omid_12083546Es ist ja schön, ...
wenn man in einer Welt lebt, die frei von Grenzen und Regeln ist. ich weiß nicht, wo Du wohnst, aber in Deutschland ist leider alles reglementiert. Das fängt schon allein damit an, daß man als Elternzeit-auslebendes Elternteil eben nur eine bestimmte Frist hat. Höchstens drei jahre. Danach muß man arbeiten. Nein, man will nicht, man muß. Nämlich um überleben zu können. Nein, ich setze meinem Kind keine Grenzen oder Regeln, weil ich es will, sondern weil ich es muß. Andersherum: wenn mein Kind mit einerm Nachbarskind spielt, es mittagszeit ist und das andere Kind (meins natürlich auch) muß rein zum Essen --> Dann gebärdet es sich auch manchmal, als würde es auf der Stelle tot umfallen müssen. Aber was solls... ich kann ja schlecht dem anderen Kind bzw. ihren Eltern vorschreiben: Dein Kind spielt jetzt bitte solange mit meinem, bis meins nicht mehr möchte. Und im Übrigen finde ich das Wort "grenzpädagogik" sehr treffend und wäre froh, wenn auch andere Menschen dies mal wenigstens ein kleines bisschen bei ihren Zöglingen einsetzen würden. Letztens war ich einkaufen (mit meiner Tochter, sie ist 2Jahre, 2Monate und wahrlich kein Kind von Traurigkeit), mit in dem Schuhgeschäft war ein Vater mit seinem Sohn (etwa 4 Jahre alt) Während meine Tochter im Laden herumlief, mal ab und an einen Schuh brachte und fragte "waaaas ist daaaas" - die Lieblingsfrage aller Fragen, rannte das andere Kind schreiend durch den Laden. Das nervte mich schon von Anfang an. Alle 30 Sekunden hörte man den Vater "Patrick kommst Du her???" "Patrick, bitte komm jetzt her!" "Patrick kommst Du mal bitte". Aber das liebe Kind wollte einfach nicht. Während ich über diese Getöne hinweg meiner Tochter erklärte, daß dies ein schöner Schuh ist, sie ihn aber wieder dahinstellen soll, wo sie in herhat, weil die liebe Tante sonst gaaaanz lange suchen muß, wenn sie ihn braucht. Mein Kind trottete also mit ihrem Schuh in der Hand Richtung Regal, kommt doch der guterzogene Patrick um die Ecke gepfeffert und rennt mein Kind um. Da hab ich ihn aber erstmal runderneuert. Plötzlich ist er ganz ruhig geworden und wollte sich zu seinem Vater verdrücken. Natürlich habe ich ihm erstmal klar machen müssen, daß man sich auch entschuldigen kann. Das hat er auch prompt gemacht.