Meine Tochter(16) wird erwachsen - und das ist gut so. Das bereitet mir sorgen und ist auch eine schmerzhafte Erfahrung (für mich als Vater)!
Sie hat jetzt ihren ersten Freund(erst 14) und scheint sehr 'verliebt' zu sein. In unserer Familie (Vater 49, Mutter 47 mit zwei Töchtern 16 + 20) wissen wir untereinander bescheid: Schule, Freunde, Sport, Arbeit usw.
Auch von Ihrem Freund hat sie uns erzählt, wie er Sie gefragt hat - wie sie antworten soll. Darüber waren wir sehr froh,stolz und sagten es ihr auch.
Zuerst hatte ich sorge, dass sie evt. zu früh mit ihm schlafen würde, da sie evt. mit 16 vielleicht andere/stärkere Bedürfnisse hat als ein 14-jähriger Junge (der daran vielleicht noch gar nicht denkt). Obwohl der Junge wie ein 16-jähriger wirkt. Er ist sehr höflich und nett und hat ein starkes Selbstvertrauen, oder, ich mache mir gerade deshalb sorgen.
-- Nachdem sie 1 Monat zusammen waren, hatte ich sie am nächsten Tag gefragt, was sie sich denn Gegenseitig geschenkt haben. Sie sagte mir das sie sich nichts geschenkt haben - und irgendwie glaubte ich ihr nicht (Bauchgefühl). Ein paar Tage später hatte Sie ihren Freund zum Frühstück bei uns zu Hause eingeladen. Nachdem ich am Abend fragte was es neues gäbe, hatte sie nicht gesagt das ihr Freund da war.
An diesem Abend erfuhr ich dann von der Kette - und es traf mich wie ein Pfeil im Herzen. Dieses Gefühl war sehr schmerzhaft: Mein Kopf ratterte, gelogen verheimlicht was noch?
Ich wollte ihr einen Brief schreiben, da ich beim reden sonst geschimpft hätte, ich war hin und her gerissen. Enttäuscht, traurig ich weiß nicht was noch.
-- Ich wollte ihr schreiben dass sie nun Erwachsen wird und Verantwortung übernehmen muss. Wenn man seine Hausaufgaben vergisst, wenn man seine Tiere(Kaninchen) nicht füttert, wenn man aus Scham etwas anderes erzählt dann ist es noch ein Mangel an Verantwortungsbewußtsein.
Das Verantwortung immer etwas mit Entscheiden zu tun hat: Füttern <> nicht füttern, Wahrheit <> Lüge.
Das die Dinge manchmal nicht so klar sind und, und, und.
Ich wollte ihr schreiben, wenn sie die Dinge fremden Menschen anders schildert, ist das eine Sache, aber wenn es um das Vertrauen der Eltern und Freunde geht ist es eine völlig andere Sache.
Ich wollte ihr schreiben, dass es ihr gutes Recht ist glücklich zu sein, dass ich ein wenig eifersuchtig bin und dass ich mir den Vorwurf machen muss, bei der Erziehung etwas verkehrt gemacht zu haben, dass sie durch ihr verhalten mir eigentlich gezeigt hat, dass meine Sorgen berechtigt sind.
-- Das alles habe ich ihr nicht gesagt und auch nicht geschrieben.
Wenn ich mit Sicherheit wüsste, dass sie die volle Verantwortung für ihr handeln übernehmen kann, dann könnte ich mich darauf verlassen, dass sie das Richtige für sich tut mit allen Konsequenzen.
Ich werde mich mit ihr verabreden, zu einem Vater Tochter Gespräch? Die Erziehungsphase ist sicherlich schon abgeschlossen, es ist zu spät! War ich zu Kameradschaftlich in der Erziehung?
Sie ist erst 16! Was soll man tun? In dem Alter denkt man noch nicht an Konsequenzen, die das Leben stark beeinflussen können.?
Ich habe doch weiterhin die Verantwortung bis sie 18 ist?
Ich weiß gar nicht, ob überhaupt jemand aus diesem geschreibsel heraus empathisch Antworten kann.