrontiert, was mir erst allmählich klar wurde. Nämlich dass seine Mutter die Rolle der Mutter eingenommen hat, indem sie alles für das Kind und ihn tut und er die Rolle ihres Ehemannes, der sich auch um alles bei ihr kümmert. Sie waren also eine kleine Familie. Seine Mutter war von ihrem Mann geschieden und somit alleingelassen. Da hat sie die Lücke die sich auftat für sich genutzt um ihren Sohn kurzerhand zum Ehemann umzufunktionieren, mit allen Abhängigkeiten und festgefahrenen Strukturen, die nur krank waren. Seine Zärtlichkeit holte er sich bevor ich da war vom Kind, indem er mit ihr im selben Bett schlief und Streichelstunden eingelegt wurden. Das alles war wie weggeblasen als ich dazu kam.
Für die Mutter war ich natürlich ein absolutes Dorn im Auge, da ich ja überflüssig war, da sie ja der Partnerersatz war. Also musste ich elegant weggeekelt werden, was sie nach 2 Jahren auch geschafft hat.
Es war auch ein Kampf dass ich dafür kämpfte dass das Kind zu uns in die Wohnung kommt und nicht wir jedes WE bei der Frau hocken wegen dem Kind und es gesünder wäre, wenn er ein Kind das so weit weg ist, 350km, nicht jedes WE sieht, weil er sonst kein Privatleben haben kann. Während sie dafür kämpfte, dass es jedes WE stattfindet und die andere Tochter die von einer anderen Frau war auch noch immer mit dazu kommt um die Familie zu vereinen.


So kann es auch gehen. Das schreibe ich als Beispiel, dass es nicht selten ist, dass Personen Rollen einnehmen, die ihnen genehm sind und das ganze irgendwo pervertiert. Wenn man dann in sowas rein gerät, weiß man nicht mehr wo einem der Kopft steht.
Entweder macht man das kranke Spiel mit und findet sich mit Fremdbestimmtheit und der Rolle als Beiwerk, wie Reenemäuschen es so schön formuliert hat, ab. Oder man versucht auf den Tisch zu hauen, was Du sicher schon getan hast, jedoch ohne Erfolg. Wenn sich nichts ändert MUSS man leider gehen.


In mir hat sich beim Anblick dieses kranken Schauspiels auch immer sehr viel Wut und Machtlosigkeit angestaut.


Reenemäuschen hat in ihrem Beitrag sehr schön das Szenario ausgemalt, wie es eigentlich ablaufen müsste, wenn das ganze gesund verlaufen soll. Nämlich dass er sich mit Euch an einen Tisch setzt etc. Nur so ginge es und nicht anders.


LG

    an0N_1296141299z

    Danke!
    Hallo kleinermaulwurf,
    hallo reenemäuschen!


    Herzlichen Dank für eure Antworten. Sie sind sehr aufschlussreich für mich. :idea:


    Ich werde jetzt das letzte Mal einen Versuch mit meinem Freund unternehmen. Ich werde ihm ganz klar und deutlich sagen, dass das unser letzter Versuch ist und wir jetzt endlich anfangen müssen zu arbeiten. Ich liebe ihn und mein Sohn liebt ihn auch und deshalb denke ich, dass das o.k. ist.
    Am schlimmsten sind die Situationen, in denen seine Tochter uns nicht gut behandelt, sie uns z. B. mit Ignoration abstraft und uns von oben herab behandelt, und mein Freund in diesen Situationen einfach nicht zu uns steht und nix macht. Dann kann ich einfach nicht glauben, dass das der Mann ist, der immer wieder zu mir sagt, dass er mich liebt und er mit mir eine gemeinsame Zukunft haben will.
    Richtig ist wirklich, dass ich an meinen Sohn denken muss. Der musste nämlich immer hinten anstehen, wenn die Tochter meines Freundes mal wieder schlecht drauf war. Ihr wurde im wahrsten Sinne des Wortes "der A... geleckt" und er musste immer nur zurückstecken.


