Ich bin mittlerweile 26 Jahre alt und fast 6 Jahre in einer glücklichen Beziehung. Tatsache ist, dass meine Mutter von Anfang etwas gegen meine Freundin hatte. Die Mutter meiner Mutter (meine Oma) ist eine sehr dominante Person und verstand/ versteht es meine Mutter ständig zu maniuplieren. Das vorweg. Im ersten Jahr meiner Beziehung war es teilweise so schlimm, dass meine Freundin gar nicht mehr zu mir gekommen ist, nachdem meine Eltern (allerdings meine Mutter als Gesprächsführende, nicht mein Vater) uns eines Abends zu einem Gespräch bat und uns zu verstehen gaben, dass wir uns ihrer Meinung nach zu oft sehen (nochmal: ich war zu dem Zeitpunkt 21 Jahre alt). Sie behauptete mein Studium würde darunter leiden, was es aber nachweislich nicht tat. Ich habe mein Studium zwar abgebrochen und etwas neues angefangen, aber auf keinen Fall hatte meine Beziehung damit zu tun. Nach einem halben Jahr war ich dann soweit, dass ich es zuhause nicht mehr aushielt und zu meiner Freundin gezogen bin, weil ich die ständigen Beschimpfungen über meine Freundin (u. a. Flittchen und sie bräuchte wohl nur einen fürs Bett und der Geld verdient [wobei meine Freundin mittlerweile selbst ein Studium abgeschlossen hat]) Leid war. Ich hatte weiterhin Kontakt, aber war so selten wie möglich dort, wen dann nur wenn auch mein Vater da war. Zu ihm hatte ich weiterhin einen sehr guten Draht, er hatte auch nichts gegen meine Freundin, mochte sie sehr gern, konnte sich aber nicht gegen meine Mutter durchsetzen. Das war im April 2004. Im Juli 2004 dann der Schicksalsschlag: Mein Vater verstarb plötzlich und unerwartet, ich war am Boden zerstört, mein Vater, eine der wichtigsten Vertrauenspersonen neben meiner Freundin, war nicht mehr da. Große Versöhnung, auch meine Freundin kam wieder mit zu meiner Mutter. Unser Verhältnis besserte sich etwas, ich hatte noch nie ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Wenn ich über Probleme sprach, dann nur mit meinem Vater. Die Sache ging dann ein paar Monate gut, ich musste meine Mutter eben mehr helfen, wenn irgendwelche Sachen am Haus anfielen etc. Sachen, die mein Vater vorher eben gemacht hat, was mir nichts ausmachte. Trotzdem hat sie meine Freundin nicht akzeptiert, eher geduldet. Es gab immer wieder Phasen, wo alles scheinbar in Ordnung war, aber meine Mutter und Oma sich hinter dem Rücken meiner Freundin über sie bei mir beschwerten, dass sie nicht die Richtige sei. Ich stand natürlich zu ihr und verteidigte sie. Darauf wurde mir aber wieder vorgehalten, ich wäre zu selten da, würde mich nie melden (ich war derjenige der immer anrief) und würde nur Geld nehmen (sie unterstützte mich bei meinem Studium). Damit machte sie mir ständig ein schlechtes Gewissen und ich merkte, dass ich darunter leide. Mir ging es einfach nicht gut, ich schlief schlecht, fuhr mit Bauchschmerzen zu meiner Mutter, immer die Angst im Nacken, etwas Falsches zu sagen und dann wieder nen Riesenkrach zu provozieren. Ich versuchte es ihr ständig Recht zu machen und andauernd machten sie und meine Oma mir ein schlechtes Gewissen und nur Vorwürfe. Mehrere klärende Gespräche alle 2 Monate in der Regel, in denen ich klipp und klar gesagt habe, es geht so nicht weiter, brachten vielleicht mal 2- 3 Monate Ruhe, dann "geilten" sie sich wieder an einer Banalität auf, waren beilidigt, schrien mich an, legten während eines Telefonats auf und machten mir wieder ein schlechtes Gewissen. Ich Idiot meldete mich immer wieder, eben weil ich ein schlechtes Gewissen