Hallo in die Runde,
habe gelesen, dass sich hier einige Frauen bewegen, die sich mit arabischen Männern auskennen. Meine Geschichte ist ziemlich kompliziert und ich hätte gern eure Einschätzung
Also, ich habe einen Sohn. Entstanden ist er in einer Affäre mit einem arabischen Mann, der damals verheiratet war, und so seinen Aufenthaltsstatus gesichert hat. Er wollte mich damals zur Abtreibung überreden, was ich abgelehnt habe. Ich habe dann, um ihn zu schützen, seinen Namen nie angegeben, ihm aber immer signalisiert, dass ich es begrüssen würde, wenn er seinen Sohn kennenlernt.
So, inzwischen, nach 8 Jahren, lebt er in Scheidung von seiner Frau und ist bei uns aufgetaucht. Er will seinen Sohn kennenlernen, anerkennen und, wie jetzt immer deutlicher wird, ihm seinen Familiennamen geben und auch das geteilte Sorgerecht bekommen.
Während der ersten Zeit der Annäherung vor 6 Monaten war ich sehr berührt und positiv, inzwischen wird immer deutlicher, dass er weniger bereit ist zu geben als zu nehmen. und seitdem ich mich klar abgrenze, ist der Tonfall deutlich anders geworden. Heute nun hat er am Telefon erklärt, dass er nur sein Sohn mit seinem Namen sei, und dass das alle (seine Familie? Die Leute in seinem Land?) so sehen würden. Bisher sei ja alles nach meinem Willen gegangen, aber es gäbe eben einiges, das nach seinem Willen laufen müsse.
Ich bin ziemlich entsetzt und ratlos. Zum Einen vermisse ich eine Gesprächskultur, in der man einander in Respekt zuhört und am Ende nach gemeinsamen Lösungen sucht. Zum Anderen irritiert mich sein Wandel und ich frage mich, ob das Vertrauen, dass ich ihm immer geschenkt habe, nicht vorschnell und naiv vergeben war. Er will nämlich unbedingt mit dem Sohn in sein Land reisen, was ich immer als Bereicherung gesehen habe. Aber ich weiss auch, dass ich dort keinerlei Einfluss mehr habe, über den Aufenthalt unseres Sohnes mitzubestimmen. Geschichten dazu gibt's ja nur allzu viele. Zwar hatte ich bis jetzt nie den Eindruck, dass er zurück in sein Land will - er hat hier aus seiner Ehe auch noch Töchter - aber wer weiss.????
Was tue ich jetzt? Einem Vaterschaftstest habe ich schon zugestimmt, den er verlangt hat, um vor seiner Familie nicht dumm dazustehen. Jetzt will er ihn offiziell anerkennen, aber eben gleichzeitig auch die Namensänderung und das geteilte Sorgerecht. Wenn ich die beiden letzten Punkte verweigere, ist er vielleicht für immer weg. Spontan denke ich - dann ist es halt so. Ich lass mich nicht erpressen. Dann wieder denke ich, ich sollte doch noch aushalten versuchen, zu verhandeln. Um meinem Sohn den Vater zu erhalten. Aber andrerseits - was ist das für ein Vater, der seinen Willen durchsetzen will, ohne mit mir zu diskutieren, geschweige denn über das Wohl des Kindes nachzudenken?
Also, lange Rede. ich hoffe sehr auf Antworten.
Liebe Grüsse