    Was mich wirklich fertig macht, ist, dass ich mittlerweile sehr, sehr schlechte Gefühle für die Tochter meines Freundes hege und ich mir in meinem Inneren wünsche, dass sie aus unserem Leben verschwindet. Dann wäre alles so einfach. In mir drin ist so viel Wut und regelrechter Hass! Sie hat schon öfter halbherzig gedroht, zu ihrer Mutter zu gehen. Ich wünschte, sie würde das einfach mal durchziehen. :twisted:


    LG

    Tja,
    als sie zu ihrem Vater sagte, dass sie dann eben zu ihrer Mutter geht, hat er gesagt, dass müsse sie selber wissen, solle sich das aber gut überlegen, denn bei ihm gäbe es kein Hin und Her. Das hört sich ganz vernünftig an, aber in seinem Inneren bricht ein Vulkan aus. Nach einer solchen Situation ist er dann immer noch mehr für seine Tochter da und macht einfach alles für sie. Sie kann sich benehmen, wie sie will, er lässt wirklich alles durchgehen und er findet für alles eine Entschuldigung. Das kann doch wohl nicht sein, oder? Die würde nie im Leben zu ihrer Mutter gehen. Wenn die beiden sich sehen, federn sie sich schon nach 5 Minuten. Die beiden sind sich nämlich sehr ähnlich und wollen ewig den Hintern nachgetragen kriegen und jeder ist sich selbst der Nächste. Da würde keiner von beiden etwas für den anderen tun.


    Mein Freund ist wirklich ein herzensguter Mensch, aber er lässt sich total ausnutzen. Das, was seine Ex nicht weiterführen konnte aufgrund der Trennung, bringt seine Tochter zu Ende. Er hat selber schon gesagt, dass sie ihn immer mehr an seine Ex erinnert.
    Was soll man da machen?


    Ich möchte auf jeden Fall in Zukunft sehen, dass er zu uns steht, wenn nochmal solche Situationen auftreten. Sollte er das aus welchen Gründen auch immer nicht können, werde ich gehen und versuchen, mir und meinem Sohn ein gutes Leben zu bereiten.


    Ach übrigens: Mein Freund ist absolut zu keiner Therapie bereit. Das findet er alles ätzend. Ich weiß auch warum. Er müsste ja etwas verändern, sich bewegen. Seit meinem Auszug Anfang 2008 kriegt er gar nichts mehr auf die Reihe. Alles, was er sich vornimmt, verrinnt im Sand. Meiner Meinung nach bräuchte er dringend eine Therapie. Aber das würde er nie machen.


    Nochmals ganz herzlichen Dank für die prompte Hilfe. Das tut so gut. :FOU:


    LG

    Mich würde noch interessieren,
    wie du und kleinermaulwurf jeweils damit genau umgegangen seid. Hat euer Selbstbewusstsein gelitten? Waren Wut, Hass etc. dabei? Habt ihr an euch selbst gezweifelt? Was habt ihr dagegen unternommen? Wie ging es dann weiter bei euch? Hattet ihr genug Kraft, klar zu denken? Was hat euch geleitet: Herz, Bauch, Kopf?


    LG

      uzma_12351651

      Antworten :-)
      Also bei mir war ja alles in einem Gesamtkomplex an Problemen eingebettet. Und zwar beide male. Ich hatte ja sowohl einen Ex mit Kindern und auch mein Mann hat nun ein Kind aus erster Ehe. Beim Ex war das Hauptproblem seine Mutter, deshalb wurde das mit den Kindern zum Problem und bei meinem Mann war seine Exfrau das Problem, weswegen alles sehr problematisch verlief.


      Bei Dir ist es wirklich die Tochter selbst !


