Hallo an alle da draussen, die sich, genau wie ich, dazu entschieden haben, an Stelle der armen Ex zu treten!!
Ich habe hier nun bereits einige Beiträge förmlich verschlungen, weil es gut tut zu wissen, dass man nicht alleine ist und dass es vielen so geht wie mir.
Kurze Schilderung des Sachverhaltes:
Ich 35, mein Lebensgefährte 41, seine Ex 43, die beiden haben eine gemeinsame Tochte, 6 Jahre.
Mein LG hat die Mutter seines Kindes verlassen, als die Kleine knapp 1 Jahr alt war. Doch er hat sich sehr schwer getan, seine Gewissenbisse haben ihn schrecklich geplagt (dazu muss man sagen, er wurde von seinem Vater verlassen, als er knapp 3 Jahre war und hat sich als Erwachsener geschworen, seinem Kind ein besserer Vater zu sein).
In dieser Zeit hat er auch mich kennengelernt und es hat ihn hin und hergerissen. Ich hab ihm geraten, er solle zu seinem Freund ziehen und sich seiner Gefühle bewusst werden und genau auf sein Herz hören, da es nicht unüberlegt sein soll, ein Kind zu verlassen. Das hat er auch getan. Doch das hat er nicht lange durchgezogen und er trat immer wieder mit mir in Kontakt und wollte nicht locker lassen.
Wir sind zusammengekommen und ich hab seine Tochter dann auch sehr schnell kennen und auch lieben gelernt. Sie ist eine der süssesten Mäuse, die ich kenne. Ich hänge sehr an ihr, sie auch an mir.
Anfangs lief es gar nicht so schlecht, aber da sieht man alles durch die rosa Brille. Ich habe aber auch von Anfang an mit offenen Karten spielen wollen, habe gesagt, ich wünsche mir auch mal eine Familie und will auch irgendwann mal heiraten. Er fand das alles in Ordnung und meinte, er hätte zwar schon ein Kind, doch das soll nichts heißen.
Das ging ca 1/2 Jahr, dann gings los. Und es wurde wirklich die Hölle auf Erden. Sie haßte ihn und ließ ihn das auch ständig spüren. In den ersten 6 Monaten dürfte er noch resistent gewesen sein, doch dann gings los. Das Gewissen plagte ihn und es wurde wirklich ein Wahnsinn.
Die beiden hatten ein gemeinsames Haus. Er hat das Haus verkauft, sie hat alles Möbel in die neue Wohnung mitgenommen und alles andere auch. Er hatte einige alte kartons aus dem Keller, seinen Fotoapparat, eine alte Bettwäsche, sein Gewand und 2 Handtücher. Das wars. Den Rest hat sie behalten. Er hat dann auch die Schulden, die beim Hausverkauf entstanden alleine übernommen (ca 37.000 Euro Frankenkredit - heute so um die 45.000).
Alimente wurden brav bezahlt und nicht zu wenig. Die Kleine wurde auch zwischendurch immer wieder von uns abgeholt, wenn es seiner Ex reinpasste, wenn sie eben Arbeiten musste. Wir waren immer flexibel.
Doch das war nicht genug. Sie hat ihn ständig nur angemault und ihm ein schlechtes Gewissen gemacht und über mich sowieso nur das Schlechteste gesagt.
Das hat ihn fast kaputt gemacht. Er bekam richtig depressive Phasen. Sein Leben hätte keinen Sinn mehr, er hätte sein kind im Stich gelassen, das könne er nie mehr gut machen, er hat allen weh getan udn was weiss ich. Um mich gings ja nicht, nur um sein Kind und seine Ex und um ihn selber.
Es war was ausgemacht, kurzfristig wurde es wieder zu ihren Gunsten geändert und die Kleine kam doch nicht. Auch an seinem Geburtstag nicht. War eigentlich ein Fest mit Familie geplant. Nachdem er erfahren hat, dass sein kind nicht kommt, meinte er nur, dass er dann auch nicht feiern braucht, es gäbe dann keinen Grund zu feiern.
