Ich kann das absolut nachvollziehen.
Hallo Sunshine,
Ostern 2004 war meine Situation interessanterweise fast identisch mit deiner jetzt: Unsere Großen waren knapp 5 und 6 1/2, ich hatte schon immer noch mehr Kinder gewollt, aber dieser Wunsch war nach zwei komplizierten bis dramatischen Schwangerschaften etwas in den Hintergrund getreten. Außerdem habe ich mir halbwegs eine (frei-)berufliche Existenz aufgebaut, die ich nicht unbedingt aufgeben wollte.
Mein Mann stand dem Ganzen schon immer skeptisch gegenüber: Ob er drei Kinder (nervlich) verkraftet, die anstrengende Babyzeit, wer weiß, wie die Schwangerschaften verlaufen und ob ich die Geburt heil überstehen und eben diese Argumente, die du auch zur Genüge kennst (allerdings war das Finanzielle nie ein Streitthema, wir haben beide kein Problem damit, uns einzuschränken).
Ich war nun über die 35 raus und mir wurde klar, wenn wir es jetzt nicht noch mal wagen, wird es nie mehr. Es wäre mir schon sehr schwer gefallen, mich von meinem Wunsch endgültig zu verabschieden, aber ich wollte, wie du, meinen Mann auch nicht überreden (oder gar überlisten). Wahrscheinlich habe ich mich unbewusst auch davor gefürchtet, dass es ein schwieriges Kind wird (wäre nicht das erste solche gewesen) und ich mir dann (ausgesprochen oder nicht) anhören muss, es sei ja schließlich mein Wunsch gewesen, das hätte ich nun davon... (Vermutlich tu ich meinem Mann damit Unrecht.) Am meisten hat mich übrigens auch diese ewige Unentschiedenheit fertig gemacht.
Jetzt willst du wissen, wie es weiterging :-) Wenn zwei gleichwertige Meinungen (und wir waren uns einig, dass unsere Ansichten gleiches Gewicht haben) aufeinander treffen, braucht man einen Schiedsrichter. So haben wir uns im Einvernehmen eine Frist von einem halben Jahr gesetzt und die Angelegenheit "weiter oben" entscheiden lassen - sprich: Klappt es in diesem halben Jahr, dann sollte es so sein, klappt es nicht, wird das Thema ein für allemal begraben. Was soll ich sagen: Wenige Wochen später war ich schwanger, und der Kleine, der gerade 2 geworden ist, ist das größte Glück, was mir je widerfahren ist. Verblüffenderweise sieht mein Mann es genauso :-)
Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für euch. Trinkt mal abends gemütlich eine Flasche Wein (oder so) und dann komm deinem Mann mal mit diesem Vorschlag... Auf alle Fälle wünsche ich euch Weisheit bei der Entscheidung - und dass sich die Dinge so fügen, wie sie sollen...
Tiny
PS: Von all den Problemen, die ich befürchtet hatte, ist übrigens nichts eingetreten - Schwangerschaft und Geburt waren superleicht, das Kerlchen ist regelrecht pflegeleicht, Eifersucht kein Thema, Zimmeraufteilung geregelt (obwohl wir nur zwei Kinderzimmer haben) - und die Arbeit musste ich auch nicht aufgeben, ganz im Gegenteil! Meine Großen haben schon angefragt, ob wir nicht nochmal... aber nun ist Schluss :-)