      Bei mir waren aufgrund der Zwänge die durch die außenstehenden Personen verursacht worden waren, Wut und Hass gegen die Kinder dabei, weil ich das irgendwann nicht mehr auseinander halten konnte. Es ist einfach ein unwiderstehlicher Drang und man sucht es sich nicht aus. Ich konnte beim Sohn meines Mannes irgendwann sogar den Namen nicht mehr hören und hatte Bauchweh vor den Wochenenden und wenn ich schon die Stimme im Treppenhaus hörte vom Kind wenn er mit Papa hoch kam.
      Ich kann mir also vorstellen dass Dir hier und da die Galle hoch kommt, wenn da so viel falsch läuft. Bei mir lief auch viel falsch. Und je mehr falsch läuft, umso negativer sind die Gefühle.
      Ich hab nicht an mir gezweifelt, sondern mich immer wieder gefragt warum ich mir das gebe und ich doch einfach gehen kann und den ganzen Müll los bin und dass andere Frauen nicht umsonst, Männer mit Kindern nicht akzeptieren. Ich wusste dass ich schon sehr viel tue und der Kleine von meinem Mann und auch die Töchter meines Ex haben mich sehr gemocht. Ich habe sie nie meine Gefühle spüren lassen.
      Ich habe alles immer sehr intensiv mit einer sehr guten Freundin besprochen. Was mir auch sehr geholfen hat. Sie hatte sowas auch schon hinter sich und meist können auch nur solche Frauen einen verstehen. Sie gab mir immer ein Feedback, dass ich schon richtig liege, nicht übertreibe und bereits über meine Grenzen gegangen war.
      Also der Ex kam ja wieder mit der KM der älteren Tochter zusammen, was die Schwiegermutter eingefädelt hatte. Ich erfuhr es erst im nachhinein, nachdem ich nicht mehr mit ihm zusammen war bzw. weggeekelt worden war. Ich fiel aus allen Wolken.
      Und bei meinem Mann ist es ja so dass er seit Jahresanfang seinen Großen nicht mehr sehen kann. Seit unsere Kleiner seit Sommer 08 auf der Welt ist, ist die Ex total durchgedreht und er darf das Kind nicht mehr sehen. Seitdem ist er ausgeglichener, kümmert sich auch mal um sich, geht seinen Hobbies nach etc. Weil er ja gleichzeitig dann auch diese Frau nicht mehr jedes WE zu Gesicht bekommt und auch mit der Kinderbetreuung jedes WE überfordert war und es ein Endlosmarathon war.


      Nein, oftmals hatte ich keinen klaren Kopft mehr, sondern nur noch Widerwillen und Frust und mich hat abwechselnd Herz (schlechtes Gewissen und Zuneingung gegenüber dem Kind), Bauch (Widerwillen und Wut) und Kopf (Vernunft und zusammenreißen trotzt Wut) geleitet ;-) Es war ein Wechselbad der Gefühle.


      Näheres kannst Du auch in meinem eigenen Thread lesen. Da steht auch allgemeineres für Frauen in unserer Lage drin:
      http://forum.gofeminin.de/forum/f157/\_\_f328\_f157-Mein-Mann-und-sein -Sohn-ich-und-mein-Sohn-die-Ex -und-ihre-Tochter-FOU.html


      LG

        an0N_1296141299z

        Ergänzung
        Also egal wo das problem her kommt, egal ob Schwiegermutter, Ex oder das Kind selbst die Quelle ist, ist doch das Hauptproblem immer dasselbe: Nämlich wie der Mann mit dem Problem umgeht, inwieweit er alles an die Partnerschaft herankommen lässt und inwieweit er zu einem steht.


        Also mein Mann hat damals sehr große Fehler gemacht, schon allein aufgrund der Überforderung, dem schlechten Gewissen und der negativen Erfahrungen mit seiner Ex, die er zum Teil auf unsere Partnerschaft übertrug bzw. er vieles an seiner Überforderung und seinem Frust an mir ausließ.


        Somit ist es immer so, dass das A und O der Umgang des Mannes mit der Problemquelle ist.
        Was für einen Stellenwert die Partnerin und die Beziehung für ihn hat.