Wir waren für 4 Tage über Hoferreisen Skiurlaub. Seine Ex rief an und fragte, ob er am nächsten Tag Zeit hätte, die Kleine müsse zum Skikurs (sie war damals 3 Jahre) und sie selbst hatte keine Zeit. Er hat ihr gesagt, es ging nicht, weil er nicht zu Hause sei und musste ihr dann sagen, wo er ist und bekam dann zu hören, was für ein schlechter Vater er sei. Sein Kind könne nicht mal zum Skikurs, aber der Vater macht sich einen gemütlichen Skiurlaub. Man kann sich denken, dass der Rest dann in die Hose ging. Er wollte nur mehr heim und empfand es dann genauso, wie sie es ihm aufgeschwazt hatte.
Und das ging 3 Jahre lang so! Sie bestimmte unser Leben und seinen Zustand. War sie einigermaßen normal, ging es ihm nicht schlecht udn wir hatten auch ein normales Auskommen, kam sie ihm blöd, war es die Hölle!
ich hab das ausgehalten, weil ich diesen Menschen einfach so liebe, sonst hätte ichd as nicht durchgemacht.
Aber es war einfach schlimm. Urlaub fahren nur so, dass wir immer an den WE verfügbar sein, wenns ie bei uns sein sollte. Es war einfach alles nur auf das Kind und die Bedürfnisse der Ex ausgerichtet.
Es war aber auch für ihn die Hölle. Dann hat er sich abgekapselt und flüchtete ins Internet. Das war für mich dann der Knackpunkt, dann konnte ich nicht mehr. ich fühlte mich wie der letzte Dreck! Und er hat es ja auch immer nur an mir ausgelassen. Er merkte es nicht mal. Ich war einfach eine Selbstverständlichkeit udn wenn ich ein problem mache, könne ich gerne gehen! So wie es in diesem Forum viele andere Frauen auch berichten. Man wird zur Selbstverständlichkeit.
Er hat mich dann verlassen, weil er es nicht mehr aushielt! Er hat es nicht verstanden, dass es für mich keinen Unterschied macht, ob er fremdgeht, oder sich ins Internet verabschiedet. Auch wenn diese Frauen nicht real sind. Er konnte es nicht verstehen und das war ihm zu mühsam!
Sein Kind hat darunter enorm gelitten und ich auch, denn ich hatte doch den süssen Fratzen schon ins Herz geschlossen, sie war ja dann schon Teil von mir, auch wenn es ihrer Mutter nicht recht war.
Die Kleine hat zu Hause von mir erzählt und dass sie mich gern hat und bekam von ihrer Mutter zur Antwort, dass ich böse und schlecht und grauslig sei. Die Kleine hat mir das danach einmal erzählt und ich hab ihr gesagt, dass es doch absolut egal sei, ob ihre Mutter mich mag oder nicht, das ändert doch nichts daran, dass ich sie über alles liebe und sie mich auch gern haben kann und darf. Daraufhin war sie wieder etwas beruhigt.
Er ist gegangen. Es war schrecklich für mich. Doch es musste ja irgendwie weiter gehen. Ich musste mich wieder finden. Es war ja nicht mehr viel da von mir. Es dauerte ca 2 Monate, dann hat er angefangen, meine Tante, meinen Kousin per sms zu kontaktieren. Mir hat er Briefe an die Windschutzscheibe geheftet, auf einmal stand er bei meiner Oma vor der Tür mit Blumen und ich hörte nur mehr, dass er über alles nachgedacht habe und jetzt wisse, wie er mich verletzt hätte usw usw. Er war wie ausgewechselt.
Es war schlimm, aber meine Gefühle waren immer noch da und so kamen wir wieder zusammen. Für die Kleine natürlich eine Erleichterung. Das konnte seine Mutter bestätigen.
Lief dann eine Weile besser, dann wurde es wieder schlimmer. wieder ging es nur nach seiner Ex und und und....
bis es wieder mal krachte und ich dann ging. Doch ich kam dann auch wieder. Ich hatte da schon so viel zeit und Energie investiert, das konnte ich nicht so einfach aufgeben. Und wir kamen wieder zusammen.
Es war ein harter Weg und kostete viel Energie. Doch es ist jetzt besser und ich hoffe inständig, dass es noch besser werden wird.
Über mein aktuelles Problem werde ich morgen berichten. Es kostet auch Kraft, die ganzen schlechten Phasen wieder revue passieren zu lassen.
Alles Liebe und viel Kraft euch allen da draußen!!!