omid_12083546Guten morgen Kalani
mit den Erziehungsmethoden der 60er und 70er kenne ich mich nicht so aus. Ich bin zwar in den 70er aufgewachsen, bin aber den Erziehungsmethoden aus den 30ern und 40ern groß geworden.
Ich weiß nur, daß in den 70ern andere pädagogische Ansätze (weiß jetzt keine Details) als früher gemacht wurden.
Mag sein, daß Kinder der Spiegel ihrer Eltern sind. Sie lernen ja durch Nachahmung. Wenn ich mir jedoch die Respektlosigkeit der heutigen Kinder und Jugendlichen so anschaue, denke ich, daß diese Laisse ' e Faire (schreibt man das so?) Methode auch nicht das Wahre ist genausowenig wie die Methoden unserer Mütter und Großmütter.
Ich denke so ein Mittelding zwischen beidem wäre optimal.
Leider bin ich außer in der Schule noch nie in den Genuß des Töpferns gekommen. Ich muß auch zugeben, mir würde wohl die Geduld dazu fehlen und mein Gefäß würde wohl mehr als einmal meiner Ungeduld zum Opfer fallen. Ich entspanne mich mit anderen Dingen.
Aber ich verstehe was Du meinst und ich stimme Dir in dem Punkt zu, daß sich die Stimmung einer ausgeglichenen in sich selbst ruhenden Mutter auf das Kind überträgt.
Ich befürworte die Holzhammermethode nicht, aber manchmal ist sie (leider) das allerletze Mittel, wenn nach dem x-ten diskutieren und zeigen einem immer noch auf der Nase rumgetanzt wird.
Aktuelles Beispiel: Meine Tochter (3) zog unsere Katze in unregelmäßigen Abständen immer wieder mal am Fell. Reden und erklären half in dem Fall bei Madam nicht immer (sie kann sich wunderbar taub stellen). Also wurde sie dann beim nächsten Attentat schon auch mal paralell zu ihrer Tat von mir leicht an den Haaren gezogen um ihr klarzumachen, daß Haare ziehen nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Tieren weh tut, denn unsere Katze wehrt sich nicht. Das Gejammer der Kleinen war dann zwar kurz groß, aber der Lerneffekt war enorm und die Katze wurde hinterher geherzt, getröstet und gestreichelt. Unsere Katze wird von meiner Kleinen auch heute noch ab und zu am Fell gezogen und wenn sie es übertreibt reicht mittlerweile die Drohung aus.
Haare ziehen ist z.B. in diesem Fall die letzte Konsequenz (Holzhammer) wenn alles reden nicht fruchten will.
Deswegen liebe ich meine Tochter nicht weniger aber nicht jeder Mensch und jedes Tier ist so gutmütig und lässt sich das lange gefallen. Dann lieber einmal als Konsequenz von Mama an den Haaren gezogen werden, als von Hund, Katze oder Nachbarskind die *volle Dosis* abzubekommen.
Meine Tochter ist ein liebes aber sehr temperamentvolles Kind leider in der Sprache durch eine Wirbelblockade etwas hinten dran. Sie soll z.B. ihren Namen richtig aussprechen lernen, da sie ihn nur in Babysprache ausspricht. Sie kann ihn wohl richtig sagen, macht es aber aus Gewohnheit/Bequemlichkeit nicht immer. Sie wird von mir zwar immer korrigiert, bzw bekommt sie das was sie möchte, wenn sie ihren richtigen Namen und die Bezeichnung des Gegenstandes sagt, aber manchmal, wenn ich mit was anderem beschäftigt bin, oder Stress habe ertappe ich mich manchmal dabei, daß ich ihr den Babynamen durchgehen lasse. Es ist für ihre Entwicklung nicht förderlich und ich ärgere mich dann meistens über mich selber, daß mir dieser Patzer passiert ist. Nur mal so als Beispiel.
By the way. Nobody's perfect
Entspannungsseminare sind immer gut, aber wohl eher für gestresste Mütter, denn an ihnen bleibt ja meistens noch neben dem Beruf die ganze Erziehung hängen.
Was ich jedoch beim reinzappen indie Sendung gesehen habe ist, daß diese Nannys die Eltern auf ihre Erziehungsfehler aufmerksam machen und gemeinsam mit ihnen nach Wegen suchen, wie sie vermieden werden können.
Und es ist schon was wahres dran, daß Dich Dein Kind besser versteht und respektiert fühlt, wenn du dich auf Augenhöhe mit ihm begibst als von oben herabzuschauen.
Über Amerika und die Wahlen reden wir lieber nicht, das ist ein anderes Thema...
Mein Cousin ist mit seinem Verhalten seinen Eltern und der ganzen Familie auf der Nase rumgetanzt. Wenn er seinen Willen nicht bekommen hat, hat er seinen Kopf auf den Marmorboden geschlagen, Sachen durch die Gegend geworfen, nach seiner Mutter und seiner Schwester getreten, etc... da war der junge Mann 5 Jahre. Seine Mutter hat nur rumgeschrien ihn aber gewähren lassen und keine Grenzen gesetzt.
Die Familie wohnt fast 2000 km weg von mir aber ich habe es oft genug mitbekommen, wenn mein Vater mit meiner Tante telefoniert hat, oder wenn er bei ihnen zu Besuch war, daß diese Phase sehr lange angedauert hat. Gesehen habe ich den *jungen Mann* wegen der enormen Entfernung erst wieder 16 Jahre später und aus ihm ist trotzdem *was anständiges geworden* wie man im Volksmund so schön sagt.
Liebe Grüße
Buffy