        5 Tage später

        Hallo Tinek69 :-)
        Also ich bin 15 Jahre alt und bei mir ist die Situation genau umgekehrt. Mein Vater (41) hat seit 2 Jahren eine Freundin (27) Und wir hatten auch kein besonders gutes Verhaeltnis miteinander. Es ist so, dass ich bei meiner Mutter und meinem Stiefvater lebe und meinen Vater nur alle 3 Monate besuche fuer ein paar Wochen (wegen der Entfernung von ca. 1000 km). Im Grossem und ganzem sind die Situationen sehr aehnlich und Ich finde, dass sie auf jedenfall mal die Sicht der " anderen Seite" sehen sollten.


        Also dadurch, dass die Tochter ihres Freundes sich mit der Mutter nicht so gut versteht, ist ihr Vater eigentlich einer der wichtigste Mensch die sie hat. Genauso der Vater. Er hat vermutlich eine laengere Zeit nur mit seiner Tochter gelebt und da lebt man nunmal anders. Ich vermute mal, dass Ihr Freund, der Tochter einfach mehr erlaubt hat als sie es tun wuerden und sie hat sich selbstverstaendlich daran gewoehnt. Teenager denken anders als Erwachsene es tun und sie muessen sich mal vorstellen, dass die Tochter ihres Freundes in ihrer geschlossenen Welt lebte(tun viele Teenager). Sie ging zur Schule, verbrachte vllt. Zeit mit Freunden usw. Aber vorallem hatte ihr Vater viel Zeit fuer sie. Alles war wunderbar und sie hat ihm vllt. sogar mehr oder weniger wie einen Freund behandelt genauso er sie(oder sowas in der Art). So und jetzt kommen sie und auf einmal kommen Regeln bzw. Erwartungen die es vorher in "ihrer Welt" nicht gab(und dann hat der Vater noch weniger Zeit fuer sie was sie sicherlich verletzt). Die zwar scheinbar voellig normal und verstaendlich sind aber nicht fuer einen teenager es ist so, dass wenn die dann noch von einer voellig Fremden Person kommen, kommt ein Teenager damit so gar nicht klar. Sie wissen doch, dass teenager sich nicht einmal Regeln von den Eltern vorschreiben lassen wollen (was sie aber muessen) und sich manchmal dagegen wehren wie sie nur koennen. Dann stellen sie sich mal vor was ein teenager empfindet wenn er sich dann ploetzlich von jemandem "fremden" etwas vorschreiben lassen soll! Egal wie scheinbar "normal" die Erwartungen sind, teenager fuehlen sich da IMMER angegriffen (zumindest anfangs) und da sie ja nicht ihre Mutter sind also kein Recht haben ihr etwas zu befehlen kommen dann solche Sprueche wie : "DU HAST MIR GAR NIX ZU SAGEN!"( sie muessen wissen, dass teenager im grunde genommen SEHR verunsichert sind und nicht wissen wie sie mit sowas umgehen sollen und sich dann mit Spruechen und Ignoranz schuetzen) Ihr Freund mischt sich da nicht ein weil er keine Partei ergreifen will. Er ist warscheinlich auch verunsichert und weiss nicht wie er mit der situation umgehen soll. Denn wenn er sich einmischt dann muss er sich gegen eine Person stellen die er liebt und da er seine Tochter vermutlich nicht sooo ganz ein Vater-Tochter Verhaeltnis hatten faellt es ihm umso schwieriger dazu was zu sagen denn grob genommen hat sie damit ja recht. Bei uns war es so, dass mein Vater und seine Freundin beim Psychologen wahren und zuerst war es wirklich besser aber dann wurde es wieder schlechter. Sie warf ihm genau das gleiche vor :-D Aber das stimmt einfach nicht. Er war immer fuer sie da sogar um sie zum lachen su bringen und wenn es sich aendert dann fuehlt er sich bestimmt einbisschen schuldig, das er sie im Stich laesst.


