Hallo Shalimar,
Ich kann mit Dir mitfühlen. Ich habe auch 4 Kinder, allerdings im Alter zwischen 3 und 7 Jahren, da gibts ganz andere Probleme.
Zu einem gewissen Maß ist es vermutlich normal, dass Kinder während der Pubertät so austicken, was Dir aber auch nicht weiterhilft.
Die Probleme, die Du ansprichst, kenne ich auch aus der Praxis meine Mannes, der ist Sozialarbeiter und arbeitete unter anderem auch als Erziehungsbeistand, also in der Position, die Dir jetzt zur Seite gestellt werden soll. Du solltest die Wirkung, die ein Aussenstehender auf ein aus den Fugen geratenes Familiensystem hat, nicht unterschätzen. Es kann sehr viel bewirken, wenn jemand Fähiges und Kompetentes sich die Situation mal anschaut.
Heimunterbringung ist meiner Meinung nach zu heftig reagiert. Vielleicht kann ja Deine Tochter dem Erziehungsbeistand erklären, warum sie sich manchmal so schräg benimmt und ihr kommt zusammen zu einer guten Lösung für Euch alle. Im schlimmsten Fall stellt sich vielleicht auch heraus, dass sie in einer betreuten Wohngemeinschaft leben möchte, aber das ist auch kein Weltuntergang.
Du solltest vor allem Euch allen und nicht nur ihr die Chance mit der Familienhilfe geben, es würde Deine jüngeren Kinder trotzdem belasten, wenn Deine Tochtere ausziehen würde, auch wenn sie von ihr viel Stess abbekommen.
Ich selber bin nicht für Schläge zum Erziehen, aber ich halte es für entschuldbar, wenn einem bei offensichtlichen Provokationen (die ja pubertierende Kinder aufs Beste beherrschen) mal die Hand ausrutscht, solange es nicht der Regelfall wird.
Vielleicht klappt es, wenn Du mal in einem günstigen Moment (also nicht mal kurz vor der Schule oder direkt nach dem Heimkommen), wenn ihr Beide etwas entspannt seid, Deine Tochter darauf ansprichst, ob sie denn mit der Situation zufrieden ist, und was sie ändern würde, wenn sie könnte. Am Besten unter 4 Augen, wenn sich das machen lässt. Einfach sich mal anhören, was Deine fasdt erwachsene Tochter denkt, was sie sich wünscht, (auch wenns utopisch ist) und nicht darüber urteilen, sondern einfach zeigen, dass man sich dafür interessiert. Im Gegenzug kannst Du auch klarmachen, was Du Dir wünscht, wie alle Familienmitglieder miteinander umgehen sollen, und von ihr auch darüber keine Stellungnahme fordern. Es kann sein, dass sie erstmal skeptisch jedes Gespräch ablehnt, aber dann solltest Du auch nicht zu sehr drängen, aber in regelmäßigen Abständen Deine Bereitschaft signalisieren. Wenn ihr eine fähige Familienhilfe bekommt, wird sie Euch vermutlich ähnliches vorschlagen, aber ihr könnt ja schonmal ganz strebermäßig ein bisschen vorarbeiten, wenn Deine Tochter bereit dazu ist.
Und fürs Nervliche kannst Du ja mal einen beruhigenden Tee besorgen und zumindest gegen leichte Depressionen hilft grüner Tee ganz gut ;). Trink ich auch manchmal mit meinen Kiddies und hat erstaunliche Wirkung.
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen. Ich kann ja auch mal bei meinem Mann nachfragen, ob er da noch weitere Tips verteilen kann.
Ich wünsche Euch Allen viel Erfolg und gute Nerven und eine gute Familienhilfe.
LG
Igelbaby