Hallo zusammen, ich schreibe das 1. Mal im Forum, weil ich Feedback suche. Und bin schon neugierig darauf. Weiss sonst nicht, wohin damit...
Mein Freund (58) und ich (37) sind seit 15 Jahren zusammen. Er hat 3 Kinder: Junge (30), Mädchen (27, 22). Zusammen waren wir bis 2008 eine Patchworkfamilie (samstags): Hochs und Tiefs - die Kids waren, als ich sie kennenlernte, alle in der Pubertät.
Sicher hat jedeR von uns Fehler gemacht: die Mädchen waren früh sehr schwer zu händeln (die eine Bettnässen bis 16. Lebensjahr/ die andere wollte mit 13 Kinder, hat sämtliche Ausbildungen geschmissen, war mit krassem Dealer zusammen etc / der Junge sehr lethargisch, bequem u bis heute Single, nie in Beziehung gewesen). Gemeinsam ist ihnen, dass sie was 'bessres' sind, bequem, enger Radius und sehr über andere urteilen: meine schwulen Freunde hassen sie z.b.
Früher konnte ich ihnen wenig recht machen. Ich hab wirklich viel gemacht - auch auf Bitten der Ex u meines Freundes (einen auf Familie - die Ex hasst sowas / gekocht / rumgealbert / Restaurant / Kino / ernste Gespräche über Lebensweg, Ausbildung, Sexualität - alles selbstverständlich mit Freund). Sie waren ja nur samstags bei uns, da ging sowas ganz gut.
Aber ich hörte auch oft anderes: Kochte ich frisch, hiess es, wer selbst kocht und bio kauft, ist dumm', ins Bett pieseln war normal, den Papa (meine grosse Liebe, ein ganz lieber) veräppeln/kränken - normal etc pp. Andere Werte eben - kommt von der Ex. Wie viele hier im Forum hab ichs eben ausgehalten... war vielleicht manchmal übergriffig (hier lese ich, dass man lieber oft den Mund halten sollte ... hätt ich mal 2002 lesen sollen) Aber grad wenns drum ging, dass ich mit 30 Oma werden soll, konnte ich die Klappe nicht halten...hatte ich keinen Bock, auch noch ein fremdes Baby am Hals zu haben) Hat auch geklappt. Das Mädchen hat heute ne Ausbildung und hat keine Kinder. Hey, und ich bin stolz auf sie - auf die Ausbildung! Ich finde, als Stiefmutter sollte frau sich positionieren.
2008 habe ich dann eine Krebsdiagnose (Magen) bekommen, gekämpft und überlebt Die Mädels aber - weg, so schnell konntste gar nicht gucken. Nach meiner Diagnose war gleich vorbei. Schwierige Zeit für mich, ich habs lang nicht begriffen und es hat wehgetan. Nur 2013 haben wir uns einmal gesehn. Seither bin ich Stiefoma. Die andere Tochter hat Kinder - wir dürfen die Enkelkinder aber nicht sehn.... einerseits krass u schade...ich mag kleine Kinder sehr gern. Alsoooo.....aber, jetzt kommts.... ich bin andererseits soooo froh darüber!!!! Keine vertrocknete Omi sein, sondern eine Frau, die lebendig ist und lebenslustig und jung! Kann das jemand verstehn???? Grade auch wegen der unterschiedlichen Wertvorstellungen (s.o.) kann ich mir Kontakt nicht vorstellen.
Und: Die Girls haben die Jahre so viele Probleme gemacht (von anderen aus meinem Umfeld kenn ich das gar nicht)- denke, es trug zu meiner Erkrankung bei.
Die Mädchen haben ihren Vater dann 2008 so richtig fallengelassen. Manchmal denke ich, sie haben uns nur ausgenutzt, Geld kassiert (jaaaa, ich hab auch was gegeben für die armenarmen) und als ich krank wurde, dachten sie sich sicher: 'Mensch, jetzt gibts da nix mehr zu holen. Und wir verdünnisieren uns - der Papa ist nämlich auch bisschen krank und vielleicht müssen wir mal helfen'. Und mit Pflege oder Geld zahlen wollen die nix zu tun haben.
Nun kommt meine aktuelle Frage. Der Sohn (30) bricht jetzt auch den Kontakt ab. Was sehr überraschend und traurig ist: ich mag ihn. Und er ist für seinen Papa das Ein und Alles! Ich hab wieder eine Krebsdiagnose u dem Sohn mitgeteilt, dass er sich doch demnächst mal häufiger beim Papa melden soll. Der Papa braucht ihn und Abwechslung Kam mir sehr charmant vor - wir hatten diese laxe Ebene.
Seither - vor 3 Monaten war das - ist Funkstille. Der Sohn ist z. T. wirklich sehr sehr empfindlich (ich darf nie über Gefühle reden) u ich denke es war jetzt mein Fehler! Ich weiss diesmal nicht, ob ich es schaffe, die Krankheit zu überstehn. Wollte doch nur, dass mein Freund nicht so einsam ist...
Um mich gehts hier übrigens nicht... wenns nach mir ginge, würde ich mir so ein Verhalten nicht bieten lassen und hätte nie wieder Kontakt! So abgestossen zu werden wegen Krankheit, geht gar nicht. So weit bin ich, dass ich so jemand nicht bei mir haben möchte. Die Diagnose jetzt gibt jede Menge Kraft, negatives zu eliminieren.
Kann ich den Sohn vielleicht jetzt anlügen, dass ich doch nicht krank bin und vertauscht wurde? Oder vielleicht Geld schenken? Ich wünsch mir das doch für meinen Freund. Er ist ein Supervater und ich hätte gern Kinder mit ihm gehabt (ich liebe Kinder und hätte vielleicht ein gesünderes Leben mit eigenem Kind gehabt). Jetzt hat er nur noch mich und den Sohn. Und ich habs vermasseltMeinen Freund zu isolieren war das letzte, was ich wollte.
Was meint ihr? Gibts da noch was zu retten? War ich doch zu dominant als Stiefmutter und ist das jetzt die Rache?