        Wegen der Ignoranz nochmal . Sie kommt zu ihnen nicht weil sie angst hat, dass sie dann verliert (da ist auch noch der Stolz den sie dann ihreh meineung nach verliert) sie hat ihnen ja auch gesagt, dass sie das tut wenn sie lust hat und sie sollen ihre Privatsphaere nicht verletzen ( kommt alles von ihrer verunsicherheit und der Angst ihren Stolz zu verlieren).


        Ich denke das kann man alles aus der Welt schaffen aber GAANZ langsam Schritt fuer Schritt. Die Regeln sehr langsam nach und nach einfuehren mit Abstaenden sodass sie keine grossen veraenderung auf einmal spuert denn dann ist es fuer sie als wuerde "ihre Welt" einstuerzen und sich eine neue feindsellige Aufbaut ( Ich mache keine Scherze so denken teenager in solchen situationen immer!!!) Und da wird sie sich mit allen moeglichen wehren. Wichtig ist dass sie zu ihr freundlich sind und sich ihr Respekt verdienen damit dass sie ihr z.B. ab und zu Helfen oder ihr was nettes sagen. KLEINIGKEITEN zaehlen. Und sie muessen besonders am Anfang genau aufpassen dass sie sie in keinsterweisse verletzen! ( vor allem auch nicht in den Gespraechen mit ihren Freund) Teenager sind da EXTREM empfindlich! ich weiss, dass das alles nicht so angenehm klingt aber wenn sie sich so sehr eine Zukunft mit ihrem Freund wuenschen dann glaube ich, dass das der einzige Weg ist.


        Ich hoffe ich konnte Helfen :-)

          7 Jahre später

          Guten Morgen
          Habe das alles mit 3 Töchtern meines Mannes. Totales Divenverhalten und Respektlosigkeiten mir gegenüber. Mein Mann sagte damals zu ihnen :Das ist aber nicht ok^^ und weiter machten sie . Ich habe mich durchgesetzt in dem ich Ihnen einfach gezeigt habe wo die Grenzen sind,ich war nd bin zu Ihnen,wenn sie sich mal wieder so richtig mies benehmen, streng und wenn es gut läuft total nett.Sie sind 8 ,18 und 20 Jahre alt und ich lass mir nichts gefallen.Wenn die Beziehung wegen den Kindern des Ex auseinander geht ist das nicht die Schuld der verzogenen Gören (böse Wortwahl,aber wahr) sondern des Paares die es nicht verstanden haben sich nicht von ihren Kindern terrorisieren zu lassen. Man muss zusammen halten und Kindern grenzen aufzeigen. Punkt

          2 Monate später
          robin_11860610

          Super beitrag zur gefühlswelt der teenie-Stieftochter
          Danke, dass du uns deine Seite geschildert hast. Ich bin sicher, dass es die eine oder andere Stiefmutter weiter bringt. Wenn man weiss, dass die andere Person es nicht aus bösem Willen tut, dann ist schon sehr vieles einfacher. Plötzlich sind Regeln auch nicht mehr so relevant.


          Warum nur, begreifen Väter nicht, was in ihren Frauen so vorgeht? Dass die Tochter bloss unsicher ist? Und nicht, wie sie denken: sie mag wohl meine Frau der Wahl nicht. oder Meine Frau ist zu wenig gut zu ihr, tut ihr Böses, etc.


          Der Vater darf seine Tochter nicht zur Partnerin erheben. Auch die Mutter den Sohn nicht zum Partner. Dies ist die falsche Ebene und schadet der Tochter/dem Sohn! Eltern müssen sich drum bemühen, dass ihre Kinder eigene Freunde finden können und eigenen Erfahrungen im Leben sammeln können, nicht bloss ein Reitkurs, sondern ganz hart raus in die Welt! Dies bedeutet LOSLASSEN können. Und das ist so was von schwer für Eltern, weil man auf der anderen Seite die Verantwortung trägt. Es ist ein ständiger Balanceakt und macht das Elternsein zwar anstrengend, aber auch sehr spannend! Nur Mut!
          Das andere ist Bequemlichkeit, aber es schadet den Kindern. Wollt ihr das?