Hallo,
ich bin Markus, fast 30 Jahre und habe ein Problem mit meiner Mutter.
Ich habe das Gefühl, dass mir meine Mutter nicht gut tut und will ihr eigentlich auch nicht nah sein, wenn ich so denke, dann habe ich ein schlechtes Gewissen oder bin ich nur so empfindlich.
Ich habe eine eigene Wohnung, bis zu meinen Eltern sind es ca. 200 Kilometer Entfernung, wir sehen uns so alle 2 Monate mal, über Nacht am Wochenende.
Als Kind hat mir meine Mutter viel Angst eingeflößt, habe totalen Druck bekommen, dass ich ja gute Schulnoten mit nach Hause bringe, ich habe mir nichts zugetraut, ich getraute mir in der ersten Klasse nichts ins gute Heft einzutragen im Beisein von Mutter, ich könnte mich verschreiben, so eine große Angst hatte ich, sie schrie mich an und machte mich klein, putzte mich runter, nach einer Stunde, habe ich es allein geschrieben und es ging.
Oder beim Einmaleinsüben mit Mutter, sie guckte immer streng und machte mir mit ihrer ganzen Art, schreckliche Angst, Versagensangst. Es musste alles sofort richtig sein und schnell, perfekt erledigt.
Ich waage mir heute nicht mal, wenn Mutter anwesend ist, einen Vortrag vor Anderen zu halten. Bei Vater ist es kein Problem, der hat`s nie so eng gesehen.
Nun sind, seit der Schulzeit einige Jahre vergangen, habe einen Beruf und mein Auskommen.
Wir telefonieren öfters und ich habe das Gefühl, ich muß sie ständig aufbauen, stärken, am Schluß des Gespräches fühlt sie sich dadurch immer besser, sie dankt mir auch oft dafür.
Aber, wenn ich etwas ruhiger bin, dann passt ihr das nicht, sie will dann sofort Schluß machen mit dem Telefonat- nach gerade mal einer Minute, sagt ich habe mich verändert, ich bin aggressiv und knallt mir andere Worte vor den Kopf, immer ich bin..., sie legt einfach auf, ich rufe zurück und sie findet dafür ne Ausrede, das macht mich sehr traurig, sie will immer nur Liebe haben. Ich erfahre durch sie keine Stärkung, meistens das Gegenteil, sie hat oft was rumzumeckern, ich bin Schuld.
Sie hat fast nie gute Laune, als Kind dachte ich oft, ich habe wieder was verbrochen und wollte sie in gute Stimmung versetzen.
Sie lügt des Öfteren und ich habe es bemerkt, dazu habe ich nicht gleich was gesagt, sie gab es von sich aus später zu und ich sagte, dass ich es bemerkt hatte, das es gelogen war. Sie flippte fast aus und sagte, du sagst ich lüge, ich lüge, ich lüge, warum bist du so aggressiv?
Also, konnte ich nicht mal das Wort gelogen sagen, was ja stimmt und auch leider öfters passiert. Da gefiel ihr das Wort gelogen nicht.
Ich muss mir ständig überlegen, was ich sagen darf, wie ich mich verhalten darf und ich greife sie nicht an, so wie sie mich immer wieder sehr angreift, niedermacht.
Manchmal entschuldigt sie sich, wenn ich dazu was sage, was mich so verletzt, traurig gestimmt hat, also nur ihre Worte wiederhole, dann rastet sie von neuem aus.
Nun fahren wir bald wieder hin, ich freue mich gar nicht darauf, will am liebsten daheim bleiben, dann denke ich, ich wäre schlecht, das darf ich nicht, ich zähle die Tage, die ich dort verbringen muss, sind ca. 3 Tage. Sie fragt auch nicht mal liebevoll, was ich denn essen kann oder möchte, habe viele Nahrungsunverträglichkeiten. Irgendwie vermisse ich die Liebe, weil sie ständig am Telefon sagt, sie liebe mich, ich kanns aber nicht zu ihr sagen oder ganz selten.
Sie sagt, sie wäre so allein, andere hätten die Familie in der Nähe und trinken oft Kaffee zusammen und unternehmen viel zusammen, da kommt dann wieder mein schlechtes Gewissen zum Vorschein oder wenn sie viel zu tun hat, das lässt sie mich gern spüren, wie schlecht es ihr doch geht, also ich erlebe bei ihr, fast nie gute Stimmung.
Damals als Kind, musste sofort die Haushaltsarbeit erledigt werden, wenn Mutter es sagte, ich fühlte mich in ihrer Nähe immer in einem Anspannungszustand, nicht das sie wieder schlechte Laune bekommt, so ist es bis Heute geblieben.
Ich bin eigentlich doch froh, dass wir nicht nah beieinander wohnen.
Ich dachte bis Heute, das sie mich doch liebt und habe immer wieder alles vergessen und neue Hoffnung geschöpft, wenns besser zwischen uns lief. Was ich bereue, dass ich mich ihr gegenüber, doch dann immer wieder so offenbare, ihr alles mitteile und dann kommt wieder mal so ein gewaltiger Hammer und sie macht mich runter, ich bin Schuld, aggressiv, böse, meine Art ist nicht gut, ich hätte keinen Respekt, das hat man zu haben als Kind usw.
Wie seht ihr die Sache?
Gruß Markus