Hier unser Erfahrungsbericht:
Unser Sohn ist 4 Jahre und wurde am 28.10. beschnitten, da er eine Vorhautverengung hatte und 2 bis 3mal pro Jahr eine Entzündung hatte. Obwohl alles völlig komplikationslos verlaufen ist, war es eine Sache, die man als Eltern nicht unbedingt braucht - so wie natürlich jede andere OP auch nicht. Es fing schon mit der Narkose an. Eigentlich sollte ihm intravenös etwas gespritzt werden, damit er noch in unseren Armen einschläft und den OP gar nicht erst zu Gesicht bekommt. Zwei Tage vor der OP malte ihm der Doc ein Kreuz in die Armbeuge, an die Stelle, wo eine gute Vene lag. Am Tag der OP war die Vene dort nicht mehr zu finden, so dass er wach in den OP musste und dort die Maske aufgesetzt bekommen hat. Mein Mann war bei ihm, weil ich schon heulend draußen stand. Die Tür stand auf und die Geräusche, die ich da zwar nur wenige Sekunden hören musste, reichten mir. Auch mein Mann hatte mit sich zu kämpfen... Die OP ging schnell. 20 Minuten später hatten wir ihn wieder. Leider war unser Sohn einer der Sorte, der nach Narkosen offensichtlich aggressiv reagiert. Wir hatten 20 Minuten Geschrei und mussten ihn bändigen, weil er um sich schlug. Danach war es dann ganz schnell ok und den Rest des Tages und die kommende Nacht waren erstaunlich entspannt. Alle 6 Stunden Ibuprofen-Saft und alles war gut. Dann wurde jedoch der Verband am nächsten Tag abgemacht und da hätte ich den Arzt am liebsten erschlagen. Der Verband war ein wenig an der wunden Eichel festgeklebt und Ärzte kennen da offensichtlich nichts. Die Sprechstundenhilfe wollte da nicht dran. Der Arzt hat einfach den Verband abgezogen.... Eigentlich war das im Nachheinein das schlimmste an der OP. Danach mussten wir eine Woche lang 2x täglich Kamillebäder machen und auf den Penis wurde einfach nur ein Mulltuch mit Bepanthen-Salbe gelegt. Bei jedem Pippi-Gang und Bad hatten wir erstmal Diskussionen, weil unser Sohn sich weigerte. Das war alles etwas anstrengend... Wir hatten aber alles in allem Glück. Bei uns war z.B. ein Junge dabei, bei dem sich herausstellte, dass er auf Kamille allergisch reagierte. Zusammen mit den Verletzungen durch die OP kam dann auch noch ein allergischer Schock hinzu...
Wenn die Beschneidigung bei Eurem Sohn wirklich nötig ist, dann würde ich Euch empfehlen, auf jeden Fall schon jetzt mal Kamille-Bäder zu machen, um zu sehen, ob er das verträgt. Ausserdem würde ich (und das hatte auch mein Arzt empfohlen), die Beschneidung vor der Schulzeit machen, denn er ist dann auf jeden Fall 3-4 Tage zu Hause. Deshalb dann etwas in der Schule zu verpassen, wäre ja blöd - es sei denn, ihr legt die OP in die Ferien, was nicht weniger blöde für das Kind ist. :-). Ob es dann zu Mobbing kommen könnte, weiß ich nicht. Käme aufs Alter an. Je älter, desto wahrscheinlicher könnte das sein. Bei uns war das kein Thema. Der Chirug hat seine Arbeit gut gemacht. Mein Sohn ist komplett beschnitten - die Eichel liegt also nun komplett frei- und es sieht prima aus. Es gibt ja auch die Teilbeschneidung, bei der die Vorhaut nur etwas eingeschnitten wird. Das würde ich aber nicht tun. Wenn schon unterm Messer, dann ganz, denn dann ist klar, dass es nie wieder Probleme geben wird.
Unterm Strich ist bei uns alles super gelaufen. Aber es ist eben eine OP mit Vollnarkose. Wenn Euer Urologe sagt, dass er Probleme bekommen könnte, dann hört drauf und lasst es am besten sofort machen.