Hallo in die Runde!
Ich bin neu hier. Ich habe zwar schon viel gelesen und auch schon ein paar Meinungen gelesen, die auch auf mein Problem zutreffen.
Jedoch möchte ich ganz gerne auch mal meine Geschichte loswerden.
Ich fange mal ganz vorne an. Mein Verlobter und ich haben jeweils 2 Kinder aus erster Ehe. Meine Kinder sind 8 und 11 und seine Kinder sind 13 und 15 Jahre alt. Wir sind nun schon über 2 Jahre ein Paar und er lebt auch mit mir und meinen Kindern im Haushalt. Sein Sohn (13) kommt jedes zweite Wochenende zu uns und mit ihm ist das Verhältnis echt super. Die Kinder verstehen sich sehr gut. Und auch das Zusammenleben mit meinem Verlobten und uns ist sehr gut.
Als wir uns kennengelernt haben, war er schon 1,5 Jahre getrennt und ich war gerade frisch mit meinem Ex-Mann auseinander.
Als wir uns damals entschieden haben, daß mein Partner zu uns zieht, hat seine Ex-Frau immer mit dem Finger auf ihn gezeigt und gesagt, wie wir das denn machen könnten. Wir könnten doch nicht lustig auf Patch-Work Familie weiter machen. Und all solche Sprüche. Ich muß auch dazu sagen, daß ich seine Ex nicht kenne. Ich habe sie noch nie gesehen. Bis heute nicht. Sie hat damals sehr dagegen gewettert, fand den Entschluss einfach nur schrecklich. Im gleichen Atemzug hat seine Tochter dann bei uns angerufen und ihrem Vater gesagt, daß sie erstmal keinen Kontakt möchte, sie erstmal Abstand bräuchte.
Und seitdem ist da ein absoluter Knack drin. Er sieht seine Tochter nur kurz, wenn er seinen Sohn abholt und dieser dann das Wochenende bei uns verbringt.
Seiner Tochter geht es damit auch sehr schlecht, genau wie meinem Verlobten auch. Um das Ganze etwas abzukürzen, schreibe ich mal die Kurzfassung. Seine Tochter lässt sich bei uns absolut null blicken. Sie ist auch in Therapie, war auch schon in einer Klinik. Wo sie dann über seine Ex-Frau ausrichten lässt, daß mein Partner sich doch bitte nicht bei ihr melden soll, weil es ihr sonst noch schlechter geht.
Mein Verlobter hat sich dann auch mal zurückgezogen, was auch nach hinten losgegangen ist. Sie haben jetzt gar keinen Kontakt mehr. Sie hat ihm auch nicht zum Geburtstag gratuliert. Null Kontakt.
Seine Tochter möchte auf Biegen und Brechen nur Kontakt mit ihrem Vater. Selbst ihr Bruder darf dann nicht dabei sein. Damit überhaupt mal wieder Kontakt da ist, hat mein Verlobter ihr dann freitags nachmittags eine Zeit eingeräumt, wo er ausschließlich mit ihr was unternimmt. Das Ganze ist 2x zustande gekommen. Dann hat sie das nicht mehr wahrgenommen oder wahrnehmen wollen. Sie hat dann ihrem Papa auch immer vor den Kopf gestoßen. Er stand vor der Tür, wollte sie abholen und sie hatte dann aber urplötzlich keine Lust oder hatte was anderes vor, ohne ihm das vorher mitzuteilen oder ohne abzusagen.
Mein Partner ist sehr einfühlsam. Er nimmt sich viel von solchen Reaktionen an und versucht immer wieder Kontakt aufzubauen, ihr zu vermitteln, daß er immer für sie da ist. Aber es kommt null zurück. Sie hat auch mal gesagt, daß sie ja gerne am WE mal kommen würde, aber nur, wenn er alleine wäre. Wie soll das funktionieren? Sollen meine Kinder und ich dann auswandern? Oder soll mein Partner sich jedes zweite WE ein Hotelzimmer mit ihr nehmen.
Für mich spiegelt dieses Verhalten absolut das Verhalten und die Gefühle der Mutter wieder. Sie fand das auch so scheiße (sorry), daß wir zusammengezogen sind. Und sie sagt auch ständig, daß er doch mit seinen Kindern auch mal was alleine machen könne. Also, ohne meine Kinder und mich. Seine Ex hat auch einen neuen Partner, der nun auch bei ihr und den Kindern eingezogen ist.
Mein Verlobter und ich sind da grundlegend einer Meinung, daß das nicht funktioniert. Daß alleinige Zeit ok ist, aber nicht regelmäßig und über einen längeren Zeitraum. Daß auch irgendwann mal Normalität einkehren soll und sie meine Kinder und mich nicht ihr Leben lang ausblenden kann. Jedoch enden unsere Gespräche über dieses Thema immer wieder in Diskussionen und ich bekomme ständig Vorwürfe.
Ich habe ihm gesagt, wenn seine Tochter irgendwann mal zu uns kommen sollte, möchte ich ein klärendes Gespräch haben und nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen. Und es wäre alles tutti. Da hat er mir vorgeworfen, ich würde ihn immer vor die Wahl stellen, entweder seine Tochter oder ich. Was ich sooooo nie gesagt habe.
Mir tut das ganze Thema einfach nur noch weh. Ich werde, was seine Kinder betrifft ausgeblendet, selbst von ihm. Ich soll aber immer schön lächelnd alles hinnehmen und schlucken. Darf ich keine Meinung und keine Gefühle dabei haben?
Ich bin mittlerweile so weit, daß ich dieses Thema... ja und auch seine Tochter für mich auch mal ausblende und ihn da einfach machen lasse. Das also irgendwie strikt trennen. Ich weiß mir langsam nicht mehr anders zu helfen. Auch als Selbstschutz für mich.
Ich habe einfach Angst, daß sie ihr Ziel irgendwann erreicht, und unsere Beziehung (ab nächstes Jahr sogar Ehe) in die Brüche geht. Ich komme in dieser Hinsicht ja jetzt schon kaum an ihn ran. Und er merkt es noch nicht mal - das ist ja das Schlimme. Ich kann ihm sagen, daß es mir nicht gut geht deswegen und er fragt mich warum? :-(
Habt Ihr vielleicht einen Ratschlag für mich, wie ich mich verhalten soll?
Viele liebe Grüße
SaMaJoKe