...es geht weiter...
...die zweite Schwangerschaft ging gut aus, ein gesunder Junge. Ein Tragling, Er schlief nur wenn man ihn trug. Unsere Tochter hat nach der Fehlgeburt damals ein schweres Trauma. Die Krankenhäuser hierzulande verfügen nicht gerade über qualifiziertes Personal was dieses Thema anbelangt. Ich habe Kontakt zur Initiative Regenbogen aufgenommen, was mir als Grossmutter half, habe mich zur Trauerbegleiterin ausbilden lassen und nun eine eigene "Schmetterlingskinder-Gruppe".... Die junge Ehe war schon wegen der "Freiraumbedürfnisse" unseres Schwiegersohnes belastet. Unsere Tochter möchte ökologisch leben und sich ernähren. Unser Schwiegersohn hat das mitgemacht und sie glaubte dass er alles genau so sehe und leben möchte wie sie. Sie wurde nach seiner Versetzung (Referendariat) ins Brandenburgische erneut schwanger, erneut Blutungen, Komplikationen. Sie musste wieder liegen. Die junge Ehe war erneut Belastungen ausgesetzt. Unser Schwiegersohn musste viel, sehr viel im Haushalt machen und tat das auch lobenswert. Mein Mann (Vorruhestand) half im Haushalt und bei der Kindbetreuung ein dreiviertel Jahr so gut es ging, ich half im Urlaub auch aus. In der Zeit gab es unschöne Szenen in der jungen Ehe, auch mit uns, weil das ökologisch ernähren und leben nicht so ganz ohne Zeitaufwand möglich ist (Brotrinde abschneiden wg. Akrylamid, oder Brot etc. selbst bei 100 Grad backen usw.). Unser Schwiegersohn stellte kurz vor der Entbindung fest, er will das alles nicht mehr, er macht das jetzt nicht mehr mit, er warf sie hochschwanger aus der Wohnung. Sie gestand uns dann dass er sie in der Schwangerschaft nach der Fehlgeburt geohrfeigt habe. Die "Freiräume" die er sich nahm hatte ich ja schon beschrieben. Auch in der jetzigen Schwangerschaft sei es zu Aggressionen gekommen, er habe sie gestossen und gepufft... Sie kam hochschwanger mit dem Erstgeborenen zweijährigen Jungen zu uns, wir nahmen sie auf. Seitdem geht es hin- und zurück, her- und hin. Inzwischen ist ein kleines Mädchen auf der Welt. Er bekam kein frei, mein Mann half im Wochenbett und ich. Er warf alle drei raus nach einem Streit, dann sollten sie wieder zurück.... Unsere Tochter sagt sie liebt ihn.....Er sagt er habe jetzt eine Paartherapie begonnen und verlangt von ihr dass sie zu seinem Paartherapeuten mitkommen solle.....jetzt.....Sie ist aber noch im Wochenbett und soll sich eigentlich nach drei schweren Schwangerschaften und der Fehlgeburt und zwei schweren Geburten endlich einmal ausruhen und dürfen und das grosse Kinderglück geniessen - so denken mein Mann und ich jedenfalls....Sie wird - so fürchte ich - wieder zu ihm zurück gehen. Ich habe jedoch grosse Angst um meine Tochter und meine Enkelkinder!! Seine Familie meint übrigens, er sei zum Geld verdienen da und die Frau muss sich um Haushalt und Kinder kümmern, jedoch ist unsere Tochter .sehr schwach, auch vier Wochen nach der Entbindung, auch durch die seelische Belastung, ich habe wirklich grosse Angst um sie. Unser Schwiegersohn setzt sie zusätzlich unter Druck indem er ihr erzählt, dass alle seine Freunde sagen, er mache alles richtig und sie wären schon längst abgehauen...Seine Eltern halten unsere Tochter für "psychisch krank" und meinen sie gehört in eine Therapie und sie würden helfen können indem sie die kleinen Kinder in ihrer Grossfamilie in Franken aufnehmen und versorgen....Unsere Tochter sagte einmal man dürfe nichts gegen seine fränkische Familie sagen oder kritisieren, dann rastet er komplett aus, aber wenn jemand etwas gegen sie als seine Frau und Mutter seiner Kinder sagt, da verteidigt er sie nicht einmal...Ich habe jeden Tag nur noch Angst um unsere Tochter und die zwei wunderbaren Enkel, meine Verzweiflung ist gross....