naomh_12744558Interessante Fragen / Ansichten
> "wieviele Kukuckskinder "
10-15% ?
> "sie könne mit dem schlechten Gewissen nicht mehr leben und hat es dir erzählt, damit es ihr besser geht."
Das war glaube ich nicht der bestimmende Grund.
Unsere Ehe stand in diesem Jahr vor dem Aus. Eigentlich haben wir beide unseren Teil "Schuld" bzw. waren nicht fähig "besser" zu sein. Sie fühlte sich in einigen Dingen vernachlässigt, ich auch, ich zog mich in mich zurück, wie ein Igel, was natürlich ihr Gefühl der Vernachlässigung verstärkte. "80%-Ehe" / "gute Freundschaft" ?!
Sie hatte jetzt wieder jemanden kennengelernt und sich verliebt. Als er Sex wollte konnte sie zwar nicht, aber es war Anlaß genug die gesamte Ehe in Frage zu stellen. "80%" reichen halt nicht. Damit war der Zeitpunkt für reinen Tisch da, wir hatten nichts mehr zu verlieren. Nach ca. 1 Woche haben wir uns dann für uns entschieden, "die Asche von der Glut unseres Feuers zu pusten und es wieder neu zu entfachen".
Sie weiß auch, wie wichtig mir Ehrlichkeit ist, sie wollte mich schützen, weil es mir weh tun würde.
Ich denke sie hatte damals (erste Affäre) auch Angst mich zu verlieren. Anfangs wollte sie sich auch von mir damals schon trennen, konnte es aber dann doch nicht. Sie war nicht der treibende Part, konnte aber auch lange nicht NEIN sagen, wenn ihr Kollege kam, mit dem sie ständig Kontakt hatte, oft auch allein war in der Schicht. Dazu machten sie gemeinsam eine Weiterbildung. NEIN sagen konnte sie erst, als Sohnemann da war und sie ein Jahr Abstand durch Babyjahr hatte.
Von der neuen "Affäre" (ohne Sex, 2 Wochen Telefon/SMS mit mehreren "Trennungen" ihrerseits zwischendurch) hat sie sich dann nach einer Woche "Entscheidungszeit" "entliebt" als sie wieder Hoffnung in unsere Zukunft bekam. Wir hatten uns in der Woche gründlich ausgesprochen, ich änderte meine Arbeitszeiten, machte ihr morgens Frühstück und andere Kleinigkeiten. Die Woche war Himmel und Hölle zugleich.
Ohne sie von ihrer "Schuld" freizusprechen kann ich verstehen, wie und warum es passiert es. Das sie uns beide liebte. Unschön, aber es ist menschlich und kommt vor. Es tut weh, das tut es ihr auch.
> "Vater ist der Mann der sich kümmert, der zahlt, der liebt."
Ich weiß ....
> "Der andere Mann hat Familie. Was meinst du was dann dort los ist."
Das wäre dann sein Problem, wobei ich an seine Frau weniger gedacht habe, da hast du recht.
Wir wollten es auch nur unserem Sohn sagen, nicht dem Rest der Welt. Unser Sohn sollte bestimmen können, wer es wissen soll und wer nicht.
Das funktioniert sicher besser, wenn er entsprechend "reif" dazu ist.
"Schlampe", "Weichei" und "Depp" sind keine Begriffe, die bei uns verwendet werden, aber natürlich ist die Angst da, was ein pubertierender Jugendlicher so alles macht. Deswegen ja davor (und "verarbeitet" oder danach.
Ob er es "verarbeitet" hat, wenn er es davor erfährt? Nicht sicher. Was ist, wenn er es in der Pubertät erfährt? Wird er uns mit 20 nicht vorwerfen, ihn mit einer Lüge haben aufwachsen zu lassen, in einer "Scheinwelt". Ehrlichkeit lehren (ich) und selbst nicht einhalten?
Eine "richtige" Antwort gibt es wohl nicht (mehr).
Btw: Die Mutter meiner Frau ist auch für "lebenslangen" Geheimhalten, hätte weder Vaterschaftstest gemacht noch es mir gesagt. Bei der Gelegenheit kam vor 3 Jahren ans Licht, dass meine Frau einen Halbbruder hat, der jünger ist als sie. Vielleicht liegt die Bereitschaft zu Affären nicht in den Genen, aber beide (meine Frau und ihr Vater) haben ein überdurchschnittliches Bedürfnis geliebt zu werden und in Gesellschaft zu sein. Mal allein zu sein ist schnell Einsamkeit bei beiden, so gut kenne ich beide schon.
Das der biologische Vater meine Vaterschaft anfechten könnte, wenn es ihm erzählt wird, habe ich noch nicht bedacht, ist aber ein wichtiger Aspekt. Auch wenn er damals jede Möglichkeit abgelehnt hat, wer weiß wie er heute drauf ist.
Das ich 2 jahre Zeit habe (auch wenn dies kein gerichtsfester Test war) weiß ich auch. Auch wenn es weh tut zu wissen, dass er nicht von meinem Blut ist, mindert dies nicht meine Liebe zu ihm. Auch bei einer Trennung geht es nicht nur um Unterhalt, sondern auch um Sorgerecht, Besuchsrecht, Wahlrecht (wo er wohnt) usw. (Könnte meine Frau dann die Vaterschaft anfechten um mir die letzten Rechte zu nehmen?). Aber das ist zu theoretisch, mit diesem Risiko lebt jeder Mann, der Kinder hat, dass man sich vom Partner trennt.
Mittlerweile bin ich (und sie) aber zuversichtlich, was unsere Zukunft angeht. Es hält, mehr noch, die Gefühle zwischen uns sind intensiver geworden, mehr Nähe, wir machen Dinge, die wir vorher nicht gemacht haben. Wir reden "besser" über Wünsche / Kritik miteinander. Schon damals wollte sie keine Affäre mehr, jetzt wäre es auch kein Thema Zitat: "weil ich jetzt zufrieden mit dir bin". Vielleicht gemein, aber nachvollziehbar und eigentlich bei mir auch nicht anders.
Das mit dem Notar wird nach meinem Rechtsverständnis nichts bringen, ist auch nicht "vertragsfähig". Ausserdem ist der Vaterschaftstest nicht gerichtsfähig, weil nicht amtlich vorgenommen. Aber gedacht hatte ich auch in die Richtung ;)
Wenn ich in mich blicke geht es mich (leider?) schon an, weil es um meinen Sohn geht. Und da schwanke ich wieder mehr zwischen Verschwiegenheit bis zur "Reife" (wg. der Risiken und Belastungen für ihn) und meiner Ansicht von "Ehrlichkeit", aber jeder muss mal über seine Schatten springen ;)