...also...
... mein Sohn sagt auch Scheide und Penis, ab und an benutzt er auch "Pullermann".
Ganz ehrlich: ich habe mich zu Beginn auch schwer getan, keine Verniedlichungen zu gebrauchen - eben weil ich selbst mit Verniedlichungen groß geworden bin. Ich denke jedoch, dass der "Wortersatz" wohl eher aus der Befangenheit her rührt, als aus der phonetischen Abneigung. Da gäbe es unzählige Wörter, die man ersetzen müsste ;-)
Weil ich meinem Sohn Unbefangenheit mit auf den Weg geben möchte, und Themen (z.B. Sexualität) ent-tabuisieren möchte, habe ich erst gar nicht mit Verniedlichungen angefangen. Denn solange "Scheide" und "Penis" Wörter sind, die "man nicht sagt", wird das Tabu eher noch geschürt.
Da mag aber jeder eine andere Einstellung zu haben. Und wenn Sohnemann seinen Penis als Schniedel, Pimmel, Pullermann, Pipimacher oder sonst wie bezeichnen möchte, dann kann er das tun. Ich zwinge ihn nicht, Penis zu sagen. Er soll jedoch wissen, dass dieses Körperteil diese Bezeichnung trägt, so wie nun mal ein Arm eben als Arm bezeichnet wird.
Aber letztlich geht es doch darum, womit ihr euch wohl fühlt - wenn du dich zu einer Bezeichnung zwingst, die dir so gar nicht passt, dann bringt das ja auch nix :-(
Und viel wichtiger ist sowieso, den Kindern zu vermitteln, dass das Geschlechtsteil etwas ist, das nur ihnen gehört und NIEMAND (wirklich NIEMAND) dran fassen darf, wenn es ihnen unangenehm ist. Wie sie sie bezeichnen, ist letztlich doch eigentlich schnuppe.
Liebe Grüße,
Friederike