Das ist schon richtig
Nicht jedes Kind, dass z.B. multilingual aufwächst muss automatisch hochbegabt sein, auch wenn es problemlos schon mit 3 Jahren zwischen den Sprachen hin und her schalten kann.
Die Tochter (Anni) meiner besten Freundin hat mich da glatt umgehauen, als ich sie kennen lernte. Da war sie 2 Jahre und 9 Monate alt, sprach Deutsch mit sehr anspruchsvollen grammatischen Konstruktionen sowie Italienisch und English.
Der Grund dafür ist einfach zu erklären: Die Mama ist Deutsche, der Papa ist Italiener und geboren wurde die Kleine in den USA, wo sie auch von ihrem 1,5ten LJ bis zum 2,5ten in den Kindergarten 'ging'.
Die Eltern sind beide Akademiker und arbeiten als Regisseur bzw. Übersetzerin in der Filmbranche. Die Eltern haben halt großen Wert darauf gelegt, dass das Mädchen sich von vorn herein in allen drei dieser Kulturkreise gut orientieren und artikulieren kann.
Und das hat auch gut funktioniert. Anni ist inzwischen fast 15, erzielt in der Schule meistens beste Ergebnisse und ist von sich aus sehr interessiert an allem und jedem.
Dennoch mag ich sie nicht als "Hochbegabte" einstufen, da sie sich nicht auf ein spezielles Gebiet fixiert, was ja meist mit "Hochbegabung" verbunden ist.
Allerdings ist das zur Zeit ein kleines Problem, da sie keinen Plan hat, in welche Richtung sie gehen will und ihr eigentlich alle Optionen offen stehen.
Und dass sie nicht gleichzeitig Kunst, Medizin und Jura studieren kann, ist ihr durchaus klar.
Da sind jetzt vor allem befreundete Erwachsene gefragt, das Mädchen bei der Auffindung ihrer größten Stärken und Interessen zu unterstützen bzw. zu beraten.