Ich bin seit August letzten Jahres mit einem Franzosen zusammen. Wir haben beide jeweils zwei Kinder aus erster Ehe.
Es kommt immer wieder zu Konflikten wegen der Kindererziehung. Meine Kinder sind eher frei erzogen, d. h. sie müssen sich schon an Regeln halten aber ich zwinge sie zu gar nichts allerdings wenn sie was von mir wollen, müssen sie auch das ihre dazu tun, wie z. B. Zimmer aufräumen usw. In der Schule sind sie bei den Besten. Es sind Zwillinge - zwei Jungs. Allerdings hat einer von beiden seit der Trennung von meinem Mann Probleme mit dem Essen. Seither ist er wählerisch und ißt nur sporadisch und Neues schon mal gar nicht. Ich zwinge ihn nicht zum Essen allerdings gibt es, wenn kein oder wenig zu Mittag gegessen wird auch kein Süßes. Wenn sie etwas mögen bin ich auch zufrieden, wenn sie sich eine Banane und eine Kiwi nehmen zum Ausgleich.
Mein Freund hat zwei Mädchen, die schon mal ihren Urlaub mit ihm bei mir verbringen. Sie sind eher autoritär erzogen und essen grundsätzlich alles. Sie mucken kaum auf und würden wahrscheinlich nie sagen, dass ihnen etwas nicht schmeckt.
Er kocht schon mal mittags und natürlich kocht er anders als ich. Meine Kinder mögen es dann nicht und er reagiert fast persönlich beleidigt, dass sie nicht essen.
Gestern hat er einen von meinen Kindern so angemotzt, weil der zuerst bockig war, dass er dann anfing zu weinen. Als ich mich nachher zu meinem Sohn gesetzt habe, um mit ihm zu reden und ihm beim Essen zu helfen, war der Nachmittag eigentlich gelaufen und er den Rest des Tages beleidigt. Es kamen Sprüche wie, er könne jetzt verstehen, dass deutsche Männer Probleme mit Frauen haben .... Französische Kinder hätten solche Probleme nicht ....
In der letzten Zeit vor allem beim normalen Zusammenleben - er kommt gewöhnlich nur an den WE - habe ich das Gefühl, dass hier doch zwei Welten aufeinanderprallen. Erst habe ich gedacht, das regelt sich mit der Zeit von allein. Aber im Gegenteil, er will immer mehr, dass es nach seiner Nase läuft, wie er sich alles vorstellt, und wenn nicht ist er beleidigt. Bei mir kommt immer mehr Wut hoch und obwohl ich ihn liebe - ich bin sicher er mich auch - denke ich, immer häufiger, dass es vielleicht doch keine gute Idee ist, eines Tages zusammenzuziehen.
Hat jemand Erfahrungen mit sowas? Oder Ratschläge?