Re:"Ärger mit Erzieher im Kiga"
Hallo!
Ich bin selber Erzieherin, eine, die ihren Beruf sehr ernst nimmt.
Vorab: Ich arbeite in einem super Team. In erster Linie kümmern wir uns natürlich um die Bedürfnisse der Kinder, aber auch um die Eltern, die doch am wenigsten vom Kindergarten mitbekommen.
Was ich schreibe wird Dir Möglichkeiten zeigen, die Du hast. Ich schreibe aus meiner Erfahrung über Kinder, aber auch über Eltern.
Ich weiß, es gibt einige gute Erzieherinnen, aber auch viele, die keine Lust (mehr) auf den Job haben. (Dabei möchte ich nicht sagen, das ältere Kolleginnen schlechter arbeiten.)
Was Du von anderen Eltern über den Kindergarten hörst, solltest Du zunächst nicht zu ernst nehmen, es wird viel, viel gelästert. Glaub mir. Viele Eltern sind eifersüchtig auf die Erzieherinnen, weil sie (wir) die schönste Zeit des Tages mit ihren Kindern verbringen können. So müssen wir viele sinnlose (wirklich sinnlose) Hetzereien und Beschwerden aushalten.
Nun zu Deiner Problematik.
1. Prügelnde Kinder gibt es und sie wird es auch immer geben. Wenn Eltern ihre Kinder prügeln, prügeln die Kinder kleinere Kinder, weil sie es nur so kennen und sich nur so profilieren können. Die Erzieherinnen machen es sich mit dem Spruch "er ist auch nicht ohne" zu einfach. Warum ist er "nicht ohne", was macht er? Und was macht er in diesem Kindergarten anders, als in dem alten Kindergarten?
(Wenn es immer das Gleiche Kind ist, das Deinen Sohn verprügelt, solltest Du immer wieder das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen (wenn sie dann mit sich reden lassen) und ggf. mit den Eltern des Kindes sprechen. Aber, denke bitte an die Folgen die es für das Kind haben kann, wenn die Eltern wirklich aggressiv sind.
Wenn Kinder "einfach nur so" hauen, haben sie einfach keine Alternativen sich zu wehren. Verbal, z.B.
2. Viele Erzieherinnen mögen lieber Mädchen. Manchmal ist das auch so, so wie es ist, das manche Erzieherinnen lieber Jungen mögen. Aber es ist auch so, das Mädchen den Kontakt zur Erzieherin suchen (mit Vorliebe, wenn diese noch etwas jünger ist, tolle Frisuren machen kann, etc.). Für Jungen im Alter von etwa 5-7 Jahren oder auch älter, spielt die Erzieherin überhaupt keine Rolle und ist nicht ernstzunehmen. Die Erzieherinnen müssen zu den Jungen den Kontakt halten.
3. Gibt es in dem Kindergarten kein schwarzes Brett, o.ä., wo Veranstaltungen bekanntgegeben werden???
4. Wenn Dein Sohn nicht in den Kindergarten gehen will, kann das verschiedene Gründe haben. Es kann sein, dass es wieder einen Vorfall gab. Es kann aber auch sein, dass er Dich nicht arbeiten gehen lassen will, weil es mit Mama immer schöner zu Hause ist, als im Kindergarten und besonders, weil er vielleicht merkt, dass Du Stress mit den Erzieherinnen hast?
5. Jedes Mal, wenn Dein Sohn nicht in den Kindergarten gehen will, bricht es Dir das Herz. Für mich, als Erzieherin, tut es mir für die Mamas und auch Papas, die trotzdem morgens gehen müssen unendlich leid. Ich biete den Eltern dann an, im Kindergarten anzurufen.
Wenn es Dir nicht gut geht, geht es auch Deinem Kind nicht gut. Ruf, wenn Du ein sehr ungutes Gefühl hast, ab und an im Kindergarten an und frag die Erzieherinnen, ob alles in Ordnung ist. Du könntest es ihnen auch vorher ankündigen, wenn Du sagst, dass es Dir momentan schwer fällt, ihn morgens zu bringen. (Ich weiß, es ist blöd, so etwas zu sagen, aber so glättest Du für das letzte Jahr vielleicht noch eher die Wogen).
6. Du hast das Recht auf Hospitationen in der Gruppe. Du kannst bei einem Kindergartentag, dabei sein.
Du hast das Recht auf ausführliche Informationen über die Entwicklung Deines Kindes (gibt es Entwicklungsbögen?)und die Arbeit des Kindergartens. Sie müssen Dir Gesprächstermine anbieten, Probleme kann man nicht zwischen Tür und Angel besprechen. (Und bitte niemals vor den Kindern!)
7. Ihr müsst einen Elternrat im Kindergarten haben, wende Dich im Vertrauen an ihn. Du und der Elternrat und, wie Du erwähnt hast andere Eltern, können sich auseinandersetzen und das Gespräch, mit Kindergartenleitung und Stellvertretung suchen. Dafür ist der Elternrat auch da.
8. Träger?
Wenn nichts mehr hilft, kann der Träger helfen. In einer konfessionellen Einrichtung, wende Dich an die Kirche, in einer städtischen, direkt ans Jugendamt.
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen.