Wer mich kennt, weiß dass mich sowas auf die Palme bringt. Die gute schreibt folgendes Urteil für ihre Tochter:
...meine Tochter wird
1.
behütet aufwachsen,
2.
ein gutes Abitur machen,
3.
ein adäquates Studium absolvieren, vorzugsweise an einer renommierten Privatuni mit entsprechendem Umfeld,
4.
während des Studiums einen karriereorientierten Kommilitonen aus gutem Hause kennenlernen, mit sie sich verloben wird,
5.
diesen Mann heiraten, sobald er sein Studium abgeschlossen hat und dabei als Jungfrau in die Ehe gehen.
Ich werde dafür sorgen, dass meine Tochter genau diesen und keinen anderen Lebensweg beschreiten wird. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass sie auf diesem Weg nicht abrutscht und von schädlichen Einflüssen ferngehalten wird.
Sobald sie am Traualtar das Jawort erhalten hat, endet meine Verpflichtung. Von da an wird ihr Mann für sie verantwortlich sein.
Genauso war es bei mir auch, und genauso war es gut.
Mit Sicherheit wird meine Tochter nicht bulimisch brechen, stehlen oder vor ihrer Heirat schwanger werden. Solche Prophezeiungen entspringen allenfalls der von Neid getriebenen Wunschvorstellung von Menschen, die selbst ständig gefährdet waren bzw. sind, in derartige Situationen abzurutschen.
Mit gefestigtem Charakter und einem klaren Weltbild gerät man nicht in solche Gefahren. Genau diesen Charakter und dieses klare Weltbild vermittele ich meiner Tochter. Und von diesem Weg werde ich keinen Millimeter weit abrücken.