hatte. Die Situation war und ist sehr zerfahren, meine Freundin kam gar nicht mehr mit, ich fuhr so selten wie möglich hin und das wurde mir natürlich wieder vorgeworfen. Ich hatte das Gefühl, sie merkten nicht was sie mit ihrem Verhalten tun. Am Geburtstag meiner Freundin, wollte meine Mutter den sog. "Pflichtanruf" tätigen, hat angeblich mehrmals probiert uns zu erreichen, hat es nicht geschafft (andere haben uns komischerweise auch alle erreicht). Sie war beleidigt, hat mir auf die Mailbox gebrüllt, ich solle mich doch mal melden. Ich denke wenn sie meine Freundin wirklich erreichen wollte, hätte sie es auch geschafft. Ich hab auf den Anruf nicht reagiert. Mehrere Mailboxbrüller später, habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und einen 6 seitigen Brief geschrieben in dem mich mein Herz ausgeschüttet habe und das geschrieben habe, wozu ich in einem Gespräch mit ihr nie gekommen wäre. Sie hätte mich unterbrochen, mich nicht Ernst genommen, nicht zugehört. Ich hab zusammenfassend geschrieben, dass sie mir nicht gut tut und das ich vorerst keinen Kontakt mehr mit ihr will, sie solle dies akzeptieren. Das war vor ca. einem halben Jahr, keine Reaktion bisher. Vor 2 Tagen kam ein Brief von ihr. Eine halbe DIN A4 Seite. Sie hätte die Zeit genutzt, genau wie ich hofft sie, nachzudenken. Das halbe Jahr hätte ihr die Augen geöffnet und mir hoffentlich auch. Es gäbe einige Missverständnisse und Ungereimtheiten und sie würde sich gerne mit mir aussprechen. Sie vermisst mich und habe das nie gewollt. Die letzten beiden Sätze sind der Hammer: (Zitat) "Sei nicht nachtragend, ich bin es auch nicht. Meine Telefonnummer ist noch immer dieselbe, bitte melde dich, ich brauche dich! Gruß Mama" Nach einem halben Jahr Funkstille, schreibt mir meine Mutter 10 Tage vor Weihnachten eine halbe Seite mit solchen Sätzen. Ich habe ihr auf 6 Seiten mein Herz ausgeschüttet, gesagt was mich an ihrem Verhalten stört. Sie geht mit keinem Wort auf meinen Brief oder meine Vorwürfe ein. Ich bin echt sprachlos über solch einen Brief. Ich lese aus diesem Brief nur, dass sie nichts von dem verstanden hat, was ich geschrieben habe. Mir ging es noch nie so gut wie im vergangenen halben Jahr, meine Freundin, meine Freunde, alle sagen ich sei aufgeschlossener, offener, selbstbewusster seit ich diese Belastung los bin. Ich will das nicht noch einmal durchmachen. Ich weiß nicht ob sie sich nur Gedanken macht, weil Weihnachten naht und deshalb geschrieben hat. Wenn ich in der Situation wäre, hätte ich kein halbes Jahr gewartet, meinem Kind zu schreiben, ich hätte wohl direkt reagiert. Ich denke, wenn ich mich mit meiner Mutter versöhne, geht es einige Zeit gut, aber dann kommt wieder der große Knall, weil sich weder meine Mutter noch meine Oma ändern. Meine Freundin werden sie nie mögen und was sie über sie und mich gesagt haben, werde ich ihnen nie verzeihen. Ich bin hin und hergerissen, ob ich den Brief meiner Mutter beantworten soll oder es dabei belassen soll. Meinungen, Ratschläge?vorgehalten, ich wäre zu selten da, würde mich nie melden (ich bin derjenige der immer anruft) reagiert. Ich denke, wenn ich mich mit meiner Mutter versöhne, geht es einige Zeit gut, aber dann kommt wieder der große Knall, weil sich weder meine Mutter noch meine Oma ändern. Meine Freundin werden sie nie mögen und was sie über sie und mich gesagt haben, werde ich ihnen nie verzeihen. Ich bin hin und hergerissen, ob ich den Brief meiner Mutter beantworten soll oder es dabei belassen soll.