Mein Mann und ich haben uns vor 5 Jahren kennengelernt. Wir waren beide noch verheiratet. Er hat einen Sohn (heute 16 J.) und ich einen Sohn (11 J.) und eine Tochter (7 J.). Unsere Trennungen und zunächst Auszüge in getrennte Wohnungen hatten unsere Ex-Partner verletzt, was ja normal ist. Unsere beiden früheren Freundes- und aber auch Familienkreise haben uns verurteilt und abgelehnt (das macht man nicht, Familien zu zerstören) und zu den verlassenen Ex-Partnern gehalten. Meine Kinder haben davon nicht so viel mitbekommen, da sie noch kleiner waren, aber auch weil mein Ex-Mann das in Hinblick auf die Kinder richtig gemacht hat. Aber die Ex-Frau von meinem Mann hat es sehr offensiv betrieben, so dann es der Sohn mitbekommen hat. Der Sohn ist bei der Mutter geblieben und besucht alle 14 Tage seinen Vater am Wochenende. Meine Kinder sind mit mir ausgezogen und besuchen 14-tägig ihren Vater (meinen Ex-Mann).
Nun war das Zusammentreffen zwischen seinem Sohn und mir von Anfang an sehr angespannt. Er war ablehnend, ignorierte mich. Er war oft aggressiv und genervt gegenüber meinen (kleineren) Kindern. Alle Vorschläge, etwas gemeinsam zu unternehmen, wurden von ihm immer mit Ablehnung und Protest kommentiert. Einige Versuche zusammen Ausflüge und Urlaube zu machen, endeten in Frustration und schlechter Stimmung.
Ich habe darunter immer gelitten und mein Wunsch nach Harmonie und Frieden wurden immer gestört. Gerade auch nach der schweren Zeit der Trennung, dem Neuanfang, alles richtig zu machen mit meinen Kindern, finanzielle Engpässe, Jobwechsel (ich wurde 2 x unverschuldet gekündigt), Umzüge usw. So hat mein Mann mit seinem Sohn ein klärendes Gespräch geführt und ihm klargemacht, dass ICH nun die neue Frau an seiner Seite ist und er das akzeptieren muss. Er sollte sich zusammenreißen und mich wenigstens richtig grüßen und versuchen, freundlich zu sein. Da kam dann damals von seinem Sohn, dass er mich hasst (ich bin ja schuld an der Trennung).
Wir wohnen nun seit 2 Jahren zusammen und sein Sohn kommt zu uns alle 14 Tage am Wochenende. Wir haben extra eine Doppelhaushälfte gemietet, wo wir eine Einlieger-Wohnung haben, die wir unter der Woche als Büro nutzen und am Wochenende der Sohn sein Reich hat (eigenes Bad, großes Bett, eigener großer Fernseher, WLAN).
Ich bekomme schon Tage vor dem anstehenden Kinder-Wochenende schlechte Laune (bis zur Depression), weil ich weiß, was mich erwartet (und es tritt ja auch immer ein): Er kommt am Freitag- Abend und bekommt es nicht hin, mich normal zu begrüßen. Er schaut mich nicht an, sagt vielleicht gerade mal hi und schaut dabei auf den Boden. Das ganze Wochenende besteht dann aus Bundesliga gucken, Essen (er setzt sich natürlich nur an den gedeckten Tisch), hat sein Smartphone in der Hand. Unten n seiner Wohnung läuft der Fernseher bis tief in die Nacht (Sportsendungen) und er will natürlich ausschlafen und nicht von uns im Haus geweckt werden. Er benimmt wie in einem Hotel (er kommt nur von unten hoch, um zu essen und sich Getränke und Knabbereien zu holen lässt alles stehen). Ich muss mittlerweile gestehen, dass ich ihn einfach nicht ertragen kann. Wie er hustet, seine Nase hochzieht, wie er diskutiert (seine machohaften Ansichten), sein Musik-Geschmack, wie er isst, sein Deo-Geruch, seine laute Stimme und einfach alles. Ich habe schon regelrecht Unruhezustände, Stress und Aversionen gegen ihn. Außerdem habe ich regelmäßig Depressionen und schlechte Stimmung und lasse sie dann an meinem Mann aus. Ich mache ihn wohl mit verantwortlich dafür, dass er es zulässt, dass mich sein Sohn respektlos und ignorant behandelt. Und wenn ich dann nach einer Situation im Haus gefrustet bin und unglücklich, haben wir meist Streit und schlechte Stimmung. Ich sage z.B. meinem Mann, was mich am Verhalten seines Sohnes gestört hat und er sagt dann, dass ich mich nicht so anstellen soll. Ich könnte doch auch das Haus verlassen und alleine etwas unternehmen. Sein Sohn würde eh bald nicht mehr zu uns kommen und das soll ich uns zuliebe aushalten müssen. Es kann doch nicht sein, dass ich alle 14 Tage mit meinen Kindern das Haus verlassen muss, damit mein Mann mit seinem Sohn in Ruhe Männerzeit haben kann. Insgeheim wünsche ich mir dann manchmal unsere beiden getrennten Wohnungen zurück. Aber das kann es doch nicht sein.der Mann ist meine große Liebe und wir haben so viel geschafft und erreicht. Den ganzen Sch.der Trennung hinter uns gebracht und sind glücklich miteinander (bis auf diese Wochenenden).
Ich hoffe nun auf Tipps und Anregungen von anderen Stiefmüttern/-vätern, die so etwas auch kennen und wie sie mit der Situation, mit dem Stiefkind Probleme zu haben, klar kommen.