katja_12325648Hallo...
...lifeburns,
ich kann Dich gut verstehen!
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Du kein Kindertyp bist, nur weil Du ein Problem mit Deinem Stiefkind hast. Mir geht es genauso. Die Kleine von meinem Bald-Ehemann ist 6 und ich versuche mich seit anderthalb Jahren mit dem Gedanken zu arrangieren. Ich verhalte mich ihr gegenüber freundschaftlich, aber es fällt mir oft nicht gerade leicht! Wenn es heißt, sie kommt am WE, ist eigentlich die ganze Woche gelaufen! Ich weiß dann, ich werde mich nicht vom Job erholen können, wir werden keine Zeit für uns haben, können uns nicht mit Freunden treffen und ausschlafen sowieso nicht, sondern das ganze WE nur Kinderbespaßung! Lange war mein eigener Kinderwunsch deswegen völlig begraben, weil ich dachte, ich bin kein Kindertyp, wenn ich es schon so anstrengend empfinde, wenn das Kind am WE oder manchmal auch in der Woche da ist. Hab mich gefragt, wie das denn sein wird, wenn das eigene Kind immer da ist und wollte absolut keine Kinder mehr haben, die ich bis dahin immer unbedingt wollte. Aber es ist was ganz anderes. Für das eigene Kind hat man Muttergefühle, das liebt man abgöttisch und für das eigene würde man alles tun. Es gibt nicht viele Frauen, die die "fremden" Kinder genauso lieben können, wie die eigenen. Man muß sich halt mit dem Gedanken abfinden und versuchen das Beste draus zu machen, denn das Kind ist ja nun mal da und kann nichts dafür, aber es ist sooooo schwer!
Und.. der Satz "man hat es vorher gewußt!" stimmt so nicht! Klar hat man vorher gewußt, dass ein Kind da ist, aber wenn man wie ich selber keine Kinder hat, weiß man eben nicht, was es genau bedeutet. Man hat nur eine ungefähre Ahnung und denkt, dass bekommt man schon hin! Und wenn man dann genau weiß, was es bedeutet ein "fremdes" Kind zu betreuen und eigentlich auch zu erziehen, ist es zu spät! So war es bei mir! Ich hätte mich von meinem Mann nicht mehr trennen können, nachdem ich wußte, was alles dazugehört! Da liebte ich ihn schon zu sehr!
Was bei mir auch total komisch ist, meinen Neffen (2 Jahre) liebe ich über alles, mit dem kann ich den ganzen Tag verbringen ohne, dass ich es als anstrengend empfinde. Deswegen denke ich wirklich, daß es was mit der Verwandschaft zu tun hat. Die Tochter meines Freundes gehört eben nicht zu mir. Wir haben auch nichts gemein. Sie kommt sehr nach ihrer Mutter und die ist so ne Superzicke, schminkt sich den ganzen Tag, ist nur auf ihre Schönheit bedacht und redet ununterbrochen. Und die Kleine spielt eben auch lieber mit Barbies, liest diese Prinzessinenzeitschriften, redet ständig über ihre superlangen Haare und fordert unsere ganze Aufmerksamkeit (Einzelkind). Ich war ganz anders als Kind und möchte auch das meine Mädels (wenns welche werden sollten) auf andere Dinge wert legen und lieber draußen Buden bauen oder sowas, anstatt sich um ihre Schönheit zu kümmern!
Du siehst, ich habe auch kein Rezept und beschäftige mich jede Woche bald jeden Tag aufs Neue mit diesem Thema. Ich habe meinen Frieden mit der Situation noch lange nicht gefunden. Versuche nur mit dem Kind klar zu kommen und es sie nicht spüren zu lassen. Aber innerlich kämpfe ich jeden Tag und bin inzwischen am Überlegen einen Psychologen aufzusuchen, weil ich nicht mehr weiß, was ich noch machen soll, um meine negativen Gedanken los zu werden. Leider habe ich keine Selbsthilfegruppe in meiner Gegend gefunden, denn der Austausch mit "Betroffenen" hilft. Das merke ich, wenn ich mich durch diverse Foren wühle.
Liebe Grüße