Mara,
danke für deine ehrlichen Worte. Ich habe seit deinem Beitrag darüber nachgedacht.
Ich denke, dass ich da wohl eher reingerutscht bin. Wir haben Montags frei, das ist unser Familientag, allerdings gibt es halt auch Montage, wo mein Mann einfach arbeiten muss, ob er will oder nicht, er findet halt manchmal nicht soviel Zeit wie er gerne hätte. Aber er ist seit der Geburt des Mädchens immer für seine Tochter dagewesen.
Was die Mutter angeht, von kümmern kann nicht die Rede sein, sie wohnt bei ihr, das ist alles würde ich sagen. Wenn eine Mutter sich kümmert, interessiert sie sich vielleicht mal dafür, wie das Kind in der Schule ist. Sie besucht mal einen Elternabend. Sie unternimmt mal was.
Wir würden unsere einzig erlaubte Besuchszeit gerne anders mit N. verbringen, als zweieinhalb Stunden beim Kinderlungenarzt. Ich habe nicht darum gebettelt, mit ihr diese Untersuchungen machen zu dürfen. Die Frage war "Kümmerst du dich darum?" Man kümmert sich gerne darum, hauptsache dem Mädchen geht es gut. Wir haben mehrmals gebeten, sie möge doch mitkommen, der Arzt würde sie gern sehen. Es wurde von der Praxis aus mehrmals bei ihr angerufen, zu Hause und auf dem Handy. Kein Rückruf, mobilbox ignoriert.
Sie hatte vor einiger Zeit morgens extreme Zahnschmerzen. Trotzdem hat sie sie mit ihrer Cousine und ihrem Onkel ins Hallenbad geschickt. Am Abend hatte sie eine dicke Backe, ihre Tante musste dann mit ihr zum Zahnarzt gehen. Der komplette Kiefer war unter Eiter.
Glaub mir, wir haben das miteinander versucht. Sie will sich nicht helfen lassen. SIE gegen den Rest der Welt, das ist ihr Lebensmotto. Sie wollte sich wohl schonmal das Leben nehmen, hat mir ihre Schwester gesagt. Das ist aus ihrer Familie die einzige zu der sie noch Kontakt hat, mit allen andern hat sie gebrochen.
Wir wissen nicht, wie wir mit der Kleinen umgehen sollen, wir haben sie gestern abend nach Hause gebracht. Die Mutter hat uns total empört auf dem Treppenabsatz empfangen, sofort zu schreien angefangen. Im BEISEIN des Kindes. Dass wir uns überhaupt noch in den Wohnblock reintrauen, der Herr vom JA hätte uns wohl sagen sollen, wir dürfen das Gebäude nicht mehr betreten. Und künftig sollen wir das Kind auf dem Parkplatz aussteigen lassen und wieder abhauen.
So sehr ich die Erziehung anzweifle, ich habe NIE im Leben etwas schlechtes auf ihre Mutter kommen lassen, nicht im Beisein des Kindes!
Deine Meinung hat mir gezeigt, dass es eben doch nicht so offensichtlich ist, wie ich dachte, wer es dem Kind gut meint...