In Antwort auf kleinermaulwurff
Du solltest Dich einbringen und er sollte das Kind erst mal nicht abgeben
Wie so oft gibt es ja die meisten Probleme, weil der Vater falsch mit der Situation umgeht. Und meistens ist auch die Eifersucht der Frau auf das Kind darin begründet.
Hier ist das so. Dein Freund hat sich meiner Ansicht nach falsch verhalten.
Ich hab auch ein Kind. Es ist die ganze Zeit mit mir und ich mache alles immer mit ihm. Einkaufen etc. Was gab es denn so wichtiges, dass er das Kind nicht mitnehmen konnte? Das geht eigentlich nicht.
Ich denke dass das Kind dadurch natürlich irritiert worden ist. Es ist in einer quasi fremden Umgebung, da er dort nicht wohnt. Und Mami ist nicht da. Daher sollte er das Kind nicht Dir überlassen, erst recht wo Ihr noch nicht mal zusammen lebt.
Und er hat schon mal gar kein Recht Dir Vorwürfe zu machen. Das Kind ist in erster Linie sein Problem. Und wenn es zu einer Problemsituation kommt, dann trägt er dafür die Verantwortung und nicht Du. Er kann froh sein dass Du Dich bereit erklärt hast sein Kind zu beaufsichtigen.
Erschwerend kommt hinzu, dass Du die ganze Zeit auch Distanz zu dem Kind gehalten hast. Du scheinst das ja von Dir aus getan zu haben. Das brauchst Du aber nicht. Wenn Du langfristig mit Deinem Freund zusammen bleiben willst, dann solltest Du ein VERHÄLTNIS zu dem Kind aufbauen.
Bei uns war das so, dass ich nicht viel Gelegenheit hatte mit dem Kind ein Verhältnis aufzubauen, weil der 4jährige total auf meinen Mann fixiert war. Ich hab dann jedoch die Zeiten die ich zur Verfügung hatte dazu genutzt um mit ihm zu spielen, ihm interessante Dinge zu zeigen und hab auch aktiv mich für ihn eingesetzt. Hab ihm z.B. seine Lieblingsgerichte gekocht, indem ich sie erstmal erfragt habe, habe ich Spielzeug gekauft und mit ihm gespielt. Mein Mann war auch froh, dass er dadurch entlastet wurde und ruhte sich dann mal aus dabei.
Ich denke kaum dass er das Gefühl bekommt dass Du ihm den Vater wegnimmst, nur weil Du auf ihn zugehst und mit ihm etwas machst.
Im Gegenteil. Wenn Du nur Mitläufer bist, würde er auf Dauer eher das Gefühl bekommen. Denn dann wird er vielleicht misstrauisch, weil er nicht weiß was Du eigentlich darstellst und ihm sowieso nichts geben kannst.
Wenn Du Dich aktiv und positiv, kindgerecht einbringst, dann hast Du eine positive Rolle bei ihm Und dann kann man ihn zur Not auch mal mit Dir alleine lassen. Aber so war es ja kein Wunder dass es in die Hose geht.
Nach einiger Zeit war es bei uns so, dass der Kleine mich wirklich gerne hatte und immer zu mir wollte, wenn mein Mann ihn abholte.
Meine Geschichte kannst Du in meinem eigenen Thread nachlesen. Ich hatte es ja auch mit so einem kleinen Knirps zu tun.
Ach ja: Um ein Kind abzugeben, muss erst einmal eine Plattform dafür geschaffen werden. Und das ist das Verhältnis was Du aufbauen solltest.
Lieben Gruß
Ja, es könnte alles sooo viel einfacher sein ...
Hallo KleinerMaulwurf,
vielen Dank für deine Antwort.
Es tut gut mich mit jemandem austauschen zu können, der in der gleichen Situation war. Ja, vielleicht sollte ich mich wirklich mehr einbringen. Teilweise tue ich das auch ein wenig. Bin aber eher zurückhaltend, weil ich Angst habe, was falsch zu machen. Habe für ihn auch Spielzeug besorgt, damit er bei mir was zum spielen hat. Allerdings spielt dann mein Freund mit ihm und nicht ich. Ja, du hast auch Recht, dass er den Kleinen nicht hätte mit mir allein lassen sollen. Er hatte den Kleinen zwar gefragt, ob er kurz mit mir allein bleiben möchte und Abendbrot essen mag, womit der Junge auch einverstanden war. Aber naja, du hast ja gelesen, was passiert ist. Mein Freund ist "Papa-Anfänger" (ist sein erstes Kind und leider ein Scheidungskind, der Kleine war ca. 1 bis 2 Jahre alt, als die beiden sich trennten); ist alles nicht einfach für meinen Freund und besonders für den Kleinen, ja für alle Beteiligten, auch für die Mama und mich. Ich habe noch keine großen Erfahrungen mit Kindern und möchte nichts falsch machen und dann tu ich lieber gar nichts. Das ist falsch. Am Tag nach diesem Erlebnis hat der Kleine auch wieder Kontakt zu mir gesucht; hat mich angesprochen, irgendwelche belanglosen Fragen gestellt usw. Es tut ihm leid was passiert war. Mein Freund sagte mir, dass der Junge auch sogar schon zu seiner Mama (also zur Mama von dem Kleinen) so war; er hatte ihr erzählt, was passiert war. Ist schon alles schwierig. Man weiß nicht genau, warum der Kleine manchmal so ist. Spielen mag er lieber mit Männern, Frauen mag er nicht. Ich dachte mir, dass ich den Jungen auf mich zukommen lassen möchte, wenn er das will und mich nicht aufgrängen werde. Er soll zu mir kommen, wenn er Lust dazu hat. Ich bin immer freundlich und offen zu ihm (hört sich ein bißchen komisch an, finde aber keine anderen Worte). Aber, vielleicht werde ich dann mal deinen Rat annehmen und nun doch mehr auf ihn zugehen. Ich stelle mir das so vor, dass der Kleine an den Kind-Wochenenden im Mittelpunkt steht und wir beide (mein Freund und ich) uns um ihn kümmern und für ihn da sind. Er soll es ja gut haben und glücklich sein. Mal sehen, ob mir das gelingt. Vielen Dank nochmal für deine Meinung/deinen Rat.
Liebe Grüße
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